Solar-Check für Deutschland
Solarenergie wird in Deutschland immer beliebter. Denn: Photovoltaikanlagen sind ein wirksames Mittel gegen die Klimakrise und ermöglichen Hausbesitzern mehr Unabhängigkeit sowie langfristig niedrige Energiekosten. Doch wie ist der Status quo in der Bundesrepublik? Diesen haben wir näher unter die Lupe genommen und alle Neuinstallationen in Deutschland seit 2018 miteinander verglichen. Wie läuft der PV-Zubau in Deutschland? Welche Region treibt die Energiewende voran, welche hinkt hinterher? Das und mehr erfahren Sie in unserem großen Vergleich.
Anzahl gebauter PV-Anlagen pro Jahr von 2018 bis 2023 verdreizehnfacht
In den letzten Jahren ist der jährliche Zubau von Solaranlagen in Deutschland stark gestiegen. Im Jahresvergleich zeigt sich der Positivtrend deutlich: 2018 lag die Anzahl an Neuinstallationen von Solaranlagen bei knapp 75.000, seitdem ist die Zahl jährlich angestiegen und hat sich 2023 mit mehr als 1 Million neuen Anlagen mehr als verdreizehnfacht. Damit wurden im letzten Jahr 176 Prozent mehr PV-Anlagen gebaut als in 2022. Der Anstieg ist wesentlich stärker als im Zeitraum davor: Von 2021 auf 2022 betrug die Wachstumsrate im Vergleich nur etwa 62 Prozent. Im ersten Halbjahr 2024 sind in Deutschland insgesamt 513.718 neue Solaranlagen ans Netz gegangen.
Die jährliche und monatliche Entwicklung können Sie hier im Detail einsehen:
Oldenburg in 2024 weiterhin Spitzenreiter
Nach dem Sieg im Gesamtjahres-Ranking 2023 macht Oldenburg auch im ersten Halbjahr 2024 eine starke Figur und landet unter den Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern auf Platz 1 - mit einer Quote von 6,63 neu installierten PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner. Moers in NRW landet auf dem zweiten Platz mit 6,27 PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner. Platz drei und damit die letzte Stadt auf dem Siegertreppchen ist Gütersloh. Hier gingen 6,24 pro 1.000 Einwohner in Betrieb. Auf den hinteren Plätzen finden sich derweil die Städte Rostock, Offenbach am Main und Wiesbaden mit Quoten von 1,83, 1,89 und 2,14 Photovoltaikanlagen pro 1.000 Einwohnern.
Hier sind die Städte ab 100.000 Einwohnern im Überblick:
Bei den Großstädten gewinnt Münster
Unter den 20 größten Städten in Deutschland geht weiter Münster voran, in 2024 mit einer Quote von 4,97 gebauten PV-Anlagen pro 1.000 Einwohnern. Bielefeld folgt mit einer Quote von 3,54. Bonn erreicht den dritten Platz mit einer Quote von 3,47.
Manch andere Großstädte haben noch viel Potenzial auszuschöpfen. Die bayrische Landeshauptstadt München ist mit einer Quote von 1,58 Schlusslicht des aktuellen Rankings. Düsseldorf (Quote 1,73) und Hamburg (Quote 1,74) haben ebenfalls noch einige ungenutzte Kapazitäten für Solarenergie.
Die 20 größten deutschen Städte im Überblick:
Niedersachsen geht weiter voran
Unter den Bundesländern schreitet der PV-Ausbau in Niedersachsen am schnellsten voran. Wie auch im Gesamtjahres-Ranking 2023 landet das Bundesland auf dem ersten Platz mit einer Quote von 8,21. Rheinland-Pfalz steht mit einer Quote von 7,34 auf dem zweiten Platz des Rankings. Brandenburg landet auf dem dritten Platz mit 7,08. Die Stadtstaaten sind derweil eher abgeschlagen auf den letzten Plätzen. Hamburg (Quote 1,73), Berlin (Quote 2,01) und Bremen (Quote 3,40) bilden die drei letzten Plätze des Rankings. Sachsen landet mit einer Quote von 5,12 als erstes Flächenland auf dem viertletzten Platz.
Alle Bundesländer im Überblick:
Das haben wir gemacht
Für die Analyse wurden insgesamt 513.718 Installationen von Anlagen solarer Strahlungsenergie im ersten Halbjahr 2024 über das Marktstammdatenregister erfasst (1.1.2024 - 30.6.2024). Betreiber können sowohl natürliche Personen als auch Organisationen und Behörden sein. Für einige Diagramme haben wir auch die Daten aus dem Solar-Check 2023 verwendet. Die Daten dazu finden Sie hier:
Wer ist Solar-Champion? Entwicklung in Bundesländern stark unterschiedlich
Schaut man sich die Anzahl der gebauten Photovoltaikanlagen an, sieht man schnell, dass auch in 2023 in Nordrhein-Westfalen , Bayern und Baden-Württemberg mit Abstand die meisten PV-Anlagen gebaut wurden. Gesamtüberblick der gebauten PV-Anlagen pro Jahr pro Bundesland finden Sie hier:
Doch nur weil in einem Bundesland die meisten PV-Anlagen gebaut wurden, heißt das nicht, dass der Ausbau dort am stärksten beschleunigt wurde. Bei der Ausbaugeschwindigkeit steht Bremen mit rund 133 Prozent an der Spitze. Auf dem zweiten Platz steht Schleswig-Holstein (ca. 114 Prozent), dicht gefolgt von Sachsen mit ungefähr 113 Prozent Zubau. Hamburg und Berlin vervollständigen die Top-Fünf mit jeweils ca. 108 Prozent.
Die drei Bundesländer mit der schwächsten Ausbaugeschwindigkeit in 2023 waren Mecklenburg-Vorpommern (ca. 80 Prozent), Baden-Württemberg (76 Prozent) und Bayern (ca. 69 Prozent). Dazu muss gesagt werden, dass diese drei Bundesländer nominal und in der Quote pro 1.000 Einwohner schon gut dastehen. Den gesamten Überblick pro Bundesland finden Sie in dieser Grafik:
Welche Stadt ist Deutschlands Solar-Hauptstadt 2023?
Nachdem Oldenburg im Ranking für 2022 noch den dritten Platz belegt hatte, schafft die niedersächsische Stadt nun den Sprung an die Spitze als Deutschlands Solar-Hauptstadt: 2.656 PV-Anlagen wurden hier in 2023 neu gebaut, was einer Quote von 15,6 PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner entspricht. Gütersloh sichert sich mit 13,2 Solarinstallationen pro 1.000 Einwohner Platz zwei, ein Rückschritt nach einer Quote von 14,7 im letzten Ranking. Die Bronzemedaille geht nach Erlangen: Hier gingen im letzten Jahr 1.435 Photovoltaikanlagen in Betrieb, was einer Quote von 12,7 entspricht. Eine Verbesserung gegenüber der Quote von 12 im Vorjahr. Die Top-Fünf werden von Ingolstadt (12,6) und Moers (11,1) vervollständigt.
Einen Überblick über die Quoten pro Stadt mit mindestens 100.000 Einwohnern finden Sie hier:
Und wie sieht es in den mittelgroßen Städten aus?
Bei Städten mit mindestens 50.000 Einwohnern kann Ibbenbüren triumphieren: Mit einer Quote von 22,47 Neuinstallationen setzt sich die Stadt in Nordrhein-Westfalen an der Spitze ab, gefolgt von Nordhorn und Willich mit 19,39 bzw. 19,1 neuen Solaranlagen pro 1.000 Einwohnern. Auch in weiteren westlich gelegenen Städten Nordrhein-Westfalens schreitet der Wechsel auf erneuerbare Energien vergleichsweise schnell voran: Rheine und Lippstadt kommen hier auf Platz vier und fünf.
Wie alle Städte mit mindestens 50.000 Einwohnern abgeschnitten haben, erfahren Sie in dieser Tabelle:
So hat sich der Ausbau von Solarenergie in Deutschlands Metropolen entwickelt
In Deutschlands Metropolen gibt es ebenfalls immer mehr Solaranlagen, auch wenn die Entwicklung im Vergleich zu Standorten mit weniger Einwohnern etwas langsamer ausfällt. Die Top Fünf bilden fast ausschließlich Großstädte in Nordrhein-Westfalen, wobei vor allem Münster und Bonn mit einer Quote von 9,1 bzw. 8,5 Solaranlagen pro 1.000 Einwohnern dominieren. Dahinter folgen Bielefeld, Essen und Dresden. Beim Vergleich der Millionenstädte hat übrigens Köln deutlich die Nase vorn und verweist München, Berlin und Schlusslicht Hamburg auf die hinteren Plätze.
Die Quoten für die 20 größten deutschen Städte gibt es hier:
Das haben wir gemacht
Für die Analyse wurden insgesamt 2.034.491 Installationen von Anlagen solarer Strahlungsenergie in den letzten sechs Jahren über das Marktstammdatenregister erfasst (1.1.2018 - 5.2.2024). Betreiber können sowohl natürliche Personen als auch Organisationen und Behörden sein.
Deutschlands sonnigste Städte
Der Ausbau der Solarenergie geht je nach Stadt unterschiedlich schnell voran. Dabei gibt es viele Orte, in denen es nicht an Sonne mangelt, dafür aber an Photovoltaikinstallationen. Wir haben das Potenzial der Solarenergie für Deutschlands Regionen näher betrachtet und ermittelt, wie hoch die Sonnenscheindauer pro Stadt ausfällt. Dafür haben wir die jährlichen Sonnenstunden aller Städte mit mindestens 20.000 Einwohnern miteinander verglichen. Teil der Untersuchung ist außerdem die Anzahl aktiver Photovoltaikanlagen pro Stadt, die im Marktstammdatenregister eingetragen sind (insgesamt 2.034.491 Installationen).
Die Sonnendauer pro Stadt im Vergleich
Im Süden gibt es das beste Wetter: Mit durchschnittlich 2.791 Stunden pro Jahr scheint die Sonne in Offenburg deutschlandweit am meisten. Das Potenzial wird mit 29 Photovoltaikanlagen pro 1.000 Einwohnern zudem bereits gut ausgeschöpft. In Pforzheim und Karlsruhe ist es mit 2.666 bzw. 2.660 Stunden ähnlich oft sonnig. Auch in den bergigen Regionen gibt es mit Kempten im Allgäu und Freiburg im Breisgau Städte, die mit ihrem sonnigen Klima punkten können (2.659 bzw. 2.656 Sonnenstunden pro Jahr).
Weniger Sonne bekommen hingegen die Städte in Nordrhein-Westfalen ab. In Siegen, Lüdenscheid und Iserlohn scheint die Sonne pro Jahr durchschnittlich lediglich 2.129 bzw. je 2.144 Stunden, gefolgt von Gummersbach mit 2.184 Stunden. Das in Nordhessen gelegene Kassel wird ebenfalls selten von der Sonne heimgesucht (2.185 Stunden).
Einen Überblick über alle Städte mit mindestens 50.000 Einwohnern finden Sie in der Grafik:
Den Gesamtvergleich aller Städte gibt es hier:
Und wie sieht es in den 20 größten Städten aus? Auch da hat Baden-Württemberg mit Stuttgart die Nase vorn (2.626 Sonnenstunden pro Jahr), gefolgt von München mit 2.605 Stunden. Die Top Drei komplettiert Leipzig, wo die Sonne 2.535 Stunden lang scheint. Obwohl Frankfurt am Main beim Ausbau erneuerbarer Energien mit 2,41 Solaranlagen pro 1.000 Einwohnern hinterherhinkt, scheint die Sonne mit 2.513 Stunden im Jahr vergleichsweise viel. Die Hauptstadt Berlin folgt mit 2.486 Stunden.
Weniger Sonnenschein gibt es hingegen in Wuppertal und Hamburg mit 2.254 bzw. 2.255 Stunden pro Jahr. Auch in Bielefeld ist es vergleichsweise dunkel über das Jahr hinweg (2.264 Sonnenstunden). Mit Bremen muss sich eine weitere nördlich gelegene Großstadt mit wenigen Sonnenstunden begnügen (2.276 Stunden), für die Dortmunder kommt die Sonne 2.291 Stunden pro Jahr hervor.
Wie sonnig es in allen der 20 größten Städten ist, erfahren Sie in der Tabelle:
Das haben wir gemacht
Für die Analyse wurden insgesamt 2.034.491 Installationen von Anlagen solarer Strahlungsenergie in den letzten sechs Jahren über das Marktstammdatenregister erfasst (1.1.2018 - 5.2.2024). Betreiber können sowohl natürliche Personen als auch Organisationen und Behörden sein.
Bundesländer im Nachhaltigkeitscheck
Bis zum Jahr 2045 soll die Bundesrepublik klimaneutral werden. Doch um diesem Ziel näherzukommen, muss der Ausbau erneuerbarer Energien hierzulande vorangetrieben werden. In einer aktuellen Analyse haben wir mittels Daten der Bundesnetzagentur die jeweiligen Energieträger der Bundesländer im Jahr 2023 sowie deren Gesamtnennleistung bestimmt. Das Ergebnis: Bayern hat absolut die höchste installierte Nennleistung mit erneuerbaren Energieträgern, während in Brandenburg die Nennleistung pro Person mit erneuerbaren Energieträgern am höchsten ist.
Bayern produziert am meisten grünen Strom
Ob Wind-, Wasserkraft, Biomasse oder Photovoltaik: Der Ausbau regenerativer Energien ist ein notwendiger Schritt hin zur Klimaneutralität. Der Vorreiter in Deutschland ist Bayern: Mit 26.610 Megawatt (MW) installierter Nennleistung basierend auf erneuerbaren Energieträgern liegt das Bundesland weit vor Niedersachsen, das 19.922 MW Nennleistung installiert hat. Nordrhein-Westfalen rundet die Top Drei mit 15.580 MW ab. Brandenburg und Baden-Württemberg sind mit einer installierten Nennleistung in Höhe von 14.407 bzw. 11.944 MW auch in den Top Fünf.
In Nordrhein-Westfalen laufen die meisten Kraftwerke mit fossilen Energieträgern: Das größte Braunkohle-Abbaugebiet Europas hat eine fossile Nennleistung von insgesamt 26.244 MW. Auch im Süden Deutschlands wird oft auf nicht-erneuerbare Energieträger zurückgegriffen. Baden-Württemberg folgt Nordrhein-Westfalen mit einer Leistung von 7.671 MW, gefolgt von Bayern mit 7.577 MW. Hamburg hat mit 352 MW deutschlandweit die geringste installierte Nennleistung basierend auf fossilen Energieträgern und befindet sich somit am Ende dieser Liste.
Die Analyse zeigt auch, dass Mecklenburg-Vorpommern den grünsten Kraftwerksmix hat: 90 Prozent der installierten Nennleistung basieren auf erneuerbaren Energieträgern. Schleswig-Holstein folgt knapp dahinter mit einem Anteil von 89 Prozent. Am geringsten ist der Erneuerbaren-Anteil im Saarland, Bremen und Berlin: Hier laufen lediglich 35 Prozent, 17 Prozent und 11 Prozent der installierten Kraftwerke mit erneuerbaren Energieträgern.
Hier sind die installierte Nennleistung aller Kraftwerke pro Bundesland im Überblick:
In dieser Karte sehen Sie, welche Bundesländer wie viel Nennleistung mit erneuerbaren bzw. fossilen Energieträgern installiert haben:
Pro-Kopf-Nennleistung mit erneuerbaren Energieträgern in Brandenburg am höchsten
Bei der Nennleistung mit erneuerbaren Energieträgern pro Person führt Brandenburg den Bundesländervergleich mit 5,6 kW pro Person an. In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt liegen die Werte bei 4,57 und 4,42 kW. Am schlechtesten schneiden hier Hamburg und Berlin mit 0,13 bzw. 0,07 kW ab. Damit liegen die beiden Länder deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt, der bei 2,01 kW liegt. Auch Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen liegen mit Werten von 1,80 kW, 1,06 kW und 0,86 kW pro Person auf den hinteren Plätzen.
Hier sind die Daten der Bundesländer im Überblick:
Nordrhein-Westfalen legt insgesamt am meisten fossile Kraftwerke still
Auch die Stilllegung von fossilen Kraftwerken spielt bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Insgesamt wurden seit 2018 104 fossile Kraftwerke in Deutschland stillgelegt.
Die meisten schaltete Nordrhein-Westfalen ab: Insgesamt 31 Kraftwerke wurden hier in den letzten fünf Jahren stillgelegt. Niedersachsen landet mit 13 Kraftwerken auf dem zweiten Platz. Knapp auf dem dritten Platz findet sich das Ländle. Baden-Württemberg schaltete in den letzten fünf Jahren von elf fossile Kraftwerke ab.
Am wenigsten wurde in Bremen, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt abgestellt. Jeweils nur ein fossiles Kraftwerk legten die Bundesländer endgültig still. Den vorletzten Platz teilen sich Hamburg und Rheinland-Pfalz mit jeweils zwei Kraftwerken. Drittletzte sind Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland mit jeweils drei Kraftwerken.
Bremen verzichtete auf 15 Prozent Nennleistung seit 2018
Das Land Bremen baute seit dem Jahr 2018 – gemessen an der Gesamtnennleistung – am meisten zurück: 15,08 Prozent bzw. 303 Megawatt (MW). Schleswig-Holstein folgt mit 12,97 Prozent bzw.circa 1.755 MW. Platz Drei geht an Niedersachsen: Das Bundesland baute etwa 4.054 MW Nennleistung zurück, was 12,95 Prozent der Gesamtnennleistung 2018 entspricht.
In Hessen läuft der Abbau der fossilen Kraftwerke noch schleppend: In den letzten fünf Jahren baute das Bundesland nur 0,07 Prozent bzw. 6,72 MW seiner Nennleistung zurück. Vorletzter wurde Brandenburg mit 0,52 Prozent Rückbau bzw. 107,71 MW. Sachsen landet auf dem drittletzten Platz mit 0,6 Prozent bzw. 67 MW Rückbau.
Hier sind die Ergebnisse für sämtliche Bundesländer im Überblick:
Das haben wir gemacht
Für die Untersuchung haben wir die Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur ausgewertet. In dieser Datenbank wurden Details zu Name, Standort, Bundesland und Nennleistung der Energieträger des Kraftwerks erfasst. Anschließend wurden die Energieträger nach erneuerbar und konventionell sortiert und je nach Bundesland verglichen. Zu den erneuerbaren Energieträgern zählen hier Biomasse, Geothermie, Photovoltaik, Wasserkraft und Wind (Off- und Onshore). Konträr dazu stehen die konventionellen Energieträger, wozu Abfallverbrennung, Braunkohle, Erdgas, Grubengas, Mineralölprodukte, Kernenergie, Mineralölproduktion, Steinkohle, Wärmekraftwerke und weitere konventionelle Energieträger zählen. Die Menge an Nennleistung insgesamt sowie pro Kopf fließen ebenfalls in die Untersuchung ein. Stand des Datensatzes ist der 19. Juli 2023.
Sonnigste Spielorte der Europameisterschaft
Wird die Europameisterschaft in Deutschland zum Sommermärchen? Wer gewinnt, und wie gut sich die deutsche Nationalmannschaft schlagen wird, kann man noch nicht sagen. Aber zumindest kann man sagen, wo die Stadionbesuche und Public Viewings wahrscheinlich besonders sonnig und wo sie vielleicht ins Wasser fallen werden. Dafür haben wir uns historische Wetterdaten für Juni und Juli in den jeweiligen Städten angesehen.
Bestes Stadionwetter für Eröffnungsspiel und Finale in Berlin und München
Mit durchschnittlich 7,5 bzw. 7,3 Sonnenstunden pro Tag ist in Berlin und München die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Stadionbesuch und das Public Viewing bei bestem Wetter stattfinden können. Berlin ist damit Spitzenreiter, München landet auf Platz drei. Den zweiten Platz teilen sich derweil Frankfurt und Stuttgart mit 7,4 Stunden.
Weniger Sonne gibt es dafür in den Austragungsorten in Nordrhein-Westfalen. Dortmund, und Gelsenkirchen sind voraussichtlich mit nur 6,05 Stunden Sonne gesegnet. Düsseldorf und Köln mit nur 6,6 Stunden.
In Leipzig, Stuttgart und Dortmund kann es nass werden
Den Regenponcho sollten Fans in Leipzig, Stuttgart und Dortmund besser dabeihaben. In allen drei Städten kommt es im Schnitt zu 23 Regentagen jeweils im Juni und Juli. Im sonnigen Stuttgart kann es also auch mal nass werden – bei den vielen Sonnenstunden kann man zumindest einen Regenbogen über dem Stadion oder der Public-Viewing-Meile bestaunen.
Etwas trockener ist es in Köln und Hamburg bei 22,5 Regentagen, die den zweiten Platz im Ranking einnehmen. Gelsenkirchen folgt schließlich mit 22 Regentagen auf Platz drei. Der Lichtblick für den Ruhrpott: Die angeborene Fußballverrücktheit ist ein effektives Mittel gegen Fußßball bei schlechtem Wetter.
Trockener hingegen ist das Wetter in Frankfurt am Main bei 14 Regentagen – an keinem anderen Austragungsort regnet es so wenig.
Wie das Wetter in der jeweiligen Stadt im Juni und Juli ist, seht ihr auch in dieser Tabelle:
Das haben wir gemacht
Enpal recherchierte mittels Daten des Deutschen Wetterdienstes die durchschnittlichen Sonnenstunden in den Austragungsorten der Fußball-Europameisterschaft für die Monate Juni und Juli. Hierfür wurden die Durchschnittswerte des Jahre 1981 bis 2010 herangezogen. Für die Städte Dortmund und Gelsenkirchen wurden Daten des Portals Wetter24.de genutzt. Für die Erfassung der Regentage wurden ebenfalls Daten von Wetter24.de verwendet. Das Portal gibt an, dass die Daten auf den Durchschnittswerten der Messungen der Jahre 1989 bis 2011 basieren. Anschließend wurden die Städte nach Regen- und Sonnenstunden gerankt.
Bei welchem Wetter gewinnt die DFB-Elf?
Das legendäre "Fritz-Walter-Wetter" steht dafür, dass die DFB-Elf im Regen besonders viele Spiele gewinnt - so zumindest der Mythos. Aber ist es wirklich nur ein Mythos oder steckt mehr dahinter? Enpal hat die Länderspiel-Ergebnisse seit 1990 analysiert, um genau das herauszufinden. Ob das Wetter wirklich der entscheidende Grund für das Spielergebnis ist, bleibt dahingestellt. Aber die Ergebnisse der Analyse zeigen: Der Mythos des Fritz-Walter-Wetters scheint nicht ganz unbegründet zu sein.
DFB-Elf holt die meisten Siege im Regen
Im Regen konnte die DFB-Elf 66,43 Prozent aller Spiele für sich entscheiden, wie unsere Untersuchung ergeben hat. 18,88 Prozent gingen unentschieden aus und nur 14,69 Prozent endeten in einer Niederlage. Regnet es nicht, gewinnt Deutschland zwar noch immer über die Hälfte aller Spiele, die Wahrscheinlichkeit einer Niederlage ist jedoch bei 21,18 Prozent wesentlich höher als bei Regen. 23,15 Prozent gingen unentschieden aus. Die Gewinnchancen haben wir hier nochmals übersichtlich dargestellt:
Mäßiger Regen verspricht die größten Erfolgschancen
Regen ist nicht gleich Regen – je nach Niederschlagsmenge ändert sich auch die Gewinnchance der Mannschaft. Bei mäßigem Regen, zwei bis zehn Millimeter Niederschlag, spielt sie am besten und gewann 67,65 Prozent aller Spiele. Bei leichtem Regen (0,01 bis zwei Millimeter) spielt sie jedoch auch ziemlich gut und gewinnt 67,5 Prozent aller Spiele. Starker Regen (zehn Millimeter und mehr) schmälert die Gewinnchancen nochmals: Unter solchen Bedingungen gewinnt die DFB-Elf nur noch 62,07 Prozent aller Spiele. Das zeigen die beiden Diagramme nochmal übersichtlich.
Das haben wir gemacht
Enpal untersuchte 458 Länderspiele der Deutschen Nationalmannschaft seit dem 1. Januar 1990 auf ihren Ausgang sowie das Wetter am Spieltag hinsichtlich Niederschlag, sofern Wetterdaten vorlagen. Die Liste der Länderspiele wurdeentnommen. Die Wetterdaten wurden von Meteostat erfasst.