Die Energiewende ist in vollem Gange und ein wichtiger Teil davon ist die Förderung erneuerbarer Energien. Die Verwendung von Solarenergie spielt dabei eine große Rolle: Sie ist umweltfreundlich, kostengünstig und macht unabhängig von Energieversorgern.
In Deutschland hat die Politik die Bedeutung der Solarenergie erkannt und setzt seit Jahren auf den Ausbau von Solaranlagen. In diesem Zusammenhang wurde in einigen Bundesländern die sogenannte Solarpflicht eingeführt, die vorschreibt, dass bei Neubauten oder größeren Umbauten von Gebäuden eine Photovoltaikanlage installiert werden muss. Auch spannend sind die gesetzlichen Änderungen, die im Mai 2024 im Solarpaket 1 eingeführt wurden. Dazu zählt vor allem die Entbürokratisierung und Vereinfachung beim Bau von Photovoltaikanlagen.
Doch wie sehen die Anforderungen in den einzelnen Bundesländern aus? Welche Vorteile bietet die Installation einer Photovoltaikanlage und wie kann sie einen Beitrag zur Energiewende leisten? In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Überblick über die Solarpflicht in den Bundesländern geben und zeigen, warum die Nutzung von Solarenergie gut für die Umwelt und den Geldbeutel ist.
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Ja, seit dem 1. Januar 2022 gibt es in Baden-Württemberg bereits eine Solarpflicht. Damit soll die Energiewende beschleunigt werden, denn bis 2040 will das Bundesland klimaneutral werden.
Zuvor galt in Baden-Württemberg bereits eine Photovoltaik-Pflicht für alle neu errichteten Nichtwohngebäude und Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen.
Seit dem 1. Mai 2022 gilt die Solarpflicht auch für neue Wohngebäude. Das heißt: Alle neu errichteten Wohngebäude, bei denen der Bauantrag oder die vollständigen Bauunterlagen nach dem 1. Mai 2022 eingereicht werden, müssen eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren.
Und seit dem 1. Januar 2023 gilt die PV-Pflicht auch für bestehende Dächer, die grundlegend saniert werden.
Mit der Erneuerung des Bayerischen Klimaschutzgesetzes ist nun auch in Bayern ab 2023 eine Solarpflicht in Kraft getreten. Diese bezieht sich bisher nur auf Nichtwohngebäude. Trotz der oben erläuterten Vorteile einer PV-Anlage für Hausbesitzer ist eine Solarpflicht für Wohngebäude derzeit nicht geplant (Stand: August 2024):
Ja, seit dem 1.1.2023 gilt in Berlin das neue Solargesetz auf Basis des Klimaschutz- und Energiewendegesetzes (EWG Bln). Es sieht eine Solarpflicht für alle Dächer mit einer Fläche von mehr als 50 Quadratmetern vor. Das Gesetz gilt sowohl für Neubauten als auch für bestehende Dächer, die grundlegend saniert werden.
Wichtig: Die PV-Anlagen müssen mindestens 30% der Dachfläche bedecken. Für Wohngebäude gibt es alternative Mindestanforderungen:
Ob die Solarpflicht auch für Ihr Gebäude gilt, können Sie hier online überprüfen. Sollte die Solarpflicht für Sie gelten, muss die Photovoltaikanlage bis Ende 2024 errichtet sein. Falls eine PV-Anlage nicht gewünscht ist, kann auch eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach installiert werden.
Ab dem 1.Juni 2024 müssen Solaranlagen auf Gebäuden, die öffentlich oder gewerblich genutzt werden, installiert werden. Die Dachfläche muss dabei mindestens 50 m2 groß sein und die PV-Anlage mindestens 50 % davon ausmachen.
Die Solarpflichten entfällt bei Ausnahmen, wie einem öffentlich-rechtlichen Widerspruch oder die fehlende technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit.
Anstelle einer Photovoltaikanlage kann auch eine solarthermische Anlage installiert werden.
Unser Hinweis: Die fehlende Solarpflicht sollte Sie als Hausbesitzer nicht davon abhalten, schon jetzt eine PV-Anlage zu installieren und von den oben genannten Vorteilen zu profitieren.
In Bremen wurde zum 1. Mai 2023 die Einführung einer Solarpflicht beschlossen. Da es Übergangsfristen gibt, sind Hausbesitzer jedoch erst ab Juli 2024 und 2025 betroffen.
Es gilt folgendes:
Bereits im Februar 2020 ist in Hamburg das Hamburgische Klimagesetz in Kraft getreten. Darin wurde auch eine Solarpflicht für Wohn- und Nichtwohngebäude festgelegt:
Seit dem 1. Januar 2023 galtin Hamburg also eine Photovoltaikpflicht für alle Neubauten mit Baubeginn nach dem 1. Januar 2023. Die Gesetzestexte wurden dann überarbeitet sodass ab dem 1. Januar 2024 die PV-Pflicht auch für Bestandsgebäude, bei denen die Dacheindeckung komplett erneuert wird gilt.
Gelegentlich gelten Ausnahmen, wie z.B. für Dächer mit einer Bruttofläche von weniger als 50 Quadratmetern. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Info-Seite der Stadt Hamburg.
Außerdem müssen ab dem 1. Januar 2027 auf Gebäuden mit Dachflächen mit bis zu 10 Grad Neigung ein Gründach installiert werden. Dabei sollen 70 Prozent der Brutto- bzw. Nettodachfläche extensiv begrünt werden.
In Hessen gibt es derzeit nur eine Solarpflicht für landeseigene Gebäude und Parkplätze. Eine Solarpflicht für private Gebäude gibt es derzeit nicht (Stand: August 2024).
Trotzdem entscheiden sich schon heute immer mehr hessische Hausbesitzer für eine Solaranlage. Denn die oben genannten Vorteile sind unabhängig von einer Solarpflicht sehr wertvoll.
Nein, in Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit keine Solarpflicht. Um die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen wird jedoch seit einiger Zeit an einem Klimaschutzgesetz gearbeitet. Eine besprochene Maßnahme ist eine nach und nach geltende Solarpflicht für Nicht-Wohngebäude, Wohngebäude und Parkplätze.
Einen Datum, wann das Gesetz in den Landtag eingebracht wird, gibt es noch nicht. Über neue Fortschritte und Beschlüsse zum Gesetz informieren wir Sie hier. (Stand: Dezember 2024)
Als Hausbesitzer sollten Sie sich davon aber nicht aufhalten lassen. Denn je früher Sie eine PV-Anlage auf Ihrem Hausdach installieren, desto schneller profitieren Sie von mehr Unabhängigkeit und langfristiger Kostenersparnis.
Das Land Niedersachsen will bis 2050 klimaneutral werden. So wurden 2022 auch für Niedersachsen verschiedene Maßnahmen zur Solarpflicht beschlossen, von denen die ersten bereits in Kraft getreten sind.
Ab dem 1. Januar 2023 müssen alle überwiegend gewerblich genutzten Gebäude mit mehr als 75 Quadratmetern Dachfläche eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage installieren.
Aber auch für Wohngebäude gibt es bereits Solarverordnungen:
In Nordrhein-Westfalen wurde im Jahr 2023 mit der Einführung einer Solarpflicht in mehreren Stufen begonnen. Die ersten Maßnahmen beziehen sich jedoch ausschließlich auf öffentliche und gewerbliche Solarprojekte. Zum 1. Januar 2025 ist in NRW dann die Einführung einer Solarpflicht für private Neubauten geplant.
Aber nur, weil die Solarpflicht noch ein Weilchen hin ist, kann eine PV-Anlage Ihnen bereits jetzt zahlreiche Vorteile bieten, darunter die Einsparung von Energiekosten und die Erhöhung des Immobilienwerts
In Rheinland-Pfalz gilt seit dem 1.1.2023 eine Photovoltaik-Pflicht für gewerbliche Neubauten mit mehr als 100 Quadratmetern. Darüber hinaus gilt die PV-Pflicht auch für neue Überdachungen von gewerblich genutzten Parkplätzen mit mindestens 50 Stellplätzen. Seit dem 1.1.2024 müssen auch bei öffentlichen Neubauten und Dachsanierungen Photovoltaikanlagen installiert werden. Eine Solarpflicht für private Gebäude ist aktuell weiterhin umstritten. Es wird überlegt private Gebäude verpflichtend “PV-Ready” zu machen, also Vorrichtungen für PV ohne die Module zu installieren. (Stand: August 2024).
Über weitere Updates informieren wir Sie hier.
Wir empfehlen: Auch wenn die Solarpflicht noch nicht flächendeckend in Deutschland eingeführt ist, können Sie als Eigenheimbesitzer bereits jetzt die Vorteile einer PV-Anlage nutzen. Senken Sie Ihre Stromkosten und leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem Sie erneuerbare Energien nutzen.
Bisher gibt es im Saarland noch keine Solarpflicht (Stand: Dezember 2024), allerdings wird derzeit eine Novelle diskutiert, welche auch die Einführung einer Solarpflicht für öffentliche und gewerbliche genutze Gebäude, wie auch Parklätze vorsieht. Für Wohngebäude soll zunächst nur die Pflicht bestehen, bei der Gebäudeerrichtung oder Sanierung die Lastreserve so zu bemessen, dass auf allen Dachflächen PV errichtet werden könnte. Der Entwurf wird aktuell noch intern abgestimmt. Über die weiteren Entwicklungen werden wir Sie hier auf dem Laufenden halten.
Unser Tipp: Obwohl es in einigen Bundesländern noch keine Solarpflicht gibt, sollten Sie nicht zögern, eine Photovoltaikanlage zu installieren. Nutzen Sie die Chance, Ihren eigenen Strom zu erzeugen und unabhängig von Stromversorgern zu werden.
Derzeit gibt es in Sachsen noch keine Solarpflicht. Es wird jedoch diskutiert, in naher Zukunft entsprechende Maßnahmen einzuführen, um die Energiewende in Sachsen voranzutreiben. Alle Neuigkeiten dazu finden Sie hier bei uns.
Aber: Lassen Sie sich von der fehlenden Solarpflicht nicht entmutigen - mit einer Photovoltaikanlage können Sie nicht nur Ihre Stromkosten senken, sondern auch die Umwelt schonen. Nutzen Sie die Chance, sich für eine nachhaltige Zukunft zu engagieren.
Nein, in Sachsen-Anhalt ist aktuell keine Solarpflicht geplant (Stand: Dezember 2024).
Aber auch wenn es in Ihrem Bundesland keine Solarpflicht gibt, kann die Installation einer PV-Anlage viele Vorteile mit sich bringen, wie z.B. die Senkung Ihrer Stromkosten und die Möglichkeit, Ihren eigenen Strom zu erzeugen.
In Schleswig-Holstein gibt es eine Solarpflicht:
Das bedeutet jedoch nicht, dass sich eine PV-Anlage nicht für Sie lohnt. Eine PV-Anlage kann sich langfristig gesehen als eine lohnende Investition erweisen. Sie können nicht nur Ihre Energiekosten senken, sondern auch den Wert Ihrer Immobilie steigern und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Nein, in Thüringen ist aktuell keine Solarpflicht geplant (Stand: Dezember 2024).
Nutzen Sie die Chance, Vorreiter zu sein: Nur weil es keine Solarpflicht gibt, heißt das nicht, dass Sie nicht Vorreiter sein können. Wenn Sie jetzt eine PV-Anlage installieren, können Sie nicht nur von den Vorteilen profitieren, sondern auch andere ermutigen, ebenfalls auf erneuerbare Energien umzusteigen. Zeigen Sie, dass es möglich ist, nachhaltiger zu leben und dabei auch noch Kosten zu sparen.
Die Solarpflicht in den deutschen Bundesländern zeigt, dass die Politik die Bedeutung der Nutzung der Sonnenenergie für die Energiewende erkannt hat. Mit der Installation einer Photovoltaikanlage leisten Hausbesitzer einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und können gleichzeitig von zahlreichen Vorteilen profitieren.
Die Solarpflicht mag manchem Hausbesitzer zunächst wie eine zusätzliche Verpflichtung erscheinen, bietet aber auch die Chance, umweltfreundlich und kostengünstig in die Zukunft zu starten.
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