Ein Stromzähler misst die Menge der elektrischen Energie, die durch einen Stromkreis fließt. Diese Menge wird am sogenannten „Zählerpunkt“ gemessen und in Kilowattstunden (kWh) angegeben.
Einfach gesagt: Ein Stromzähler misst den Stromverbrauch und zeigt an, wie viele Kilowattstunden Strom verbraucht wurden. Dank dieser Funktion sind sie seit Ende des 19. Jahrhunderts zur Standardausstattung in Haushalten geworden.
Wann wurden Stromzähler erfunden?
Der erste brauchbare Stromzähler für Haushalte basierte auf dem zuvor entwickelten Voltameter und wurde 1883 von Thomas Edison und Arthur Kennelly eingeführt. Damit konnte zum ersten Mal gemessen und abgerechnet werden, wie viel Strom Edisons Elektrizitätswerk an einen Haushalt geliefert hat.
Ein Stromzähler erfasst die verbrauchte Strommenge entweder über mechanische Zählwerke oder elektrische Signale. Mechanische Zählwerke werden vor allem in analogen Stromzählern verwendet. Moderne Stromzähler arbeiten stattdessen vor allem mit elektrischen Signalen, um den Stromverbrauch präzise zu messen.
In den folgenden Abschnitten zu den verschiedenen Stromzähler-Arten erklären wir jeweils auch die genaue Funktionsweise.
Grundsätzlich wird zwischen vier verschiedenen Arten von Stromzählern unterschieden:
Zusätzlich können verschiedene Arten und Eigenschaften als Unterscheidungsmerkmale verwendet werden. Schauen wir uns die verschiedenen Optionen genauer an.
Der analoge Stromzähler ist auch unter dem Namen Ferraris-Zähler bekannt – benannt nach seinem Erfinder Galileo Ferraris. Er misst den Strom durch ein einfaches Prinzip:
Für die Abrechnung wird der Ferrariszähler normalerweise ein Mal pro Jahr manuell abgelesen. Der aktuelle Zählerstand wird dann mit dem aus dem Vorjahr verglichen, um den Stromverbrauch zu berechnen.
Der Doppeltarifzähler ist fast identisch mit dem analogen Stromzähler. Der einzige Unterschied: Er kann den Tagesverbrauch und Nachtverbrauch des Stroms getrennt voneinander messen. Daher wird er oft auch Zweitarifzähler genannt.
Doppeltarifzähler sind vor allem für Haushalte notwendig, deren Stromtarife in Hochtarif (HT; tagsüber) und Niedertarif (NT; nachts) aufgeteilt sind. Hier bezahlen Verbraucher tagsüber höhere Strompreise als nachts. Dementsprechend muss auch der Verbrauch separat gemessen werden. Mehr dazu hier: Stromzähler HT NT
Der digitale Stromzähler ist ein komplett elektronischer Stromzähler, der den Stromverbrauch präzise misst und die Verbrauchsdaten der intern speichert. Für Verbraucher bedeutet der digitale Stromzähler daher mehr Transparenz und Kontrolle über den eigenen Stromverbrauch, ohne dass die Daten extern übermittelt werden.
Die Verbrauchsdaten werden auf einem Display angezeigt und können einfach für verschiedene Zeiträume abgelesen werden.
Gut zu wissen: Bis 2032 müssen alle Haushalte in Deutschland einen digitalen Stromzähler installiert haben. Dadurch werden die analogen Stromzähler schrittweise komplett ersetzt. Alle Informationen dazu auch in diesem Artikel: Digitaler Stromzähler
Ein Smart Meter (deutsch: intelligentes Messsystem, iMSys) ist ein Stromzähler, der den Stromverbrauch im 15-Minuten-Takt misst und die genauen Verbrauchsdaten an den Messstellenbetreiber sendet. Dadurch schafft ein Smart Meter maximale Transparenz über den Stromverbrauch und ermöglicht es Verbrauchern, den Stromverbrauch zu optimieren und die Stromkosten zu senken. Daher wird er oft auch als „intelligenter Stromzähler“ bezeichnet.
Einfach gesagt ist ein Smart Meter übrigens „nur“ ein digitaler Stromzähler mit einem internetfähigen Kommunikationsmodul („Smart Meter Gateway“). Aber wie das BMWK schreibt, messen Smart Meter „nicht mehr nur den Stromverbrauch oder die eingespeiste Strommenge, um Abrechnungen erstellen zu können, sondern protokollieren auch Spannungsausfälle und versorgen die Netzbetreiber mit wichtigen Informationen, damit diese zeitgenau Erzeugung, Netzbelastung und Verbrauch weitgehend automatisiert aufeinander abstimmen können.“ Sie ermöglichen insgesamt also auch, dass das Stromnetz komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden kann.
Hier nochmal die vier Arten im Überblick:
Zusätzlich zu den erklärten Stromzähler-Arten gibt es noch weiter Stromzähler für spezielle Zwecke oder mit speziellen Eigenschaften. Dazu gehören:
Ein Stromzähler wird entweder analog oder digital abgelesen. Bei einem analogen Stromzähler gibt es eine meist schwarz hinterlegte Zahlenreihe mit „kWh“ dahinter, die den kumulierten Stromverbrauch anzeigt. Bei einem digitalen Stromzähler wird in der Regel auf dem Display unter der Kennzahl 1.8.0 der kumulierte Stromverbrauch angezeigt. Mehr dazu in unserem Artikel: Stromzähler ablesen
Ein Stromzähler darf nur durch zertifizierte Fachkräfte durchgeführt werden, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden und die korrekte Funktion sicherzustellen. Wie genau der Wechsel abläuft, haben wir hier erklärt: Stromzähler wechseln
Gut zu wissen: Je nach individueller Situation kann es verpflichtend sein, den Stromzähler auszutauschen. So müssen alle Haushalte in Deutschland bis 2032 einen digitalen Stromzähler installiert haben, viele sogar einen Smart Meter. Im Rahmen einer Photovoltaik-Installation installiert Enpal standardmäßig einen Smart Meter, um die Haushalte zukunftssicher zu machen.
Für den Anschluss eines Stromzählers ist grundsätzlich ein eingetragener Elektrofachbetrieb zuständig, der beim örtlichen Netzbetreiber registriert ist. Nur dieser darf einen Stromzähler setzen oder wechseln und die entsprechenden Arbeiten an der Kundenanlage durchführen. Auch Zwischenzähler müssen je nach Verwendung von einem Fachbetrieb installiert werden. Alle Informationen dazu in diesem Artikel: Stromzähler anschließen
Ein Stromzähler muss abgemeldet werden, wenn er dauerhaft nicht mehr genutzt wird. Die Abmeldung eines Stromzählers muss aktiv beauftragt werden und ist in der Regel Aufgabe des Immobilieneigentümers.
Mieter können zwar ihren Stromliefervertrag kündigen, dies betrifft jedoch nur die Belieferung und Abrechnung, nicht den Zähler selbst. Dieser bleibt eingebaut und aktiv, solange ihn der Netzbetreiber nicht offiziell abmeldet oder ausbaut.
Die technische Abmeldung muss daher durch den Eigentümer oder einen beauftragten Fachbetrieb erfolgen. In manchen Fällen übernehmen auch neue Anbieter oder Elektriker die Kommunikation mit dem Netzbetreiber. Alle Informationen dazu hier: Stromzähler abmelden
Ein Stromzähler muss nur in bestimmten Fällen selbst angeschafft werden, z. B. wenn ein zusätzlicher Zähler außerhalb der regulären Versorgung durch den Netzbetreiber benötigt wird. Dies betrifft ausschließlich privat genutzte Zusatzanwendungen, bei denen keine gesetzliche Messpflicht durch einen Messstellenbetreiber besteht. Mehr dazu in diesem Artikel: Stromzähler kaufen
Ein Stromzähler kostet je nach Art zwischen 20 - 400 €. Im Normalfall müssen diese Kosten nicht vom Haushalt getragen werden. Mehr dazu hier: Stromzähler Kosten
Die Genauigkeit von Stromzählern wird in verschiedene Klassen unterteilt:
Um die Genauigkeit zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Eichung im Rahmen der Mess- und Eichverordnung für alle Stromzähler Pflicht.