HT und NT stehen für unterschiedliche Stromtarife, die je nach Tageszeit gültig sind. Sie dienen dazu, Stromverbrauch in teure Hauptzeiten (Hochtarif) und günstigere Nebenzeiten (Niedertarif) zu unterteilen. Wer diese Tarifstruktur gezielt nutzt, kann durch clevere Verbrauchsverlagerung Stromkosten senken.
HT steht für Hochtarif und NT für Niedertarif. Diese Begriffe bezeichnen zwei verschiedene Preiszonen, die abhängig von der Tageszeit gelten.
Der Hochtarif wird tagsüber angewendet, wenn der Strombedarf besonders hoch ist, zum Beispiel zwischen sechs Uhr morgens und zehn Uhr abends.
Der Niedertarif gilt in Zeiten mit geringer Netzbelastung, zum Beispiel nachts, am frühen Morgen oder an Wochenenden, wenn Strom günstiger bereitgestellt werden kann oder sogar ein negativer Strompreis vorhanden ist.
Zähler, die zwischen diesen beiden Tarifzeiten unterscheiden, werden als:
Sie ermöglichen eine getrennte Erfassung des Stromverbrauchs, je nachdem, zu welcher Tageszeit der Strom genutzt wird. Bei digitalen Stromzählern erscheinen die beiden Verbrauchswerte häufig unter den Tarifkennziffern 1.8.1 für HT und 1.8.2 für NT auf dem Display.
Bei einem Doppeltarifzähler erscheinen auf dem Display oder hinter einer Klappe zwei getrennte Zählwerke oder Anzeigezeilen. Diese sind in der Regel mit HT und NT gekennzeichnet.
Je nach Zählertyp können die Angaben digital oder mechanisch dargestellt sein. In modernen digitalen Zählern wechseln die Anzeigen meist automatisch in einem festen Rhythmus. Zusätzlich ist oft eine Zählernummer aufgedruckt, über die der Netzbetreiber den Zähler eindeutig identifizieren kann.
HT- und NT-Zähler existieren in mehreren Ausführungen. Die Unterschiede liegen vor allem in der Technik zur Anzeige und Messung der Verbrauchswerte. In der folgenden Tabelle sind die gängigsten Zählertypen zusammengefasst. Sie zeigt, wie die Tarifumschaltung erfolgt, wie die Daten angezeigt werden und welche Besonderheiten jeweils bestehen.
Ein Doppeltarifzähler ist dafür ausgelegt, den Stromverbrauch in zwei getrennten Tarifzonen zu erfassen: Hochtarif (HT) und Niedertarif (NT). Je nach Modell enthält der Zähler entweder zwei mechanische Zählwerke oder ein digitales Messsystem, das die Verbrauchswerte automatisch den jeweiligen Zeitfenstern zuordnet.
Die Umschaltung zwischen HT und NT erfolgt zentral durch den Netzbetreiber auf Basis eines festen Schaltplans. Es handelt sich hierbei nicht um einen dynamischen Stromtarif mit stündlich wechselnden Preisen, sondern um klar definierte Zeitfenster, in denen entweder der Hochtarif oder der Niedertarif gilt.
Zu den festgelegten Zeitpunkten wird ein Steuerimpuls über das Stromnetz gesendet, den ein Rundsteuerempfänger erkennt und an den Stromzähler weiterleitet. Dieser schaltet dann automatisch auf das entsprechende Tarifregister um, ohne dass Nutzer eingreifen müssen.
Wichtig ist nur, dass ein passender HT-/NT-Tarif beim Energieversorger gewählt wurde und der Stromzähler – wenn nötig mit Steuergerät – fachgerecht eingebaut ist. Um die technische Umsetzung kümmert sich in der Regel der Netzbetreiber.
Bei einem Doppeltarifzähler werden der Stromverbrauch im Hoch- und im Niedertarif getrennt erfasst und auf der Jahresabrechnung separat ausgewiesen.
Die Verbrauchswerte erscheinen entweder als zwei Zählerstände oder als digitale Tarifkennziffern auf dem Display („1.8.1“ für HT und „1.8.2“ für NT).
Der Energieversorger multipliziert die erfassten Kilowattstunden mit dem jeweils gültigen Arbeitspreis für HT und NT. Zusätzlich fällt der Grundpreis des gewählten Tarifs an, der unabhängig vom Verbrauch berechnet wird.
Die folgende Beispielrechnung zeigt, wie sich der Stromverbrauch bei einem Doppeltarifzähler mit unterschiedlichen Arbeitspreisen für HT und NT auf die jährlichen Gesamtkosten auswirken kann.
Ein Doppeltarifzähler kann sich lohnen, wenn ein großer Teil des Stromverbrauchs in die günstigere Niedertarifzeit fällt. Das trifft besonders auf Haushalte zu, die stromintensive Geräte gezielt nachts oder frühmorgens betreiben. Auch bestimmte elektrische Systeme oder Alltagsgewohnheiten machen den Einsatz eines HT-/NT-Zählers sinnvoll.
Typische Beispiele:
In Haushalten mit überwiegend gleichmäßigem Stromverbrauch über den Tag verteilt ist der Spareffekt dagegen oft gering. Entscheidend ist, ob der niedrigere Arbeitspreis im NT-Zeitraum den zusätzlichen Aufwand und eventuelle Grundpreisaufschläge ausgleicht.
HT-/NT-Tarife bieten Verbrauchern die Möglichkeit, durch zeitlich gesteuertes Verhalten Stromkosten zu senken. Sie lohnen sich besonders, wenn ein bedeutender Teil des Stromverbrauchs in die Niedertarifzeiten fällt. Gleichzeitig ist der Nutzen stark vom persönlichen Verbrauchsverhalten und der technischen Ausstattung abhängig.
Besonders effektiv ist es, stromintensive Geräte automatisch oder bewusst in den NT-Zeitraum zu verlagern. Moderne Haushaltsgeräte verfügen häufig über Startzeitvorwahl oder Programmfunktionen, die dies erleichtern.
Praktische Tipps:
Eine bewusste Anpassung des Verbrauchsverhaltens kann so dazu beitragen, die Stromrechnung spürbar zu senken – ohne Einschränkungen im Alltag.
Um den Gesamtverbrauch des Haushalts zu überblicken, empfehlen wir zusätzlich unseren Stromverbrauchsrechner und die 12 besten Tipps zum Strom sparen für alle Tarife.
Die niedrigsten Stromkosten haben übrigens die, die mit einer Photovoltaikanlage ihren eigenen Strom produzieren. Ob sich das auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: