Einer der wichtigsten Bestandteile des Strompreises ist der sogenannte Arbeitspreis. Er bestimmt, wie viel pro verbrauchter Kilowattstunde gezahlt wird, und wirkt sich direkt auf die Höhe der Stromrechnung aus. Gerade in Zeiten steigender Energiekosten lohnt es sich, die Preisstruktur genauer zu verstehen. Wer weiß, wofür er bezahlt, kann nicht nur Angebote besser vergleichen, sondern auch gezielt sparen. Dieser Artikel erklärt, was hinter dem Arbeitspreis steckt, wie hoch er aktuell ausfällt und welche Rolle er im Stromtarif spielt.
Arbeitspreis und Grundpreis bilden gemeinsam den Strompreis, erfüllen aber unterschiedliche Funktionen. Der Arbeitspreis wird pro verbrauchter Kilowattstunde berechnet und hängt direkt vom tatsächlichen Stromverbrauch ab. Je mehr Strom genutzt wird, desto höher fällt dieser Anteil auf der Rechnung aus. Der Arbeitspreis deckt vor allem die Kosten für Strombeschaffung, Vertrieb und Netznutzung ab.
Im Gegensatz dazu steht der Grundpreis, der unabhängig vom Verbrauch monatlich anfällt. Er umfasst vor allem fixe Kosten wie Zählerbereitstellung, Abrechnung und Kundenservice. Selbst bei sehr geringem Stromverbrauch bleibt der Grundpreis konstant.
Der Arbeitspreis macht bei einem durchschnittlichen Haushalt den größten variablen Anteil der Stromrechnung aus. Wer viel Strom verbraucht, zahlt automatisch mehr – selbst bei einem günstigen Tarif. Deshalb lohnt sich nicht nur ein Blick auf den Gesamtpreis, sondern gezielt auf den Arbeitspreis pro Kilowattstunde. Schon wenige Cent Unterschied können über ein Jahr hinweg hohe Mehrkosten oder Einsparungen bedeuten.
Zudem ist der Arbeitspreis ein wichtiger Vergleichswert beim Anbieterwechsel. Viele Versorger werben mit niedrigen Grundpreisen, gleichen das aber mit einem höheren Arbeitspreis aus. Ein genauer Vergleich zeigt schnell, welcher Tarif wirklich günstiger ist. Wer versteht, wie der Arbeitspreis funktioniert, trifft fundierte Entscheidungen beim Strombezug und schützt sich vor unerwartet hohen Nachzahlungen.
Gut zu wissen: Der Arbeitspreis ist oft Teil einer Strom-Preisgarantie.
Laut BDEW-Strompreisanalyse liegt der aktuelle Arbeitspreis durchschnittlich bei 39,69 Cent/kWh.
Ein wesentlicher Bestandteil des Arbeitspreises sind die Kosten für Strombeschaffung am Großhandelsmarkt. Je nach Jahreszeit, Wetterlage und geopolitischer Lage kann der Preis dort stark schwanken. Auch der Anteil erneuerbarer Energien wirkt sich aus: Ist viel Wind- oder Sonnenstrom verfügbar, sinken die Preise tendenziell. Falls viel fossiler Strom im Netz ist, steigt der Preis tendenziell.
Hinzu kommen staatlich regulierte Preisbestandteile, wie die Netzentgelte, die von Region zu Region unterschiedlich hoch ausfallen können. Auch Steuern, Abgaben und Umlagen wie die Stromsteuer oder die Konzessionsabgabe beeinflussen den Endpreis. Letztlich ist der Arbeitspreis also das Ergebnis aus Marktdynamik, politischer Regulierung und technischer Infrastruktur und kann sich je nach Entwicklung kurzfristig oder langfristig verändern.
Wer sich die Zusammensetzung des Strompreises genauer anschaut, stößt schnell auf regionale Unterschiede – besonders beim Arbeitspreis. Obwohl Strom deutschlandweit über ein gemeinsames Netz transportiert wird, zahlen Verbraucher je nach Wohnort unterschiedlich viel pro Kilowattstunde. Diese Differenzen lassen sich auf mehrere Faktoren zurückführen, die nicht direkt vom Anbieter beeinflusst werden.
Einer der Hauptgründe für regionale Preisunterschiede sind die unterschiedlich hohen Netzentgelte. Diese werden von den jeweiligen Netzbetreibern festgelegt und hängen unter anderem von der Siedlungsdichte, der Infrastruktur und dem Ausbaugrad des Netzes ab. In ländlichen Regionen mit großen Entfernungen zwischen Haushalten sind die Betriebskosten der Netze oft höher – was sich unmittelbar auf den Strompreis auswirkt.
Auch der Wettbewerb spielt eine Rolle. In Regionen mit vielen alternativen Anbietern ist die Auswahl größer, was zu günstigeren Angeboten und niedrigeren Arbeitspreisen führen kann. In strukturschwächeren Gebieten oder Kleinstädten gibt es hingegen oft weniger Tarifoptionen, wodurch die Preise insgesamt höher bleiben. Wer dort lebt, zahlt im Schnitt mehr für jede Kilowattstunde – auch wenn der eigene Verbrauch gleich bleibt.
Ein erster Schritt ist der Blick auf die Stromrechnung: Dort sind Arbeitspreis und Grundpreis separat aufgeführt. So lässt sich schnell erkennen, wie viel pro Kilowattstunde gezahlt wird und ob der aktuelle Tarif im Vergleich zu anderen wettbewerbsfähig ist. Wichtig ist, beim Vergleich auf ähnliche Verbrauchsmengen und Vertragslaufzeiten zu achten, da sich Preise sonst nur schwer vergleichen lassen.
Online-Vergleichsportale bieten zusätzlich die Möglichkeit, regionale Angebote direkt gegenüberzustellen. Hier lässt sich die eigene Postleitzahl eingeben, um gezielt Tarife vor Ort zu prüfen. Besonders bei hohem Verbrauch lohnt sich ein genauer Vergleich, da schon geringe Preisunterschiede im Arbeitspreis spürbare Auswirkungen auf die Jahresrechnung haben können. Wer regelmäßig vergleicht und bei Bedarf wechselt, nutzt das volle Einsparpotenzial seines Wohnorts. Wie kann man beim Arbeitspreis sparen?
Wer aktiv vergleicht, Angebote prüft oder sogar selbst Strom erzeugt, kann dauerhaft Stromkosten sparen. Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Verbrauch rundet die Sparstrategie ab.
Ein Anbieterwechsel zählt zu den effizientesten Maßnahmen, um den Arbeitspreis zu senken. Besonders Haushalte in der Grundversorgung zahlen oft deutlich mehr, obwohl am selben Ort günstigere Tarife verfügbar wären. Durch den Wechsel zu einem freien Anbieter lässt sich der Arbeitspreis um mehrere Cent pro Kilowattstunde reduzieren – bei einem Jahresverbrauch von 5.000 kWh ergibt das oft eine Ersparnis von mehreren hundert Euro.
Eine eigene Photovoltaikanlage verändert das Prinzip des Arbeitspreises grundlegend. Selbst erzeugter Solarstrom muss nicht vom Netz bezogen werden – das bedeutet: keine zusätzlichen Kosten pro Kilowattstunde. Je höher der Eigenverbrauch, desto weniger fällt der reguläre Arbeitspreis ins Gewicht. Das macht besonders bei hohen Stromkosten einen spürbaren Unterschied.
Eine Solaranlage mit Speicher ermöglicht es, auch außerhalb der Sonnenstunden Strom selbst zu nutzen. Damit lässt sich der Netzbezug weiter reduzieren. Langfristig amortisiert sich die Investition über die eingesparten Energiekosten und wer die PV-Anlage flexibel finanziert, kann ohne große Vorabkosten vom niedrigeren Strompreis profitieren.