Ein digitaler Stromzähler misst den Stromverbrauch präziser als ein alter, analoger Zähler und zeigt die Werte direkt am Display an.
Seit 2016 ist der Einbau digitaler Zähler gesetzlich vorgeschrieben – bis 2032 sollen alle analogen Geräte ersetzt werden.
In diesem Artikel erklären wir, wie digitale Stromzähler funktionieren, worin sie sich vom Smart Meter unterscheiden, mit welchen Kosten gerechnet werden muss und wie mit dem richtigen Zählermodell langfristig Strom und Geld gespart werden kann.
Ein digitaler Stromzähler ist ein elektronisches Messgerät, das den Stromverbrauch präzise in Kilowattstunden (kWh) erfasst und auf einem digitalen Display anzeigt.
Im Unterschied zu einem analogen Stromzähler mit mechanischer Drehscheibe arbeitet er elektronisch und speichert die Verbrauchsdaten intern. Dadurch lassen sich nicht nur aktuelle Verbrauchswerte ablesen, sondern oft auch zurückliegende Daten wie der Verbrauch der letzten Tage oder Wochen.
Für Verbraucher bedeutet der digitale Stromzähler daher mehr Transparenz und Kontrolle über den eigenen Stromverbrauch, ohne dass die Daten extern übermittelt werden.
Wichtig ist die Abgrenzung zum Smart Meter: Ein digitaler Stromzähler misst zwar genau und speichert Daten, überträgt diese aber nicht automatisch an den Netzbetreiber.
Erst wenn ein Smart Meter Gateway hinzukommt, wird aus einem digitalen Stromzähler ein Smart Meter (intelligenter Zähler), das die Daten automatisch weiterleitet und oft auch Onlinezugriff ermöglicht.
In der detaillierten Übersicht finden sich Informationen zu den verschiedenen Stromzählern.
Neben digitalen Stromzählern und Smart Metern gibt es noch weitere Arten von Stromzählern, die je nach Haushalt oder Anwendung eingesetzt werden. Die folgende Übersicht zeigt, welche Zählertypen es gibt, was sie auszeichnet und wo sie typischerweise verwendet werden.
Digitale Stromzähler und Smart Meter haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile, die Verbraucherinnen und Verbraucher kennen sollten. Die folgenden Gegenüberstellungen zeigen übersichtlich, welche Funktionen beide Systeme bieten und welche Nachteile es zu beachten gibt.
So können Verbraucher leichter entscheiden, welche Lösung am besten zum eigenen Haushalt passt.
Ja, der Einbau digitaler Stromzähler ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Grundlage dafür ist das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), das seit 2016 gilt. Es regelt den flächendeckenden Austausch alter analoger Zähler durch moderne Messeinrichtungen.
Netzbetreiber sind verpflichtet, analoge Zähler schrittweise zu ersetzen, sobald diese aus technischen oder rechtlichen Gründen getauscht werden müssen.
Für Haushalte mit einem Jahresverbrauch unter 6.000 Kilowattstunden (kWh) wird in der Regel nur ein digitaler Stromzähler eingebaut.
Bei Haushalten mit höherem Verbrauch, Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder steuerbaren Verbrauchseinrichtungen kann auch die Installation eines Smart Meters verpflichtend sein.
Verbraucherinnen und Verbraucher haben grundsätzlich kein Widerspruchsrecht gegen den Einbau, können aber entscheiden, ob sie zusätzliche Funktionen wie einen Smart Meter Gateway nutzen möchten, wenn diese nicht gesetzlich vorgeschrieben sind.
Ein digitaler Stromzähler kostet maximal 20 € pro Jahr. Diese Preisobergrenze ist gesetzlich vorgeschrieben. Diese jährlichen Kosten decken sowohl den Betrieb als auch den Einbau ab und werden in der Regel über die Stromrechnung abgerechnet. Verbraucher müssen also keine zusätzlichen Einbaukosten einplanen.
Ein Smart Meter kostet im Normalfall bis zu 20 € pro Jahr. Die genauen Kosten hängen vom jährlichen Stromverbrauch ab und können auf bis zu 200 € steigen:
Diese Kostenobergrenzen sind gesetzlich geregelt und decken bereits Einbau, Betrieb und Wartung ab.
Laut einer Studie des Umweltbundesamtes („Erkenntnisse zu Umweltwirkungen von Smart Metern“) aus dem Jahr 2021 können Haushalte mit Smart Metern und nutzerfreundlichem Feedback durchschnittlich 3 bis 10 % Strom sparen – vorausgesetzt, sie reagieren aktiv auf die Verbrauchsanzeigen.
Noch mehr Einsparpotenzial entsteht in Kombination mit flexiblen Stromtarifen: Da Smart Meter den Verbrauch minutengenau erfassen, können energieintensive Geräte wie Waschmaschine, Geschirrspüler oder Wärmepumpe gezielt in günstigen Zeiten genutzt werden.
Gerade mit einer Wärmepumpe lässt sich dieses Einsparpotenzial optimal ausschöpfen – eine lohnende Investition für alle, die Kosten sparen und gleichzeitig klimafreundlich heizen möchten.
Der Einbau eines digitalen Stromzählers oder Smart Meters wird in der Regel vom zuständigen Netzbetreiber oder einem beauftragten Messstellenbetreiber übernommen.
Haushalte müssen sich um die Installation meist nicht selbst kümmern, da die Terminabsprache und der Einbau direkt organisiert werden. Der Austausch dauert in der Regel nur wenige Stunden und erfordert nur eine kurze Stromunterbrechung.
Nein, der Austausch eines alten Zählers gegen einen neuen digitalen Stromzähler hat keinen Einfluss auf den aktuellen Stromvertrag. Dieser bleibt weiterhin gültig, und es ist kein neuer Vertragsabschluss notwendig.
Der zuständige Messstellenbetreiber übernimmt auch beim neuen Zähler den Betrieb. Lediglich die Kosten für den Messstellenbetrieb können sich nach dem Einbau ändern. Diese werden transparent und separat auf der Stromrechnung ausgewiesen.
Bei einem digitalen Stromzähler wird der aktuelle Verbrauch direkt am Display angezeigt. Für Abrechnungen oder beim Anbieterwechsel müssen Kundinnen und Kunden diesen Zählerstand meist selbst am Stromzähler ablesen und zusammen mit der Zählernummer und dem Ablesedatum an ihren Stromanbieter übermitteln.
In größeren Wohnanlagen oder auf Wunsch des Kunden kann auch der Messstellenbetreiber die Ablesung übernehmen.
Ein Smart Meter erleichtert diesen Prozess deutlich. Es überträgt die Verbrauchsdaten automatisch und verschlüsselt an den Netzbetreiber. Das Smart Meter Auslesen entfällt komplett, selbst bei der Jahresabrechnung oder einem Anbieterwechsel.
Zusätzlich bieten viele Smart Meter Online-Portale oder Apps, mit denen der Stromverbrauch bequem in Echtzeit überwacht und besser gesteuert werden kann.
Die Zählernummer ist das zentrale Erkennungsmerkmal, das jeden Stromzähler eindeutig einem Haushalt oder Betrieb zuordnet. Sie wird vor allem in zwei Situationen benötigt:
Die Zählernummer ist sowohl auf der letzten Stromrechnung (oder im Übergabeprotokoll bei Einzug) als auch direkt am Gerät zu finden.
Achtung: Die Zählernummer darf nicht mit der Seriennummer des Herstellers verwechselt werden. Diese beiden Nummern befinden sich oft nebeneinander, meist in der Nähe eines Strichcodes.
Beim Umzug stellt sich oft die Frage, was mit den gespeicherten Verbrauchsdaten am Stromzähler passiert.
Nutzer eines Smart Meters müssen sich darum nicht kümmern. Die gespeicherten Daten werden automatisch gelöscht oder vom Netzbetreiber verwaltet, sodass Ihr Nachmieter keinen Zugriff darauf hat.
Bei einem modernen digitalen Stromzähler ohne Gateway sieht es anders aus. Hier sollten die gespeicherten Verbrauchsdaten vor dem Auszug manuell zurückgesetzt werden. Dafür wird in der Regel eine PIN benötigt, die vom Netzbetreiber oder Messstellenbetreiber vergeben wird. So wird sichergestellt, dass keine persönlichen Verbrauchsdaten beim nächsten Nutzer sichtbar bleiben.
In den meisten Fällen müssen Verbraucher ihren Stromzähler nicht selbst abmelden. Weder beim Umzug noch beim Anbieterwechsel ist es erforderlich, selbstständig den Stromzähler abzumelden.
Der bestehende Zähler bleibt installiert, und alle nötigen Schritte übernimmt der Netz- oder Messstellenbetreiber.
Auch beim turnusmäßigen Austausch eines alten Zählers durch ein digitales Modell oder ein Smart Meter wird der Wechsel automatisch organisiert.
Die präzise Anzeige am Display zeigt sofort, wie viel Strom im Haushalt aktuell verbraucht wird und Stromfresser können so schnell identifiziert werden.
Viele digitale Zähler zeigen auch den Verbrauch für bestimmte Zeiträume wie Tag, Woche oder Monat an, sodass gezielt Muster erkannt und Maßnahmen ergriffen werden können.
Flexible Stromtarife, deren Strompreis von der Tageszeit oder der Marktlage abhängt, eröffnen zusätzliche Einsparmöglichkeiten. Smart Meter erfassen den Verbrauch minutengenau und ermöglichen eine gezielte Nutzung stromintensiver Geräte zu günstigen Zeiten.
Lohnt sich ein dynamischer Stromtarif wirklich?
Mit dem Stromverbrauchsrechner den eigenen Verbrauch ermitteln und zusätzliche Spartipps erhalten.
Verbrauchsverlauf auswerten: Nutzung der Wochen- oder Monatsanzeige, um hohe Verbrauchszeiten zu erkennen und gezielt Strom zu sparen.
Ein digitaler Zähler misst und speichert den Verbrauch, überträgt aber keine Daten. Ein Smart Meter hat zusätzlich ein Gateway und sendet die Daten automatisch an den Netzbetreiber.
Der aktuelle Verbrauchswert wird direkt am Display angezeigt. Zusätzlich werden die Zählernummer und das Ablesedatum benötigt, wenn der Stand an den Versorger übermittelt wird.
Die Zählernummer identifiziert jeden Stromzähler eindeutig. Sie steht auf der letzten Stromabrechnung oder direkt am Zähler in der Nähe eines Strichcodes.
Ja, digitale Zähler ersetzen bis spätestens 2032 die alten analogen Zähler.
Bei einem Jahresverbrauch über 6.000 kWh, steuerbaren Geräten (z. B. Wärmepumpen) oder PV-Anlagen über 7 kWp.
Sie ermöglichen präzisere Verbrauchskontrolle, helfen beim Erkennen von Stromfressern und verbessern die Transparenz.
Smart Meter ermöglichen zusätzlich die Nutzung flexibler Tarife, automatische Datenübertragung und oft eine Online- oder App-Auswertung.
Die Kosten sind gesetzlich gedeckelt: max. 20 €/Jahr für digitale Zähler, max. 20–200 €/Jahr für Smart Meter, abhängig vom Verbrauch.
Ja, durch bewussteres Verhalten und die Nutzung flexibler Tarife sind Einsparungen von 5–10 % möglich.
Wenn der Einbau gesetzlich vorgeschrieben ist, besteht kein Widerspruchsrecht.
Nein, der bestehende Stromvertrag bleibt unverändert bestehen.
Der grundzuständige Messstellenbetreiber übernimmt weiterhin den Betrieb des neuen Zählers.
Die Kosten für den Messstellenbetrieb können sich ändern. Diese erscheinen transparent und separat auf der Stromrechnung.
In der Regel nicht. Der Netzbetreiber informiert rechtzeitig, und der Stromvertrag läuft wie gewohnt weiter.