Wer einen Stromzähler anschließen möchte, sollte wissen, dass der Anschluss eines Hauptstromzählers rechtlichen Vorgaben unterliegt. Anders ist das beispielsweise bei einfachen, steckfertigen Zwischenzählern im Haushalt.
In diesem Artikel erklären wir, wie der professionelle Anschluss eines modernen Stromzählers abläuft, wer dafür zuständig ist und welche Unterschiede es bei den Zählertypen gibt.
Ein Stromzähler misst den elektrischen Energieverbrauch in Kilowattstunden (kWh) und ist die Grundlage für die Stromabrechnung. Zu den gängigen Zählertypen gehören analoge Ferraris-Zähler, moderne digitale Stromzähler sowie intelligente Messsysteme (Smart Meter). Digitale Geräte bieten in der Regel genauere Werte und ermöglichen oft die Fernübertragung der Verbrauchsdaten.
Während alle Stromzähler den gleichen Zweck erfüllen – den Stromverbrauch zu messen – unterscheiden sie sich je nach Einsatzgebiet erheblich in Aufbau, Anforderungen und Installationsvorschriften.
Insbesondere zwischen Hauptstromzählern und Zwischenzählern bestehen deutliche Unterschiede, etwa bei der technischen Zulassung, der Einbauverantwortung oder der Anbindung an das Stromnetz.
Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Merkmale beider Zählertypen im direkten Vergleich. So lässt sich schnell erkennen, welche Zählermodelle für welchen Zweck geeignet sind und worauf bei Installation und Auswahl geachtet werden muss.
Für den Anschluss eines Stromzählers ist grundsätzlich ein eingetragener Elektrofachbetrieb zuständig, der beim örtlichen Netzbetreiber registriert ist. Nur dieser darf einen Stromzähler setzen oder wechseln und die entsprechenden Arbeiten an der Kundenanlage durchführen.
Bevor der Anschluss erfolgt, muss der Elektrofachbetrieb die Maßnahme beim zuständigen Netzbetreiber anmelden. Dieser prüft, ob alle technischen Voraussetzungen erfüllt sind, und stellt gegebenenfalls den Zähler zur Verfügung oder gibt ein zugelassenes Modell frei. Ohne diese Freigabe darf kein Zähler in Betrieb genommen werden.
Auch bei Zwischenzählern in der Unterverteilung muss der Fachbetrieb beauftragt werden.
Hauptstromzähler stehen in direkter Verbindung mit dem öffentlichen Stromnetz und dürfen daher ausschließlich von eingetragenen Elektrofachbetrieben installiert oder gewechselt werden.
Hintergrund sind die hohen Spannungen und die potenzielle Brand- oder Lebensgefahr bei unsachgemäßer Ausführung. Auch Zwischenzähler, die fest in der Unterverteilung montiert werden, zählen zur festen Elektroinstallation und dürfen rechtlich nur durch Fachpersonal eingebaut werden.
Wer dennoch eigenständig an der Anlage arbeitet, riskiert nicht nur Schäden an Personen oder Geräten, sondern auch Probleme mit dem Netzbetreiber, dem Energieversorger und der Versicherung. Eine unsachgemäße Installation kann im Schadensfall zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.
Hinweis: Diese Anleitung gilt nur für steckfertige Zwischenzähler im Haushalt.
Vor Beginn der Installation ist sicherzustellen, dass der betroffene Stromkreis vollständig spannungsfrei ist.
Dies geschieht durch Ausschalten des entsprechenden Leitungsschutzschalters im Sicherungskasten.
Mithilfe eines zweipoligen Spannungsprüfers oder eines Phasenprüfers wird anschließend überprüft, ob keine Spannung mehr anliegt.
Vor dem Anschluss sind die Anschlussklemmen des Zwischenzählers zu identifizieren. Üblicherweise sind diese mit L (stromführender Leiter) und N (Neutralleiter) gekennzeichnet. Einige Modelle verfügen zusätzlich über einen Anschluss für den Schutzleiter (PE).
Eine Sichtprüfung auf Unversehrtheit und Funktion der Klemmen ist zu empfehlen.
Der Anschluss unterscheidet sich je nach Zählertyp. Bei einem Wechselstrom-Zwischenzähler erfolgt der Anschluss direkt an das Stromnetz.
Handelt es sich um ein Gleichstrom-Modell, ist ein vorgeschalteter Wechselrichter erforderlich. Zudem variiert die Anzahl der benötigten Anschlüsse je nach Ausführung:
Hinweis: Ein Gleichstrom-Zwischenzähler ist nur nötig, wenn Gleichstrom gemessen werden soll – zum Beispiel direkt hinter einer Solaranlage. In normalen Haushalten wird fast immer ein Wechselstrom- oder Drehstromzähler verwendet.
Der genaue Anschlussplan ist stets den Herstellerunterlagen zu entnehmen.
Nun erfolgt der elektrische Anschluss:
Die Adern sollten entsprechend der geltenden Farbkennzeichnung verlegt und sicher verschraubt werden.
Nach Abschluss aller Anschlüsse kann die Spannungsversorgung durch Einschalten des Leitungsschutzschalters wiederhergestellt werden. Der Zähler sollte nun einwandfrei arbeiten. Ein erster Zählimpuls oder eine Anzeige am Display bestätigen die Funktion.
Der Anschluss eines Hauptstromzählers erfolgt nicht spontan, sondern in einem klar definierten Ablauf, der technische Planung, behördliche Freigaben und präzise Ausführung vereint. Der gesamte Prozess wird von einem eingetragenen Elektrofachbetrieb durchgeführt und erfolgt in enger Abstimmung mit dem Netzbetreiber.
Gut zu wissen: Enpal verbaut standardmäßig intelligente Stromzähler bei seinen Kunden. Dabei übernimmt Enpal den kompletten Prozess.
Im ersten Schritt prüft der Elektrofachbetrieb die baulichen Gegebenheiten und klärt, welcher Zählertyp erforderlich ist. Je nach Netzgebiet gelten unterschiedliche technische Anschlussbedingungen (TAB), die bei der Planung berücksichtigt werden müssen.
TAB sind verbindliche Vorgaben der örtlichen Netzbetreiber, die regeln, wie eine elektrische Anlage an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden darf. Sie enthalten konkrete Anforderungen an den Aufbau von Zählerplätzen, Zählerschränken, Schutzmaßnahmen, Leitungsführung sowie die Integration von Smart Metern.
Zu den wesentlichen Bestandteilen der TAB zählen:
Der Elektrofachbetrieb erstellt einen Zählerplatzplan, der die geplante Anordnung des Zählers im Zählerschrank zeigt. Hinzu kommt ein Lageplan der elektrischen Anlage, aus dem z. B. die Leitungsführung und die Absicherung hervorgehen. Diese Unterlagen sind Voraussetzung für die Beantragung des Zähleranschlusses.
Der Fachbetrieb reicht die vollständigen Unterlagen beim örtlichen Netzbetreiber ein. Dieser prüft die Pläne auf technische Korrektheit, Einhaltung der Normen und Netzverträglichkeit. Erst nach schriftlicher Freigabe darf die Installation erfolgen.
Nach Freigabe beginnt der Elektrofachbetrieb mit der technischen Umsetzung:
In Absprache mit dem Netzbetreiber erfolgt die Zählermontage. Entweder bringt der Netzbetreiber den Stromzähler mit oder erlaubt den Einsatz eines bereits zugelassenen Modells. Der Zähler wird im Zählerschrank montiert, fachgerecht angeschlossen und verplombt.
Verplombt bedeutet, dass der Stromzähler nach dem Anschluss mit einer amtlichen oder netzbetreiberseitigen Plombe (Siegel) gesichert wird. Diese Plombe dient dazu, Manipulationen am Zähler zu verhindern und gleichzeitig nachvollziehbar zu machen, ob unbefugt daran gearbeitet wurde.
Nach erfolgreicher Montage wird die Anlage in Betrieb genommen. Der Stromzähler beginnt ab diesem Moment mit der Verbrauchserfassung. Der Netzbetreiber erhält die Dokumentation und meldet den Zähler beim Energieversorger an, damit die korrekte Abrechnung erfolgen kann.
Der eigentliche Zählereinbau dauert meist nicht länger als ein bis zwei Stunden. Wenn jedoch ein neuer Zählerschrank erforderlich ist oder mehrere Anschlüsse eingerichtet werden müssen, verlängert sich der Zeitaufwand entsprechend. Zusätzlich ist mit einigen Tagen Vorlauf für Planung, Netzbetreiberfreigabe und Terminvereinbarung zu rechnen.
Beim Anschluss eines Smart Meters gelten die gleichen sicherheitstechnischen Anforderungen wie bei herkömmlichen Stromzählern. Auch hier ist der Einbau ausschließlich durch den grundzuständigen Messstellenbetreiber oder einen eingetragenen Elektrofachbetrieb zulässig.
Ein Smart Meter besteht aus einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul. Im Vergleich zum klassischen Zähleranschluss muss der Zählerschrank zusätzlich Platz für das sogenannte Smart-Meter-Gateway bieten. Bei älteren Anlagen ist unter Umständen eine Erweiterung des Zählerschranks erforderlich.
Ob der Einbau verpflichtend ist, hängt vom Stromverbrauch oder von der Leistung einer Erzeugungsanlage ab, z.B. einer Photovoltaikanlage mit Einspeisung ab 7 kWp.
Die Kosten für den Anschluss eines Stromzählers hängen vom Anlass, dem Zählertyp und der Verantwortung für die Installation ab.
Entscheidend ist, ob es sich um einen freiwilligen Zähleranschluss, eine Sanierungsmaßnahme oder den gesetzlich vorgeschriebenen Einbau eines Smart Meters handelt.
Bei einem Neubau oder einer freiwilligen Modernisierung übernimmt der Eigentümer des Gebäudes die vollständigen Kosten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
Diese Kosten fallen auch dann an, wenn ein bestehender Zähler auf Wunsch gegen ein moderneres Modell getauscht wird, etwa im Zuge einer Nachrüstung einer Photovoltaikanlage oder zur genaueren Verbrauchserfassung.
Bei bestimmten Haushalten schreibt das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) den Einbau eines Smart Meters verbindlich vor. Dies betrifft unter anderem Haushalte mit:
In diesen Fällen ist der grundzuständige Messstellenbetreiber für die Installation zuständig – meist der örtliche Netzbetreiber.
Der Eigentümer zahlt in diesem Fall keine Einbaukosten, sondern nur eine jährliche Pauschale, die automatisch über die Stromrechnung abgerechnet wird. Diese ist gesetzlich gedeckelt:
Wird ein Smart Meter außerhalb der gesetzlichen Pflicht installiert, können individuelle Kosten anfallen. Diese variieren je nach Anbieter und müssen vorab vertraglich geregelt werden. In solchen Fällen kann sowohl eine höhere jährliche Pauschale als auch eine einmalige Einbaugebühr berechnet werden.
Beim Neubau eines Gebäudes oder bei einer grundlegenden Sanierung der elektrischen Anlage muss der Stromzähleranschluss komplett neu geplant und eingerichtet werden. In solchen Fällen gelten besondere Anforderungen, da meist kein vorhandener Zählerschrank genutzt werden kann und sämtliche Anschlusspunkte normgerecht hergestellt werden müssen.
Typischerweise erfolgt der Einbau des Stromzählers im Zuge der Fertigstellung des Hausanschlusses. Erst wenn der Netzanschluss betriebsbereit und der Zählerschrank vollständig vorbereitet ist, kann der Netzbetreiber den Zähler setzen oder freigeben. Ohne diesen Schritt darf kein Strom über das öffentliche Netz bezogen werden.
Wird in Neubauten oder bei Sanierungen direkt ein Smart Meter vorgesehen, ist es besonders wichtig, von Beginn an ausreichend Platz im Zählerschrank einzuplanen. Das gilt insbesondere für das Smart-Meter-Gateway, das zusätzliche technische Anforderungen mit sich bringt. Ein rechtzeitiger Austausch mit dem Netzbetreiber hilft, Verzögerungen und Mehrkosten zu vermeiden.
Beim Stromzähleranschluss kommt es vor allem auf Vorbereitung und Abstimmung an. Wichtig ist, frühzeitig mit einem eingetragenen Elektrofachbetrieb Kontakt aufzunehmen und alle Vorgaben des Netzbetreibers zu klären.
Der Zählerschrank muss allen sicherheitstechnischen und normativen Anforderungen entsprechen, damit ein Stromzähler fachgerecht installiert werden kann. Dazu zählen unter anderem:
Enpal installiert im Rahmen einer Photovoltaik-Montage auch einen intelligenten Stromzähler. Damit ist man bestens gerüstet, um das volle Ersparnispotenzial aus der PV-Anlage herauszuholen. Ob sich eine PV-Anlage auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: