Die Luftwärmepumpe ist eine ganz besondere Art Wärmepumpe, die in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung in der Welt der Heiz- und Kühlsysteme durchlaufen hat. Sie kann überall eingesetzt werden, ist mit Abstand die Günstigste aller Wärmepumpenarten und dabei sehr energieeffizient. Selbst bei zweistelligen Minusgraden kann sie der Luft noch Wärme entziehen. Diese innovative Technologie hat nicht nur dazu beigetragen, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu fördern, sondern auch einige hartnäckige Mythen hervorgebracht, die es zu entlarven gilt. Aber wie genau funktioniert eine Luftwärmepumpe, welchen Unterarten gibt es und welche Kosten kommen bei Anschaffung und Betrieb auf Sie zu? In diesem Artikel erfahren Sie alles über Luftwärmepumpen.
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Was ist eine Luftwärmepumpe und wie funktioniert sie überhaupt?
Die Zukunft des Heizens: Warum Luftwärmepumpen gefragter denn je sind
Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Heizsystemen und die wachsende Relevanz der Energieeffizienz machen die Luftwärmepumpe zu einem immer wichtigeren Thema im Bereich der Heiztechnik. In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Energieeinsparung einen immer höheren Stellenwert einnehmen, bietet die Luftwärmepumpe eine attraktive Lösung für Hausbesitzer und Bauherren. Mit diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Funktionsweise, Vorteile, Kosten und was bei Planung, Installation und Wartung zu beachten ist.
Wie funktioniert eine Luftwärmepumpe?
Grundsätzlich funktionieren Wärmepumpen, einschließlich Luftwärmepumpen, nach dem Prinzip der Wärmeübertragung von einem niedriger temperierten Medium zu einem höher temperierten Medium. Dies ermöglicht die Nutzung natürlicher Temperaturunterschiede, um Wärmeenergie zu gewinnen und für Heizzwecke zu nutzen. Dabei nutzen sie die Wärme aus der Umgebungsluft (Luftwärmepumpe), dem Erdreich (Erdwärmepumpe) oder dem Grundwasser (Grundwasserwärmepumpe) nutzen. Man kann sagen, dass eine Wärmepumpe das Prinzip eines Kühlschranks umkehrt.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe arbeitet im Wesentlichen nach dem gleichen Prinzip wie andere Wärmepumpen, jedoch mit dem entscheidenden Unterschied, dass sie als Wärmequelle die Wärmeenergie der umgebenden Luft nutzt. Dies erfolgt in mehreren Schritten:
- Luftansaugung und Wärmeentzug:
Zunächst zieht ein Ventilator die Außenluft an und leitet sie in einen Wärmetauscher. Hier wird der Luft die thermische Energie entzogen, wodurch die Luft abkühlt. - Übertragung an das Kältemittel:
Die gewonnene Wärmeenergie wird an ein zirkulierendes Kältemittel übertragen. Dieses verdampft bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck. - Verdichtung des Kältemittels:
Das gasförmige Substanz gelangt in einen Verdichter, wo es komprimiert wird. Dieser Schritt erhöht den Druck und die Temperatur erheblich. - Wärmeübertragung an den Heizkreislauf:
Das nun heiße, gasförmige Kältemittel gibt seine Wärme an den Heizkreislauf ab. Dadurch steigt die Temperatur des Heizwassers oder der Heizluft, je nachdem, wie das System konfiguriert ist. - Normalisierung des Drucks:
Nach der Wärmeabgabe durchläuft das Kältemittel ein Entspannungsventil, das den Druck normalisiert und es wieder in den gasförmigen Zustand versetzt. - Bereit zur erneuten Wärmeaufnahme:
Das Kältemittel befindet sich nun wieder in seinem ursprünglichen Zustand und kann erneut Wärme aus der Luft aufnehmen.
Luft-Luft-Wärmepumpe
Auch bei der Luft-Luft-Wärmepumpe wird die Außenluft über einen Ventilator angezogen. Anstatt die Wärme der Luft auf ein Kältemittel zu übertragen, wird die Luft selbst zum Heizen genutzt. Dieses Lüftungswärmesystem funktioniert über den sogenannten Plattenwärmetauscher, der bis zu 90 % Wärmeenergie der verbrauchten Raumluft auf die frisch zufließende Außenluft überträgt.
Dadurch, dass die Außenluft durch die warme Raumluft vorgewärmt wird, muss im Anschluss viel weniger Energie aufgewendet werden, um die Luft auf die gewünschte Temperatur zu erhitzen. Die restliche Erwärmung geschieht mithilfe eines sogenannten Zuluftnacherhitzers.
Die verbrauchte kalte Luft wird nach außen geleitet, während die frische Luft über das Lüftungssystem im Wohnraum verteilt wird. Auf diese Weise kann eine Luft-Luft-Wärmepumpe bei gut gedämmten Häusern sämtliche Heizkörper und Heizoberflächen ersetzen.
Gleichzeitiger Vorteil: Da durch die Wärmepumpe durchgehend frische Luft ins Haus gelangt, müssen keine Fenster mehr zur Lüftung geöffnet werden, wodurch sonst viel Wärme verloren geht.
Vor- und Nachteile von verschiedenen Luftwärmepumpen im Überblick
In diesem Abschnitt werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile von Luftwärmepumpen. Diese Informationen sind entscheidend, um besser zu verstehen, ob dieses Heizsystem die richtige Wahl für Ihr Zuhause ist.
Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Vorzüge einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erstrecken sich über verschiedene Bereiche, wodurch sie zu einer äußerst vielseitigen Option für Hausbesitzer avanciert. Doch trotz ihrer zahlreichen Vorteile sind bei der Nutzung von Luft-Wasser-Wärmepumpen auch gewisse Einschränkungen zu berücksichtigen. Diese können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:
Luft-Luft-Wärmepumpe
Luft-Luft-Wärmepumpen bieten eine Vielzahl von Vorzügen, die das Raumklima im eigenen Zuhause das ganze Jahr über verbessern können. Sie sind in der Lage, nicht nur zu heizen, sondern auch zu kühlen, was eine kontinuierliche Nutzung ermöglicht. Darüber hinaus tragen sie effektiv zur Vorbeugung von Schimmelbildung bei. Jedoch gibt es auch einige wichtige Aspekte zu beachten, insbesondere im Vergleich zu Luft-Wasser-Wärmepumpen. In den folgender Tabelle sehen sie die Vor- und Nachteile im Überblick.
Was kostet eine Luftwärmepumpe?
Die Luftwärmepumpen sind im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten, wie zum Beispiel Grundwasserwärmepumpen, die Günstigsten. Die Kosten teilen sich in Anschaffungs- und Installationskosten und die Kosten, die während des Betriebs anfallen, auf. Eine Übersicht über die anfallenden Kosten erhalten Sie in der untenstehenden Tabelle. Für eine genauere Aufstellung können Sie sich auch gerne diesen Artikel anschauen: Luftwärmepumpe Kosten
Förderung
Mittlerweile gibt es verschiedene Förderprogramme, die Ihnen die Anschaffung einer Luftwärmepumpe erleichtern. Je nach individueller Situation können Sie so bis zu 45% der Anschaffungskosten sparen! In diesem Artikel haben wir alle Informationen zu den relevanten Förderprogrammen zusammengefasst: Luftwärmepumpe Förderung
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Planung, Installation und Betrieb
Die Luftwärmepumpe hat großes Potenzial. Damit dieses vollends ausgenutzt werden kann, müssen bei Planung, Installation und Betrieb einige Dinge beachtet werden. Wir zeigen Ihnen was das genau ist:
1. Planung
✓ Standortauswahl:
Wählen Sie einen geeigneten Standort für die Luftwärmepumpe. Sie sollte optimalerweise gut belüftet und vor extremen Wetterbedingungen geschützt sein, um eine maximale Effizienz sicherzustellen. Hierbei muss man sich auch anschauen, ob eine Innen- oder Außenaufstellung der Wärmepumpe am passenden ist.
✓ Wärmebedarf berechnen:
Ermitteln Sie den Wärmebedarf Ihres Gebäudes, um sicherzustellen, dass die gewählte Luftwärmepumpe ausreichend dimensioniert ist. Eine zu kleine Einheit kann die gewünschte Wärmeleistung nicht erbringen.
✓ Energieeffizienz beachten:
Achten Sie auf die Energieeffizienzklasse der Luftwärmepumpe. Höhere Effizienzklassen bedeuten niedrigere Betriebskosten und geringere Umweltauswirkungen.
✓ Kombinationsmöglichkeit:
Die Integration einer Luftwärmepumpe mit Photovoltaik, einer Wallbox für Elektrofahrzeuge und einem Energiespeicher ermöglicht eine effiziente Eigenstromnutzung, indem der erzeugte Solarstrom zur Beheizung des Gebäudes, zum Laden des Elektrofahrzeugs und zur Speicherung überschüssiger Energie verwendet wird. Die Wärmepumpen erhöhen den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms erheblich, was die Rendite der Photovoltaikanlage steigert. Die laufenden Kosten der Wärmepumpe können durch die Nutzung des eigenen Solarstroms deutlich gesenkt werden. Für eine optimale Nutzung dieses Systems ist die Kombination mit einem Energie-Management-System und einem Stromspeicher empfehlenswert. Diese Technologien ermöglichen es, den erzeugten Strom bei Bedarf für den Betrieb der Wärmepumpe zu verwenden. Enpal bietet Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen an und steht Ihnen gerne für eine unverbindliche und kostenlose Beratung zur Verfügung, um die passende Lösung für Ihre individuelle Situation zu finden. Um mehr über die Kombinationsmöglichkeiten und ihre Vorteile zu erfahren lesen Sie gerne den folgenden Artikel: Wärmepumpen mit Photovoltaik
2. Installation

✓ Fachkundige Installation:
Die Installation einer Luftwärmepumpe erfordert technisches Fachwissen. Beauftragen Sie einen zertifizierten Fachmann oder ein Unternehmen, das sich auf Heizungs- und Kühlsysteme spezialisiert hat, um eine ordnungsgemäße Installation sicherzustellen.
✓ Luftzufuhr und -abfuhr:
Stellen Sie sicher, dass die Luftzufuhr und -abfuhr der Wärmepumpe nicht blockiert ist. Die korrekte Platzierung von Ein- und Auslassöffnungen ist entscheidend für die Effizienz des Systems.
✓ Elektrische Anschlüsse:
Lassen Sie die elektrischen Anschlüsse von einem qualifizierten Elektriker installieren, um sicherzustellen, dass sie den örtlichen Vorschriften und Sicherheitsstandards entsprechen.
3. Wartung
✓ Regelmäßige Inspektion:
Planen Sie regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten durch einen Fachmann ein. Dies sollte mindestens einmal im Jahr erfolgen, um sicherzustellen, dass die Luftwärmepumpe ordnungsgemäß funktioniert.
✓ Filterwechsel:
Halten Sie die Luftfilter sauber und tauschen Sie sie gemäß den Empfehlungen des Herstellers aus. Verstopfte Filter beeinträchtigen die Leistung der Wärmepumpe.
✓ Überprüfung des Kältemittels:
Stellen Sie sicher, dass der Kältemittelpfad intakt ist und es keine Lecks gibt. Eine ausreichende Kältemittelmenge ist entscheidend für die Effizienz des Systems.
✓ Reinigung der Verdampfer- und Kondensatorspulen:
Ablagerungen auf den Spulen können die Effizienz der Wärmepumpe verringern. Die regelmäßige Reinigung dieser Komponenten ist daher wichtig.
✓ Software-Updates:
Halten Sie die Software und Steuerungssysteme der Wärmepumpe auf dem neuesten Stand, um von den neuesten Technologien und Effizienzverbesserungen zu profitieren.
Effizienz und Wirkungsgrad
Jahresarbeitszahl (JAZ) - Effizienz messbar gemacht
In der Welt der Luftwärmepumpen spielt die Jahresarbeitszahl (JAZ) eine zentrale Rolle bei der Bewertung der Effizienz. Dieser technische Begriff beschreibt das Verhältnis von erzeugter Wärmeenergie zur eingesetzten elektrischen Energie über einen Zeitraum von einem Jahr. Man kann als Faustregel sagen: Je höher die JAZ, desto effizienter die Wärmepumpe.
Bei der JAZ werden sämtliche Witterungsbedingungen und Temperaturschwankungen im Jahresverlauf berücksichtigt. Dadurch wird sie gerne zur Bewertung von realen Szenarien der Gesamteffizienz von Wärmepumpen verwendet. Bei der Auswahl einer Luftwärmepumpe ist es daher ratsam, besonders auf eine hohe JAZ zu achten. Auf diese Weise senken Sie nicht nur Ihre Energiekosten, sondern tragen auch dazu bei, die Umweltauswirkungen zu minimieren.
Merke: Achten Sie beim Kauf auf eine hohe Jahresarbeitszahl (JAZ), denn je höher diese ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.
Vorlauftemperatur, Rücklauftemperatur und Spreizung
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des erhitzten Heizwassers, nachdem es durch den Wärmeerzeuger, wie beispielsweise eine Wärmepumpe oder eine Gastherme, im Vorlauf des Heizsystems passiert hat. Dieses erwärmte Wasser wird dann in die Heizkörper transportiert, um dort Wärme in den Raum abzugeben.
Im Gegensatz dazu beschreibt die Rücklauftemperatur das Temperaturniveau des Heizwassers, nachdem es die Wärme abgegeben hat und zur Heizanlage zurückkehrt. Die Differenz zwischen der Vorlauftemperatur und der Rücklauftemperatur wird als Temperaturdifferenz oder Spreizung bezeichnet. Bei Wärmepumpen ist es besonders wichtig, diese Temperaturdifferenz möglichst gering zu halten, um eine hohe Effizienz zu erreichen.
Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst die Vorlauftemperatur. Dazu gehören die Art des Wärmeerzeugers, sei es eine Wärmepumpe, ein Ölkessel, eine Gastherme oder ein anderes Heizsystem, sowie das Verteilsystem für die Wärme. Der generelle Heizbedarf des Gebäudes und der Dämmstandard spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Vorlauftemperatur.
COP-Wert
Ebenso wie die Jahresarbeitszahl ist der Coefficient of Performance (COP) eine bedeutende Kennzahl zur Effizienzbewertung. Er drückt aus, wie viel Wärme eine Wärmepumpe im Verhältnis zur zugeführten Energie erzeugt. Ein höherer COP-Wert weist auf eine effizientere Wärmepumpe hin.
Der COP-Wert kann je nach Betriebsbedingungen variieren, da er von der Temperatur der Umgebungsluft abhängt. Während modernere Wärmepumpen auch bei niedrigen Temperaturen effizient arbeiten können, erreichen sie oft ihren besten COP-Wert bei moderaten Bedingungen.
Den COP-Wert zu beachten und die Wärmepumpe entsprechend den vorherrschenden Umweltbedingungen einzustellen, kann dazu beitragen, Energiekosten zu senken und die Umweltauswirkungen zu minimieren.
Zeit mit ein Paar Wärmepumpen-Mythen aufzuräumen:
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Aufbau & Komponenten
Aufgrund der unterschiedlichen Funktionsweise kommen nur wenige gleiche Komponenten in den beiden Systemen vor. Im Folgenden eine Übersicht der wichtigsten Bauteile beider Luftwärmepumpen:
Fazit
Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Heizsystemen und die wachsende Relevanz der Energieeffizienz machen die Luftwärmepumpe zu einer immer wichtigeren Option im Bereich der Heiztechnik. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Energieeinsparung einen höheren Stellenwert einnehmen, bietet die Luftwärmepumpe eine attraktive Lösung für Hausbesitzer und Bauherren. Dieser Artikel beleuchtet die Funktionsweise, Vor- und Nachteile sowie die Kosten und wichtige Aspekte bei Planung, Installation und Wartung von Luftwärmepumpen.
Egal, ob es um die Nutzung von Umgebungsluft oder die Vor- und Nachteile verschiedener Luftwärmepumpensysteme geht, die Entscheidung für eine Luftwärmepumpe erfordert fundiertes Wissen und sorgfältige Planung. Mit den richtigen Informationen und einer professionellen Installation sowie Wartung kann eine Luftwärmepumpe jedoch dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken, die Heizkosten zu reduzieren und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Hier können Sie herausfinden, ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt: