Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist ein wichtiger Indikator für die Effizienz einer Wärmepumpe. Wir erklären, was die Kennzahl bedeutet, wie sie berechnet wird und wie sie verbessert werden kann.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist eine Effizienzkennzahl der Wärmepumpe und gibt das Verhältnis von erzeugter Wärme zur eingesetzten elektrischen Energie über den Zeitraum von einem Jahr. Je höher die JAZ, desto effizienter die Wärmepumpe.
Je höher die JAZ, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und desto geringer sind die Heizkosten.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) und der Coefficient of Performance (COP) sind beides Effizienzkennzahlen für die Wärmepumpe. Der Unterschied: Die JAZ berücksichtigt die realen Betriebsbedingungen der Wärmepumpe, während der COP unter Normbedingungen im Labor gemessen wird.
Daher ist die JAZ für Hausbesitzer ein aussagekräftigerer Wert, wenn es um die tatsächliche Effizienz und die zu erwartenden Betriebskosten geht.
Die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe lässt sich mit einer einfachen Formel berechnen:
JAZ = Erzeugte Wärmeenergie (kWh) / Verbrauchter Strom (kWh)
Um die benötigten Werte zu ermitteln, sind zwei Messgeräte erforderlich:
Angenommen, eine Wärmepumpe hat über ein Jahr hinweg:
dann würde die Berechnung so aussehen:
JAZ = 16.000 kWh / 4.000 kWh = 4
In diesem Fall hätte Ihre Wärmepumpe eine JAZ von 4, was bedeutet, dass sie sehr effizient arbeitet.
Gut zu wissen: Bei der Berechnung der Jahresarbeitszahl wird normalerweise der Stromverbrauch von folgenden Komponenten mit einberechnet:
Die Tabelle zeigt: Gute Wärmepumpen haben eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3. Das heißt, dass aus 1 kWh Strom mindestens 3 kWh Wärmeenergie erzeugt werden.
Diese Richtwerte können je nach Wärmepumpentyp, lokalen Klimabedingungen und Qualität der Installation variieren. Sie bieten jedoch eine nützliche Orientierungshilfe bei der Bewertung der Effizienz von Wärmepumpen.
Gut zu wissen: Damit die aktuelle Wärmepumpen-Förderung in Anspruch genommen werden kann, muss die Wärmepumpe eine JAZ von mindestens 3 haben.
Die höchste Effizienz hat im Normalfall eine Erdwärmepumpe, da sie die konstante Wärme im Erdreich nutzen. Allerdings stehen der hohen Effizienz sehr hohe Installationskosten entgegen. Das gilt auch für die Wasserwärmepumpe.
Genau deswegen ist die Luftwärmepumpe die beliebteste Wärmepumpe in deutschen Haushalten. Sie ist sehr effizient, einfach zu installieren und hat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Tabelle zeigt die Jahresarbeitszahlen der verschiedenen Arten im Überblick:
Gut zu wissen: Die JAZ ist nicht in Stein gemeißelt. Hausbesitzer können selbst Einfluss auf die nehmen. Wie das funktioniert, e
Wer die Wärmepumpe optimal einstellt, maximiert die Effizienz und minimiert die Betriebskosten der Wärmepumpe. Aber welche Faktoren beeinflussen die Jahresarbeitszahl?
Daraus ergeben sich verschiedene Maßnahmen, die Hausbesitzer ergreifen können. Schauen wir sie uns an.
Eine der effektivsten Methoden zur Verbesserung der JAZ ist die Senkung der Vorlauftemperatur. Je geringer die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Heizungssystem, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Enpal empfiehlt:
Auch eine gute Gebäudedämmung hilft bei der Verbesserung der JAZ. Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel:
Durch diese Maßnahmen sinkt der Wärmebedarf Ihres Hauses, was zu niedrigeren Vorlauftemperaturen und einer besseren JAZ führt.
Eine fachgerechte Installation und regelmäßige Wartung der Wärmepumpe sind wichtig für eine dauerhaft hohe JAZ:
Das individuelle Nutzungsverhalten und die Einstellungen der Wärmepumpe können ebenfalls die JAZ beeinflussen. Eine effiziente Nutzung und angepasste Einstellungen können zur Maximierung der JAZ beitragen.
Gut zu wissen: Langfristig amortisiert sich eine Wärmepumpe mit hoher JAZ schneller, was Ihre Investition wirtschaftlich attraktiver macht. Mehr dazu auch hier: Wann amortisiert sich eine Wärmepumpe?
Neben der Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt es weitere wichtige Kennwerte, die die Effizienz einer Wärmepumpe beschreiben. Schauen wir uns diese genauer an.
Der COP (Coefficient of Performance) ist ein Maß für die Effizienz einer Wärmepumpe unter bestimmten Laborbedingungen. Er gibt das Verhältnis von zugeführter Wärmeenergie zu aufgenommener elektrischer Energie an. Im Gegensatz zur JAZ, die die Effizienz über ein Jahr misst, liefert der COP eine Momentaufnahme unter Laborbedingungen. Ein höherer COP-Wert bedeutet eine höhere Effizienz, aber er berücksichtigt nicht die realen Betriebsbedingungen und das gesamte Heizsystem.
Der SCOP erweitert das Konzept des COP und berücksichtigt die durchschnittlichen Außentemperaturen der vier Jahreszeiten. Dies ermöglicht eine realistischere Einschätzung der Wärmepumpeneffizienz über das gesamte Jahr hinweg. Der SCOP ist besonders nützlich, um die Effizienz von Wärmepumpen unter verschiedenen Klimabedingungen zu bewerten. Durch die Kombination dieser Kennwerte können Hausbesitzer eine umfassende Einschätzung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit ihrer Wärmepumpe vornehmen.
Die ETAs ist ein weiterer wichtiger Kennwert, der die Umweltauswirkung einer Wärmepumpe berücksichtigt. Sie setzt sich aus dem SCOP und dem Primärenergiefaktor des europäischen Strommix zusammen. Die ETAs gibt Aufschluss darüber, wie umweltfreundlich die Wärmepumpe im Betrieb ist und wie sie sich auf den CO₂-Ausstoß auswirkt.
Durch die Kombination Wärmepumpe mit Photovoltaik können Sie Ihre ETAs weiter verbessern und Ihren ökologischen Fußabdruck minimieren.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Wärmepumpe, da sie ein direktes Maß für die Effizienz und damit für die Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit der Wärmepumpe über ein gesamtes Jahr darstellt. Einige wichtige Punkte noch einmal zum Abschluss:
Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: