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Wärmepumpe Heizkurve: Optimal und individuell eingestellt

Aktualisiert am 18.6.2024
Lesezeit: 8 Minuten

Die Heizkurve bestimmt, wie die Vorlauftemperatur des Heizsystems an die jeweiligen Außentemperaturen angepasst wird, um stets ein optimales Raumklima zu gewährleisten. Eine gut eingestellte Heizkurve bei Ihrer Wärmepumpe sorgt nicht nur für warme Füße im Winter, sondern kann auch Ihre Heizkosten deutlich senken. 

Wir erklären, wie Sie die Heizkurve optimal anpassen und welche Rolle sie bei unterschiedlichen Heizsystemen wie der Fußbodenheizung spielt. So kommen Sie nicht nur komfortabel, sondern auch energieeffizient mit Ihrer Wärmepumpe durch die kalten Monate.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen der Heizkurve: Das A und O für Ihre Wärmepumpe

Die Heizkurve ist ein entscheidender Faktor für die Effizienz und Wirksamkeit einer Wärmepumpe. Sie definiert, wie die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur angepasst wird. An kalten Wintertagen benötigt Ihr Zuhause beispielsweise eine höhere Vorlauftemperatur, um eine angenehme Wärme zu erzeugen als an milderen Tagen.

Was ist die Vorlauftemperatur? 

Die Vorlauftemperatur bezeichnet die Temperatur des Wassers, das von der Heizungsanlage, wie beispielsweise einer Wärmepumpe, in die Heizkörper oder die Fußbodenheizung eines Gebäudes gepumpt wird. Diese Temperatur ist entscheidend für die Effizienz des Heizsystems und den Komfort innerhalb der Räumlichkeiten. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Außentemperatur, der Isolierung des Gebäudes und dem Typ des Heizsystems. 

Was ist die Heizkurve genau?

Kurz gesagt: Die Heizkurve stellt die Beziehung zwischen der Außentemperatur und der erforderlichen Vorlauftemperatur Ihres Heizsystems dar. 

  • Je steiler die Kurve, desto stärker erhöht sich die Vorlauftemperatur bei sinkenden Außentemperaturen. 
  • Eine flachere Kurve bedeutet hingegen, dass die Temperatur des Heizwassers weniger stark ansteigt.

Wieso ist eine richtig eingestellte Heizkurve wichtig?

Eine optimal eingestellte Heizkurve sorgt dafür, dass die Wärmepumpe die Vorlauftemperatur des Heizwassers genau an die aktuellen Außentemperaturen anpasst. 

  • An kälteren Tagen wird die Temperatur des Heizwassers automatisch erhöht.
  • Bei milderem Wetter wird die Temperatur gesenkt, um eine konstante und angenehme Raumtemperatur zu gewährleisten.
  • Stromverbrauch und Heizkosten sinken durch das Arbeiten der Wärmepumpe im effizienten Bereich. 

Was passiert, wenn die Heizkurve nicht richtig eingestellt ist?

  • Ist die Kurve zu steil eingestellt, arbeitet Ihre Heizung nicht effizient, da sie das Wasser unnötig stark erwärmt. Das treibt Ihren Energieverbrauch in die Höhe. 
  • Eine zu flache Einstellung führt hingegen dazu, dass die gewünschte Raumtemperatur an sehr kalten Tagen möglicherweise nicht erreicht wird.
  • Energieeinsparung durch optimale Anpassung. Die Wärmepumpe verbraucht nur so viel Energie, wie wirklich nötig ist.

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Die Vorlauftemperatur spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz Ihrer Wärmepumpe. Eine zu hohe Vorlauftemperatur kann den Energieverbrauch unnötig in die Höhe treiben, während eine zu niedrige Temperatur möglicherweise nicht ausreicht, um Ihr Zuhause an sehr kalten Tagen warmzuhalten.

Woran erkenne ich, dass die Heizkurve nicht optimal eingestellt ist? 

Wenn die Heizkurve nicht optimal eingestellt ist, können verschiedene Symptome auftreten. Zu diesen Anzeichen gehören:

  • Unzureichende Raumtemperaturen: Es ist in Ihrem Zuhause konstant zu kalt oder zu warm. Die Heizanlage schafft es möglicherweise nicht, die gewünschte Komforttemperatur zu erreichen oder zu halten.
  • Hohe Energiekosten: Eine falsch eingestellte Heizkurve führt zu erhöhtem Energieverbrauch und ungewöhnlich hohen Heizkosten. 
  • Häufiges Ein- und Ausschalten der Heizung: Die Heizkurve ist möglicherweise zu steil eingestellt und die Vorlauftemperatur reagiert zu schnell auf geringe Änderungen der Außentemperatur.
  • Unregelmäßige Raumtemperaturen: Schwankungen oder ungleichmäßige Verteilung der Wärme in verschiedenen Räumen oder Bereichen Ihres Zuhauses.
  • Kondensation oder Schimmelbildung: Eine zu niedrige Raumtemperatur kann zu Kondensation und Schimmelbildung führen, besonders in schlecht isolierten Räumen oder an kältebrückenintensiven Stellen (bspw. Rollladenkästen, Fensterrahmen, Heizkörperbefestigungen).
  • Lange Aufwärmzeiten: Wenn es ungewöhnlich lange dauert, bis Ihr Zuhause aufgewärmt ist, könnte es sein, dass die Vorlauftemperatur durch die Heizkurve nicht ausreichend erhöht wird.
  • Geräusche im Heizsystem: Ungewöhnliche Geräusche wie Gluckern oder Klopfen in den Heizkörpern oder Rohrleitungen können ebenfalls ein Hinweis auf eine nicht optimale Heizkurveneinstellung sein.

Welche Faktoren beeinflussen die Heizkurve?

Die Heizkurve wird von mehreren Faktoren beeinflusst, die sowohl die Effizienz des Heizsystems als auch den Komfort im Gebäude bestimmen. Einige der wichtigsten Einflussfaktoren sind:

  • Außentemperatur: Die Heizkurve passt die Vorlauftemperatur basierend auf der aktuellen Außentemperatur an. Kältere Außentemperaturen, besonders im Winter, erfordern eine höhere Vorlauftemperatur, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen.
  • Gebäudeisolierung: Eine gute Isolierung verringert den Wärmebedarf des Gebäudes, was eine flachere Heizkurve ermöglicht. Bei schlecht isolierten Gebäuden muss die Heizkurve steiler eingestellt werden, um den höheren Wärmebedarf zu decken.
  • Heizsystem: Unterschiedliche Heizsysteme wie Fußbodenheizungen, Niedertemperatur- oder traditionelle Heizkörper haben jeweils spezifische Anforderungen an die Vorlauftemperatur, was sich auf die Einstellung der Heizkurve auswirkt.
  • Raumnutzung: Die individuellen Bedürfnisse der Bewohner spielen eine Rolle bei der Einstellung der Heizkurve. Räume, die ständig genutzt werden, benötigen möglicherweise eine andere Heizkurveneinstellung als selten genutzte Räume.
  • Hydraulischer Abgleich: Ein korrekt durchgeführter hydraulischer Abgleich des Heizsystems sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und beeinflusst, wie effektiv die Heizkurve die Raumtemperaturen regulieren kann.
  • Regelungstechnik: Moderne Heizungssteuerungen und intelligente Thermostate können die Heizkurve dynamisch anpassen, um den Energieverbrauch zu optimieren und den Komfort zu erhöhen.
  • Wettervorhersage und adaptive Regelung: Einige fortschrittliche Heizsysteme können Wettervorhersagen nutzen, um die Heizkurve vorausschauend anzupassen und so Effizienz und Komfort zu verbessern.
  • Art der Wärmepumpe: Die verschiedenen Wärmepumpen Arten können die Einstellung der Heizkurve beeinflussen:

Die optimale Steigung der Heizkurve:

Die Steigung bestimmt, wie schnell die Vorlauftemperatur ansteigt, wenn die Außentemperatur fällt. Hier gilt es, den goldenen Mittelweg zu finden, um Energieeffizienz und Wohnkomfort zu maximieren.

Steile vs. flache Heizkurve: Was ist besser?

Eine steile Heizkurve bedeutet, dass die Vorlauftemperatur schnell ansteigt, sobald es draußen kälter wird. Dies kann besonders in schlecht isolierten Häusern oder bei extrem niedrigen Temperaturen notwendig sein, um eine ausreichende Beheizung sicherzustellen. 

Der Nachteil? Höhere Temperaturen bedeuten auch einen höheren Energieverbrauch.

Eine flache Heizkurve hingegen sorgt für eine langsamere Anpassung der Vorlauftemperatur und ist besonders effizient in gut isolierten Gebäuden oder bei Systemen wie Fußbodenheizungen, die eine niedrigere Betriebstemperatur benötigen. 

Der Nachteil? Bei unzureichender Einstellung kann es zu kalten Räumen führen.

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Anpassung der Heizkurve an Ihr Heizsystem

Die ideale Steigung Ihrer Heizkurve hängt stark von Ihrem Heizsystem und den spezifischen Gegebenheiten Ihres Zuhauses ab. 

  • Fußbodenheizungen zum Beispiel arbeiten effizienter bei niedrigeren Temperaturen und können daher mit einer flacheren Heizkurve betrieben werden.
  • Traditionelle Heizkörper benötigen möglicherweise eine steilere Kurve, um die gleiche Raumtemperatur zu erreichen.

Vorlauftemperatur und Effizienz von Wärmepumpen : Das optimale Zusammenspiel

Ideale Vorlauftemperatur für maximale Effizienz

Die effizienteste Vorlauftemperatur für Ihre Wärmepumpe ist die niedrigstmögliche Temperatur, die noch komfortable Raumtemperaturen gewährleistet. 

Moderne Wärmepumpen sind so konzipiert, dass sie auch bei niedrigeren Vorlauftemperaturen effizient arbeiten, was besonders für Fußbodenheizungen oder Niedertemperatur-Heizkörper von Vorteil ist.

Effizienz der Wärmepumpe bei unterschiedlichen Temperaturen

Es gilt: Je geringer

  • die Differenz zwischen Vorlauf- und Außentemperatur, je höher die Effizienz der Wärmepumpe. 
  • die aufgewendete Energie der Wärmepumpe, je höher die Einsparungen an Energieverbrauch und Heizkosten.  

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Spezifische Heizkurveneinstellungen für verschiedene Heizsysteme

Je nachdem, ob Sie eine Fußbodenheizung, Niedertemperatur-Radiatoren oder herkömmliche Heizkörper verwenden, variiert die ideale Vorlauftemperatur:

Fußbodenheizung: Niedrige Temperaturen, hoher Komfort

Fußbodenheizungen sind besonders effizient bei niedrigeren Vorlauftemperaturen. Eine flachere Heizkurve, die niedrigere Temperaturen nutzt, ist oft ideal:

  • Starten Sie mit einer Vorlauftemperatur von ca. 30–35°C und passen Sie die Heizkurve nach Bedarf an.
  • Beachten Sie, dass Fußbodenheizungen aufgrund der größeren Heizfläche und der langsameren Wärmeübertragung eine längere Vorlaufzeit haben.

Niedertemperatur-Radiatoren (Heizkörper): Niedrige Temperaturen 

Sie sind ebenfalls für den Betrieb bei niedrigen bis moderaten Temperaturen ausgelegt, benötigen aber möglicherweise etwas höhere Temperaturen als Fußbodenheizungen:

  • Speziell für den Betrieb mit Wärmepumpen und anderen energieeffizienten Heizsystemen liegt die optimale Vorlauftemperatur typischerweise zwischen 35°C und 45°C. 
  • Starten Sie mit einer Vorlauftemperatur in dem Bereich und passen Sie die Heizkurve nach Bedarf an.

Traditionelle Heizkörper: höhere Temperaturen

Sie benötigen in der Regel höhere Vorlauftemperaturen als Fußbodenheizungen, was eine steilere Heizkurve erfordert:

  • Die optimale Vorlauftemperatur kann hier zwischen 55°C und 75°C variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Außentemperatur, der Isolierung des Gebäudes und dem individuellen Heizbedarf.
  • Bei sehr kalten Außentemperaturen oder in schlecht isolierten Gebäuden kann die benötigte Vorlauftemperatur sogar näher an der oberen Grenze dieses Bereichs liegen.
  • Bei milderem Wetter oder gut isolierten Gebäuden können hingegen niedrigere Einstellungen ausreichend sein.

Traditionelle Heizkörper, die mit höheren Vorlauftemperaturen arbeiten, können die Effizienz von Wärmepumpen beeinträchtigen. Denn diese sind bei der Erzeugung höherer Temperaturen weniger effizient. Daher ist es bei der Verwendung von Wärmepumpen in Kombination mit traditionellen Heizkörpern besonders wichtig, die Isolierung des Gebäudes zu optimieren und die Heizungsanlage sorgfältig zu planen und einzustellen, um den Energieverbrauch zu minimieren.

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