Mit einer Wärmepumpe können Hausbesitzer ihre Heizkosten stark senken. Das liegt vor allem an den vergleichsweise geringen Betriebskosten einer Wärmepumpe. In diesem Artikel erklären wir, was der Betrieb einer Wärmepumpe kostet, wovon die Betriebskosten abhängig sind und wie sie gesenkt werden können.
Die Betriebskosten einer Wärmepumpe liegen in der Regel zwischen 500 und 1.500 € pro Jahr. Die genaue Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Wirkungsgrad der Wärmepumpe oder dem Wärmebedarf des Haushalts (mehr zu den Einflussfaktoren weiter unten).
Die Betriebskosten unterteilen sich in Stromkosten und Wartungskosten. Die Stromkosten sind der deutlich größere Kostenfaktor. Hier kann mit 500 - 1.200 € pro Jahr gerechnet werden. Die Wartungskosten belaufen sich in der Regel auf ca. 300 € pro Jahr.
Wir rechnen drei Beispiele durch, um die Unterschiede aufzuzeigen. Dabei gehen wir bei der Wärmepumpe immer von einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4, einem Strompreis von 20 Cent/kWh aus und einer Wohnfläche von 120 Quadratmeter aus.
Neubauten haben einen recht niedrigen Wärmebedarf, wir rechnen beispielhaft mit 80 kWh/m2. Das entspricht bei 120 m2 Wohnfläche 9.600 kWh Wärmebedarf.
Eine Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 braucht 2.400 kWh Strom, um 9.600 kWh Wärmeenergie zu erzeugen. Die Stromkosten betragen somit 480 € pro Jahr.
Wie bereits erwähnt, liegt der Durchschnittswert für den Wärmebedarf in Deutschland bei 130 kWh/m2. Der Wärmebedarf liegt in unserem Beispiel also bei 15.600 kWh.
Dafür bräuchte die Wärmepumpe aus unserem Beispiel 3.900 kWh Strom. Die Stromkosten betragen somit 780 € pro Jahr.
Unsanierte Altbauten haben meistens einen Wärmebedarf von ca. 200 kWh/m2. Bei einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern sind das 24.000 kWh.
Um diese Wärme zu erzeugen, braucht die Wärmepumpe 6.000 kWh Strom. Die Stromkosten liegen also bei 1.200 € pro Jahr.
Die Tabelle fasst unsere Beispielrechnungen zusammen:
Je nach Wärmequelle unterscheidet man bei Wärmepumpen zwischen Luftwärmepumpen, Wasserwärmepumpen und Erdwärmepumpen. Alle drei Typen sind sehr effizient: Sie wandeln eine Kilowattstunde Strom in drei bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie um. Wasser- und Erdwärmepumpen sind in der Regel etwas effizienter als Luftwärmepumpen. Daher sind die Stromkosten für diese beiden Typen etwas niedriger.
In den obigen Beispielrechnungen gehen wir von einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 aus. Daraus ergeben sich Stromkosten in Höhe von 780 € pro Jahr. Eine Erdwärmepumpe hat eine JAZ von 4,5. Daraus ergeben sich Stromkosten in Höhe von 693 € pro Jahr.
Gut zu wissen: Erd- und Wasserwärmepumpen sind im Betrieb günstiger als Luftwärmepumpen, in der Anschaffung jedoch deutlich teurer. Mehr dazu in diesem Artikel: Wärmepumpe Kosten
In der Regel sind die Betriebskosten der Wärmepumpe im Altbau etwas höher als im Neubau. Es kommt aber immer auf die individuelle Situation an. Denn entscheidend ist letztlich der Wärmebedarf. Dieser wiederum hängt z. B. vom Dämmstandard und der Heizungsart ab.
Die Betriebskosten der Wärmepumpe hängen vor allem von den Stromkosten der Wärmepumpe ab. Diese wiederum richten sich nach dem Stromverbrauch der Wärmepumpe. Wovon ist der abhängig? Vor allem von der Effizienz der Wärmepumpe und dem Wärmebedarf des Haushalts. Aber auch der Strompreis und die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe spielen eine wichtige Rolle.
Die Effizienz der Wärmepumpe gibt an, wie effizient Strom in Wärmeenergie umgewandelt wird. Meist wird dafür die Jahresarbeitszahl (JAZ) verwendet. Die JAZ gibt an, wie viel Wärme die Wärmepumpe mit der verbrauchten Strommenge in einem Jahr erzeugt hat. Wenn eine Wärmepumpe beispielsweise aus einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugt, ist die JAZ = 3 / 1 = 3. Wir halten fest:
Unterschiedliche Gebäude haben einen unterschiedlichen Wärmebedarf. Wichtige Faktoren dabei sind vor allem:
Der durchschnittliche Wärmebedarf liegt laut Umweltbundesamt bei 130 kWh/m2. In Neubauten ist er in der Regel niedriger, in Altbauten höher.
Je niedriger der Strompreis, desto geringer sind die Stromkosten für die Wärmepumpe. Am günstigsten ist der Strom, wenn er mit der eigenen Photovoltaikanlage produziert wird. Das ist einer der Hauptgründe, warum immer mehr Hausbesitzer gleich auf die Traumkombination Wärmepumpe mit Photovoltaik setzen. Auch ein spezieller Wärmepumpen-Stromtarif kann den Strompreis senken.
Eine zu große Wärmepumpe ist unwirtschaftlich und eine zu kleine Wärmepumpe kann nicht ausreichend heizen. Deshalb ist die richtige Größe der Wärmepumpe sehr wichtig. Wenn diese optimal auf den Haushalt abgestimmt ist, sind auch die Betriebskosten so gering wie möglich.
Die Wärmepumpe ist die Heizung mit den niedrigsten Heizkosten. Dies wird sehr deutlich, wenn man das obige Beispiel aufgreift und die Stromkosten der Wärmepumpe mit den Kosten für Öl und Gas vergleicht.
Ein weiterer Faktor, der Öl- und Gasheizungen in Zukunft noch teurer machen wird, ist die CO₂-Steuer. Diese sorgt für zusätzliche Mehrkosten bei den fossilen Heizungen, hat aber keinen Einfluss auf die Stromkosten der Wärmepumpe. In unserem Beispiel könnte dies wie folgt aussehen:
Mit steigenden CO₂-Preisen ist zu erwarten, dass die Heizkosten für herkömmliche Heizsysteme, die auf fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl basieren, weiter ansteigen werden. Da Wärmepumpen weniger oder gar keine fossilen Brennstoffe verwenden, sind sie von CO₂-Preisschwankungen weitgehend unabhängig. Dies macht die Wärmepumpe zu einer zukunftssicheren und umweltfreundlichen Heizoption, die nicht nur langfristige Kosteneinsparungen ermöglicht, sondern auch dazu beiträgt, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Um die Betriebskosten einer Wärmepumpe zu reduzieren, kann man drei Maßnahmen ergreifen:
Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: