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Energetische Sanierung: Was muss ich dazu wissen?

Aktualisiert am 23.4.2024
Lesezeit: 6 Minuten
Wärmepumpe Inneneinheit mit bunten Heizungsrohren

Inhaltsverzeichnis

Viele Haushalte in Deutschland zahlen Monat für Monat zu viel für Ihre Energieversorgung. Dabei verlieren sie unbemerkt immer mehr Geld, das sie langfristig anders hätten investieren können.

Wer sein Haus hingegen energetisch saniert, verbraucht bis zu 40 % weniger Energie und profitiert dabei auch noch von attraktiven Förderungen und günstigen Krediten. In diesem Artikel erfahren Sie alles über energetische Sanierung und wie Sie dabei vorgehen sollten.

Was bedeutet energetische Sanierung?

Energetische Sanierung Icon mit Fragezeichen

Durch eine energetische Sanierung machen Sie Ihre Immobilie energieeffizienter. Das bedeutet, dass die Immobilie nach einer Sanierung dieselbe Leistung erbringt (Heizen, Wasser erwärmen, Strom erzeugen), dabei aber weniger Energie verbraucht.

Was fällt unter energetische Sanierung?

Die energetische Gebäudesanierung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Dazu zählen die folgenden Maßnahmen, die Sie einzeln oder zusammen durchführen können:

  • Fenster austauschen
  • Neue Heizung installieren
  • Solarthermieanlage installieren
  • Fassadendämmung
  • Dachdämmung
  • Kellerdeckendämmung

Jede Maßnahme kostet unterschiedlich viel und trägt zu einem gewissen Grad zur Energieeffizienz bei.

Nicht in der engeren Definition enthalten, aber ebenso wichtig und lukrativ sind die Installation einer PV-Anlage, einer Wallbox und ggf. die Auseinandersetzung mit anderen Heizsystemen - wie z. B. einer Wärmepumpe.

Wann muss energetisch saniert werden?

Energetische Sanierung Icon mit Kalender

Gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) besteht unter bestimmten Voraussetzungen eine Sanierungspflicht. Das GEG ist ein wichtiger Bestandteil der Klima- und Energiepolitik der Bundesregierung und dient dem, Ziel bis zum Jahr 2050 alle Gebäude Deutschlands klimaneutral zu machen.

Vorgänger des GEG waren unter anderem die Wärmeschutzverordnung, Heizungsanlagen-Verordnung und die Energieeinsparverordnung (EnEV). Letztere wurde im November 2020 durch das GEG abgelöst.

Diese gibt in den folgenden drei Fällen eine Pflicht zur energetischen Sanierung vor:

1. Sie kaufen oder erben ein Ein- oder Zweifamilienhaus, das vor dem 01.02.2002 erbaut wurde:
In diesem Fall muss der Dämmwert des Daches bei mindestens 0,24 W/(qm*K) liegen.

2. Sie möchten Ihre Außenwand sanieren:
In diesem Fall muss die Sanierung entsprechend der GEG-Bauteilanforderungen (GEG-Anlage 7) erfolgen.

3. Sie haben eine Heizungsanlage, die über 30 Jahre alt ist:
In diesem Fall sind Sie verpflichtet, die Anlage auszutauschen. Es gelten jedoch die folgenden Ausnahmen:

  • Es handelt es sich um einen Niedrigtemperatur- oder Brennwert-Heizkessel 
  • Die Nennleistung der Anlage beträgt weniger als 4 oder mehr als 400 kW
  • Sie selbst wohnen in der Immobilie seit 2002 oder länger

Gut zu wissen: Die KfW differenziert bei Sanierungsmaßnahmen von Häusern zwischen verschiedenen Effizienzhausstufen. Oftmals können Sie von attraktiveren Förderungen profitieren, wenn Ihr Haus sehr energieeffizient wird. Mehr zu den einzelnen Effizienzhausstufen finden Sie hier:

Wann ist eine energetische Sanierung sinnvoll?

Energetische Sanierung Icon mit Haken

Die Frage, die Sie sich stellen sollten, ist nicht, ob eine energetische Sanierung sinnvoll ist, sondern welche Sanierungsmaßnahme für Sie am besten geeignet ist.

Selbst wenn Sie gesetzlich nicht verpflichtet sind, Ihre 30 Jahre alte Heizung auszutauschen, sollten Sie das zumindest zum Wohle Ihrer Finanzen tun. Heizgeräte gelten nämlich schon nach 15 Jahren als energetisch ineffizient.

Welche energetische Sanierung bringt am meisten?

Der Hauptgrund für energetische Sanierungsmaßnahmen ist die Senkung der Energiekosten. Um Ihnen einen groben Überblick zu geben, wie stark sich eine Maßnahme auf Ihre Energiekosten auswirkt, haben wir für Sie die folgende Übersicht erstellt:

Maßnahme Heizkosten Einsparung
Fassade dämmen 15 - 30 %
Heizung ersetzen 10 - 25 %
Solarthermie-Anlage installieren 10 - 15 %
Dach dämmen 15 - 30 %
Fenster austauschen 10 - 15 %
Kellerdecke dämmen ca. 5 %

Die genaue Ersparnis je Maßnahme können Sie durch einen Energieexperten berechnen lassen. Mehr dazu erfahren Sie im Abschnitt „Wie Sie bei einer energetischen Sanierung vorgehen“.

Die energetische Gebäudesanierung bringt neben der Kosteneinsparung aber auch weitere Vor- und Nachteile mit sich:

Vorteile Nachteile
Senkung der Energiekosten Hohe Sanierungskosten
Klimaschutz Gefahr von Fehlplanung
Geringerer Einfluss der CO2-Steuer
Steigerung des Immobilienwerts
Verbesserung des Wohnklimas
Vorbeugung von Schimmelbildung

Wie Sie sehen, überwiegen die Vorteile bei Weitem. Dennoch wiegt der Kostenpunkt meist so schwer, dass gar keine Maßnahmen vorgenommen werden. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

Wie viel kostet eine energetische Sanierung?

Die Höhe der Kosten ist natürlich von dem energetischen Zustand sowie der Größe Ihrer Immobilie abhängig. Dennoch möchten wir Ihnen an dieser Stelle eine grobe Kostenübersicht für die einzelnen energetischen Maßnahmen aufzeigen:

Maßnahme Kosten
Fassade dämmen 6.000 - 20.000 €
Heizung ersetzen 6.000 - 10.000 €
Solarthermie-Anlage installieren 4.500 - 8.000 €
Dach dämmen 200 - 250 € / 1m
Fenster austauschen 500 - 1000 € / Fenster
Kellerdecke dämmen 30 - 50 € / qm

Zum besseren Verständnis folgt eine kurze Erläuterung zur Höhe der Kosten je Maßnahme: 

Fassade dämmen: 

Diese Maßnahme ist besonders für Altbauten sinnvoll, da eine undichte Fassade der Hauptverursacher für einen zu hohen Energiebedarf darstellt. Die Kosten sind in erster Linie von der Fläche der Außenwände abhängig. 

Heizung ersetzen:

Wenn Sie eine Heizungsanlage durch eine Wärmepumpe oder Brennstoffzellenheizung ersetzen, sparen Sie deutlich mehr Energiekosten ein als oben angegeben. Die Kosten können aber auch bis zu dreimal höher ausfallen.

Solarthermie Anlage installieren: 

Die Kosten der Solarthermieanlage sind bedarfsabhängig. In der Regel nimmt Solarthermie bei der Beheizung und/oder Warmwasseraufbereitung nur eine unterstützende Funktion ein. 

Dach dämmen:

Auch hier kommt es stark auf Ihre Dachgröße an. In der Regel liegen die Kosten für diese Maßnahme zwischen 5.000 und 20.000 €. 

Fenster austauschen:

Alte Fenster bestehen oft noch aus Einfachglas und werden mit den Jahren undicht. Am besten Tauschen Sie diese durch metallisch beschichtete Scheiben mit Zwischenraum aus. Diese isolieren bis zu dreimal besser als einfach verglaste Fester, kommen allerdings auch mit hohen Anschaffungskosten einher. 

Kellerdecke Dämmen: 

Im Winter verlieren Sie unglaublich viel Energie durch einen ungedämmten Keller. Eine Kellerdeckendämmung ist vergleichsweise günstig und kann vor allem in kälteren Regionen zu einer erheblichen Senkung der Energiekosten führen.

Welche Förderungen gibt es für energetische Sanierungen?

Ein grüner Pfeil mit Euromünze, die eine Förderung symbolisieren mit Haus im Hintergrund

Energetische Maßnahmen werden staatlich gefördert. Seit dem 01.07.2021 läuft das Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) über das Sie Zugang zu zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüsse in Höhe von 15 bis 50 % erhalten. 

Auch die Kosten für den Energieberater können Sie bezuschussen lassen. Die Beratung durch einen Energieexperten ist bei der Beantragung der Fördermittel verpflichtend. Von folgenden Förderprogrammen können Sie profitieren:

Auch interessant: Wärmepumpe Förderung

Wie Sie bei einer energetischen Sanierung vorgehen

Checkliste Icon

Bei der Planung einer energetischen Sanierung beginnen Sie am besten mit dem Energieausweis. Dieser hilft Ihnen dabei, herauszufinden, wie es um den energetischen Zustand Ihrer Immobilie steht. 

Wenn es allerdings um die konkrete Umsetzung von energetischen Gebäudemaßnahmen geht, sollten Sie einen Energieberater zurate ziehen. 

Nach einer fachmännischen Begutachtung der Immobilie entwickelt der Energieberater einen Sanierungsfahrplan, der verschiedene Maßnahmen in einer bestimmten Reihenfolge vorsieht. 

Der Sanierungsfahrplan gibt Ihnen nicht nur Auskunft, welche Maßnahmen wann sinnvoll sind, er gibt auch eine relativ genaue Auskunft über die zu erwartenden Kosten und die etwaige Kosteneinsparung je Maßnahme. 

Vor der Umsetzung sollten Sie sich allerdings erst um die Beantragung der Förderung kümmern. Erst nach der Stellung der Förderanträge durch einen Energieberater können Sie einen Sanierungsauftrag an einen Handwerker vergeben.

Fazit

Gelbe Glühbirne, die das Fazit symbolisiert

Die energetische Sanierung für Ihre Immobilie sorgt für eine Senkung Ihres Energieverbrauchs und spart so jede Menge Geld. Trotzdem sollten Sie mit der Umsetzung der Maßnahmen nicht beginnen bevor Sie die Beratung eines Energieexperten in Anspruch genommen haben. 

Gemeinsam entwickeln Sie das sinnvollste und kosteneffizienteste Konzept für Ihre Immobilie. Die energetische Sanierung ist allerdings nicht die einzige Maßnahme, mit der Sie Energiekosten senken können:

Mit einer Wärmepumpe heizen Sie langfristig günstig, effizient und nachhaltig - komplett unabhängig von den steigenden Öl- und Gaspreisen.

Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus:

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