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Wärmepumpe Stromverbrauch: Rechner, Kosten & Tipps

Aktualisiert am 3.9.2024
Lesezeit: 5 Minuten

Stromverbrauch von Wärmepumpen: Das Wichtigste in Kürze

  • Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie der Art der Wärmepumpe, der Effizienz und dem Wärmebedarf des Haushalts.
  • Stromverbrauch und Stromkosten schwanken dementsprechend stark je nach Bedingungen.
  • Mit unserem Rechner unten im Artikel können Sie Ihren individuellen Stromverbrauch inkl. Stromkosten ausrechnen.
  • Mit der Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaikanlage können Sie Ihre Energiekosten minimieren.

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Die Wärmepumpe wird staatlich gefördert und zählt zu den besten Heizsystemen der Zukunft. Doch wie viel kostet es eigentlich, eine Wärmepumpe zu betreiben? Welche Stromkosten kommen auf Sie zu? Und was können Sie tun, um diese möglichst niedrig zu halten?

Inhaltsverzeichnis

Warum braucht Ihre Wärmepumpe Strom? 

Eine Wärmepumpe ist ein äußerst effizientes und umweltfreundliches Heizsystem, das Umweltwärme aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser nutzt, um Ihr Zuhause zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen. 

Doch wie funktioniert eine Wärmepumpe eigentlich? Im Prinzip wie ein umgekehrter Kühlschrank: Sie entzieht der Umgebung Wärme und gibt diese auf einem höheren Temperaturniveau an das Heizungssystem ab.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen nutzen die Wärme der Umgebung, um Haushalte zu heizen. Diese Wärme kommt entweder aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. Wie genau das funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel: Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Für diesen Prozess benötigt die Wärmepumpe natürlich Strom - für den Antrieb des Kompressors, der Pumpen und der Regelung. Dabei ist sie jedoch sehr effizient: Für 1 kWh eingesetzten Strom erzeugt eine Wärmepumpe je nach Typ und Effizienz etwa 3-5 kWh Wärme. Bis zu 75 % der Wärme gewinnt sie kostenlos aus der Umwelt, nur etwa 25 % muss in Form von Strom zugeführt werden

Was beeinflusst den Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

  • Art der Wärmepumpe: Bei Wärmepumpen unterscheidet man zwischen Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe und Wasserwärmepumpe. Diese verschiedenen Wärmepumpen-Arten haben leichte Unterscheide in der Effizienz. Je höher die Effizienz, desto geringer der Stromverbrauch.
  • Jahresarbeitszahl:  Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt an, wie viel Wärmeenergie pro eingesetzter Kilowattstunde Strom erzeugt wird. Eine höhere JAZ bedeutet einen geringeren Stromverbrauch. Moderne Wärmepumpen erreichen meistens JAZ-Werte von mehr als 3. Das bedeutet, dass aus 1 kWh Strom mehr als 3 kWh Wärme erzeugt werden.
  • Gebäudedämmung und Wärmebedarf: Die Qualität der Gebäudedämmung hat einen direkten Einfluss auf den Wärmebedarf und damit auf den Stromverbrauch der Wärmepumpe. Ein gut gedämmtes Haus benötigt weniger Heizenergie, was zu einem geringeren Stromverbrauch führt.
  • Größe der Wohnfläche: Je größer die zu beheizende Fläche, desto mehr Strom wird in der Regel benötigt.
  • Gewünschte Raumtemperatur: Jedes Grad mehr erhöht den Stromverbrauch. Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1-2 °C kann den Verbrauch spürbar senken.
  • Vorlauftemperatur und Heizsystem: Wärmepumpen arbeiten am effizientesten bei einer niedrigen Vorlauftemperatur. Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen, die mit niedrigen Temperaturen arbeiten, sind ideal. Je niedriger die benötigte Vorlauftemperatur, desto geringer der Stromverbrauch. Mehr dazu hier: Wärmepumpen Heizkörper
  • Warmwasserbedarf: Die Erzeugung von Warmwasser benötigt zusätzliche Energie. Ein hoher Warmwasserbedarf kann den Stromverbrauch der Wärmepumpe dementsprechend erhöhen.

Stromverbrauch von Wärmepumpen berechnen

Die grundlegende Formel zur Berechnung des Stromverbrauchs einer Wärmepumpe lautet:

Stromverbrauch = Wärmebedarf ÷ Jahresarbeitszahl

Dabei ist:

  • Stromverbrauch: Die jährlich benötigte elektrische Energie in kWh
  • Wärmebedarf: Der jährliche Heizenergiebedarf des Gebäudes in kWh
  • JAZ: Die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe

Stromverbrauch von Wärmepumpen im Altbau und Neubau

Der Wärmebedarf liegt laut Umweltbundesamt im Durchschnitt bei 130 kWh/m2. In Neubauten ist es meistens weniger, in Altbauten mehr. Im Folgenden werden anhand von Beispielen unterschiedliche Szenarien für den Stromverbrauch von Wärmepumpen in Neubauten und Altbauten veranschaulicht. Dabei gehen wir bei der Wärmepumpe immer von einer Jahresarbeitszahl von 4 und einer Wohnfläche von 120 Quadratmeter aus.

Beispiel 1: Niedriger Wärmebedarf in Neubauten

Neubauten haben einen recht niedrigen Wärmebedarf, wir rechnen beispielhaft mit 80 kWh/m2. Das entspricht bei 120 m2 Wohnfläche 9.600 kWh Wärmebedarf.

Der Stromverbrauch liegt dementsprechend bei 9.600 kWh ÷ 4 = 2.400 kWh.

Beispiel 2: Mittlerer Wärmebedarf 

Wie bereits erwähnt, liegt der Durchschnittswert für den Wärmebedarf in Deutschland bei 130 kWh/m2. Der Wärmebedarf liegt in unserem Beispiel also bei 15.600 kWh.

Der Stromverbrauch liegt dementsprechend bei 15.600 kWh ÷ 4 = 3.900 kWh.

Beispiel 3: Hoher Wärmebedarf im Altbau 

Unsanierte Altbauten haben meistens einen Wärmebedarf von ca. 200 kWh/m2. Bei einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern sind das für die Wärmepumpe im Altbau 24.000 kWh.

Der Stromverbrauch liegt dementsprechend bei 24.600 kWh ÷ 4 = 6.000 kWh.

Die Tabelle fasst unsere Beispielrechnungen zusammen:

Geringer Wärmebedarf Mittlerer Wärmebedarf Hoher Wärmebedarf
Wärmebedarf pro Quadratmeter 80 kWh 130 kWh 200 kWh
Gesamtwärmebedarf 9.600 kWh 15.600 kWh 24.000 kWh
Stromverbrauch Wärmepumpe 2.400 kWh 3.900 kWh 6.000 kWh
Annahmen: Wärmepumpe JAZ = 4; Wohnfläche = 120 Quadratmeter

Stromkosten einer Wärmepumpe

Obwohl der Stromverbrauch einer Wärmepumpe relativ hoch erscheint, sinken die Energiekosten im Haushalt aufgrund der hohen Effizienz meistens deutlich. Um die Stromkosten einer Wärmepumpe zu berechnen, muss man den Stromverbrauch mit dem Strompreis multiplizieren. Die Formel lautet also:

Stromkosten = Stromverbrauch in kWh * Strompreis pro kWh

Wir erweitern unsere Beispiele aus dem vorigen Abschnitt und rechnen mit einem Strompreis von 20 Cent/kWh:

Geringer Wärmebedarf Mittlerer Wärmebedarf Hoher Wärmebedarf
Wärmebedarf pro Quadratmeter 80 kWh 130 kWh 200 kWh
Gesamtwärmebedarf 9.600 kWh 15.600 kWh 24.000 kWh
Stromverbrauch Wärmepumpe 2.400 kWh 3.900 kWh 6.000 kWh
Stromkosten Wärmepumpe 480 € pro Jahr 780 € pro Jahr 1.200 € pro Jahr
Annahmen: Wärmepumpe JAZ = 4; Strompreis = 20 Cent/kWh; Wohnfläche = 120 Quadratmeter

Wärmepumpe Stromkosten: So viel können Sie sparen!

Im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen ist die Wärmepumpe deutlich günstiger. Zum Vergleich erweitern wir die Tabelle um die Heizkosten in den verschiedenen Szenarien. Dabei rechnen wir mit einem Ölpreis von 14 Cent/kWh und einem Gaspreis von 11 Cent/kWh.

Geringer Wärmebedarf Mittlerer Wärmebedarf Hoher Wärmebedarf
Wärmebedarf pro Quadratmeter 80 kWh 130 kWh 200 kWh
Gesamtwärmebedarf 9.600 kWh 15.600 kWh 24.000 kWh
Stromverbrauch Wärmepumpe 2.400 kWh 3.900 kWh 6.000 kWh
Stromkosten Wärmepumpe 480 € pro Jahr 780 € pro Jahr 1.200 € pro Jahr
Heizkosten Gasheizung 1.056 € pro Jahr 1.716 € pro Jahr 2.640 € pro Jahr
Heizkosten Ölheizung 1.344 € pro Jahr 2.184 € pro Jahr 3.360 € pro Jahr
Annahmen: Wärmepumpe JAZ = 4; Strompreis = 20 Cent/kWh; Gaspreis = 11 Cent/kWh; Ölpreis = 14 Cent/kWh; Wohnfläche = 120 Quadratmeter

Der Rechner für Stromverbrauch und Stromkosten einer Wärmepumpe

Mit unserem Rechner können Sie mit drei einfachen Angaben den Stromverbrauch und die Stromkosten Ihrer Wärmepumpe ausrechnen. Diese Werte brauchen Sie:

  1. Wärmebedarf Ihres Haushalts
  2. Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe
  3. Strompreis pro kWh

Damit können Sie in wenigen Klicks Ihre individuellen Ergebnisse ausrechnen.

6 Tipps zur Senkung des Wärmepumpe Stromverbrauchs

Um den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe zu minimieren und Ihre Heizkosten zu senken, gibt es mehrere effektive Maßnahmen, die Sie ergreifen können. Hier sind sieben Tipps, die Ihnen helfen, Ihre Wärmepumpe effizienter zu betreiben:

Gebäudedämmung verbessern

Eine gute Gebäudedämmung ist entscheidend für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe. Ein gut gedämmtes Haus benötigt weniger Heizenergie, was den Stromverbrauch der Wärmepumpe direkt reduziert. Investieren Sie in Dämmmaßnahmen wie die Isolierung 

  • des Daches
  • der Wände 
  • und des Bodens, 

um den Wärmebedarf Ihres Hauses zu senken.

Effiziente Heizkörper oder Fußbodenheizung nutzen

Die Verwendung von effizienten Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung kann den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe senken. Fußbodenheizungen arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen, was die Effizienz der Wärmepumpe erhöht. Dies führt zu einer höheren Jahresarbeitszahl (JAZ) und damit zu geringeren Stromkosten. Mehr Informationen zum perfekten Heizkörper für Ihre Wärmepumpe haben wir Ihnen hier bereitgestellt: Wärmepumpe Heizkörper.

Raumtemperatur um 1-2 °C senken

Jedes Grad weniger Raumtemperatur senkt den Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe. Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1-2 °C kann daher erhebliche Einsparungen bringen, ohne dass es zu einem merklichen Komfortverlust kommt.

Wärmepumpe richtig dimensionieren

Die Leistung der Wärmepumpe sollte auf den Wärmebedarf des Haushalts abgestimmt sein, damit sie effizient arbeiten und heizen kann. Eine korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe ist daher entscheidend für einen effizienten Betrieb. Eine zu kleine Wärmepumpe muss mehr Strom verbrauchen, um den Wärmebedarf zu decken, während eine zu große Wärmepumpe ineffizient arbeitet und höhere Anschaffungskosten hat.

Wärmepumpe richtig einstellen

Ein hydraulischer Abgleich und eine optimal eingestellt Heizkurve sorgen dafür, dass die Wärmepumpe effizient arbeitet.

Smarte Thermostate und Photovoltaikanlagen nutzen

 Intelligente Thermostate passen das Heizverhalten komplett an Ihre Bedürfnisse an und minimieren somit unnötige Heizkosten.

Wärmepumpe mit Photovoltaik: Strom für die Wärmepumpe selbst produzieren

Wärmepumpen gelten als eine der effizientesten und umweltfreundlichsten Heizungsarten. Die Betriebskosten einer Wärmepumpe richten sich vor allem nach dem Stromverbrauch einer Wärmepumpe. Dieser wiederum richtet sich nach dem Wärmebedarf des Gebäudes und der Effizienz der Wärmepumpe. Mit der richtigen Wärmepumpe sind die Stromkosten sehr gering, mit der Kombination Wärmepumpe und Photovoltaik sogar noch geringer.

Wärmepumpe Kombinationsmöglichkeit mit Photovoltaik

Photovoltaikanlagen produzieren elektrischen Strom aus Sonneneinstrahlung. Damit kann man den eigenen Haushalt mit Strom versorgen und die Stromkosten langfristig stark senken. Überschüssiger Strom wird ins Netz eingespeist und man profitiert von der Einspeisevergütung. Generell gilt bei PV-Anlagen: Je höher der Eigenverbrauch, desto lohnenswerter ist die Anlage. Genau da kommt die Wärmepumpe ins Spiel.

Wärmepumpen laufen im Normalfall zu 25 % mit Strom. Das sind bei einem normalen Stromverbrauch der Wärmepumpe schnell mehrere Tausend Kilowattstunden pro Jahr. Dafür wird meistens normaler Netzstrom verwendet, der aber relativ teuer ist. Wer jedoch Strom aus der PV-Anlage nutzt, um die Wärmepumpe zu betreiben, nutzt kostenlosen Solarstrom.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik steigert den Eigenverbrauch der PV-Anlage und senkt die Betriebskosten der Wärmepumpe. Dadurch werden Strom- und Heizkosten massiv reduziert. Als positiven Nebeneffekt reduziert man auch den eigenen CO₂-Ausstoß, steigert den Wert der eigenen Immobilie und macht sich unabhängiger von den großen Energiekonzernen.

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