Wärmepumpe
Wärmepumpe Arten
Hybrid-Wärmepumpe

Lohnt sich eine Hybrid-Wärmepumpe? Der Überblick

Aktualisiert:
30.06.2025
Lesezeit:
4 Minuten

Hybrid-Wärmepumpe: Das Wichtigste in Kürze

  • Hybrid-Wärmepumpen kombinieren eine Wärmepumpe mit einem zusätzlichen Heizsystem, wie zum Beispiel Solarthermie oder einer Gas- oder Ölheizung.
  • Der Bivalenzpunkt ist die Temperatur, bei der das Zusatzheizsystem aktiviert wird, um bei extrem niedrigen Außentemperaturen die Heizleistung zu unterstützen.
  • Kombinationsmöglichkeiten umfassen Luft-, Erd- oder Wasser-Wärmepumpen in Verbindung mit verschiedenen Heizsystemen, um unterschiedliche Bedürfnisse und Voraussetzungen zu erfüllen.
  • Hybrid-Wärmepumpen sind oft teilweise förderfähig.
  • Abhängig von der genauen Kombination der Hybrid-Wärmepumpe kann sie eine sinnvolle Lösung, vor allem im Altbau, sein.

Enpal bietet Luftwärmepumpen von Bosch mit integriertem Heizstab ab 7.800 € an. Lieferung und Montage sind natürlich im Kaufpreis enthalten, die Wärmepumpen sind deutschlandweit verfügbar und im Durchschnitt dauert es nur vier Wochen von Anfrage zu Installation.

>> Zum Wärmepumpe Rechner

Steigende Energiekosten und der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit machen Wärmepumpen beliebter denn je. Eine Hybrid-Wärmepumpe kann für manche Hausbesitzer sinnvoll sein, da sie mit ihr bestehende Heizsysteme mit einer Wärmepumpe kombinieren können. In diesem Artikel gehen wir auf die Funktionsweise, die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten sowie die Vor- und Nachteile von Hybrid-Wärmepumpen ein und geben einen Überblick über die aktuellen Fördermöglichkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Hybrid-Wärmepumpe?

Eine Hybrid-Wärmepumpe kombiniert eine Wärmepumpenheizung mit einem weiteren Heizsystem, wie z. B. Solarthermie oder eine Gas- oder Ölheizung. Dabei wird vorrangig die Wärmepumpe genutzt und das Zusatzsystem kommt nur dann zum Einsatz, wenn es besonders kalt ist oder der Wärmebedarf nicht mehr von der Wärmepumpe allein gedeckt werden kann.

Ein wichtiger Begriff im Kontext der Hybrid-Wärmepumpen ist der Bivalenzpunkt. Dieser beschreibt den Zeitpunkt, ab dem die Außentemperatur so niedrig ist, dass die Wärmepumpe allein nicht mehr ausreicht. Um den Heizbedarf zu decken, wird dann das Zusatzheizsystem aktiviert. Aufgrund der zwei Heizsysteme spricht man bei einer Hybrid-Wärmepumpe oft auch von einer bivalenten Wärmepumpe.

Diagramm, das den Wärmepumpe Bivalenzpunkt erklärt
Der Wärmepumpe Bivalenzpunkt im Schaubild erklärt

Wie funktioniert eine Hybrid-Wärmepumpe?

Das Herzstück einer Hybrid-Wärmepumpe ist die intelligente Steuerung, die entscheidet, wann welche Wärmequelle zum Einsatz kommt. Die primäre Energiequelle ist die Umgebungsluft, das Erdreich oder das Grundwasser – je nach Wärmepumpen-Art. Solange die Wärmepumpe den Wärmebedarf des Gebäudes decken kann, arbeitet sie allein.

Erreicht die Außentemperatur den Bivalenzpunkt und fällt darunter, aktiviert die Steuerung das sekundäre Heizsystem. Dieses Zusatzsystem übernimmt dann die Wärmeversorgung oder unterstützt die Wärmepumpe. Die intelligente Regelung sorgt dafür, dass immer die effizienteste Heizmethode gewählt wird.

Kombinationsmöglichkeiten bei Hybrid-Wärmepumpen

Die Flexibilität von Hybrid-Wärmepumpen zeigt sich besonders in den vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Heizsystemen. Je nach individuellen Anforderungen und vorhandener Infrastruktur können unterschiedliche Konfigurationen realisiert werden. Dazu gehören unter anderem:

Hybrid-Wärmepumpe mit Gas

Eine der gängigsten Kombinationen ist die Verbindung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Gasheizung. Die Wärmepumpe deckt den Großteil des Wärmebedarfs und nutzt dafür die Umgebungsluft als Energiequelle. Bei extrem niedrigen Temperaturen oder Spitzenlasten schaltet sich die Gasheizung hinzu, um die benötigte Heizleistung zu erbringen. Diese Kombination ist sehr beliebt, da sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe verhältnismäßig unkompliziert und günstig installieren lässt und auch bestehende Gasheizungen für diese Kombination genutzt werden können. Damit ist eine Gas-Hybrid-Wärmepumpe eine tolle Option für Altbauten, die nicht allein mit einer Wärmepumpe beheizt werden können.

Hybrid-Wärmepumpe mit Öl

‍Ähnlich verhält es sich mit der Verbindung Wärmepumpe und Ölheizung. Da in vielen Altbauten noch Ölheizungen vorhanden sind, kann es sinnvoll sein, eine Wärmepumpe nachrüsten zu lassen und so einen Teil der fossilen Brennstoffe einzusparen. Das gilt jedoch nur, wenn eine Wärmepumpe allein den Wärmebedarf nicht decken kann.

Hybrid-Wärmepumpe mit Elektro

Besonders gut kann eine Erdwärmepumpe, die ihre Energie aus dem Erdreich bezieht, mit einer Elektroheizung kombiniert werden. Diese Konstellation funktioniert am besten, wenn eine konstante Wärmequelle vorhanden ist und die Elektroheizung als Backup bei besonders hohem Wärmebedarf dient. Aber auch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann mit einer Elektroheizung unterstützt werden. Oft kommt hierfür ein Heizstab zum Einsatz, so auch bei der von Enpal verbauten Bosch-Hybrid-Wärmepumpe.

Übrigens: Wird auch das zweite Heizsystem mit Strom betrieben, spricht man von einer monoenergetischen Wärmepumpe. Sie ist aber keine monovalente Wärmepumpe, da diese nur ein Heizsystem nutzt.

Hybridwärmepumpe mit PV-Anlage und Heizstab

Kombiniert man zu der monoenergetischen Wärmepumpe mit Heizstab noch eine Photovoltaikanlage wird es richtig nachhaltig. In diesem Fall generiert die PV-Anlage Solarstrom für den Betrieb der Wärmepumpe. Sollte der Heizstab zugeschaltet werden, wird auch er, wenn möglich, mit selbst erzeugtem Solarstrom betrieben.

Hybrid-Wärmepumpe mit Solarthermie

Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die Energie aus Grundwasser zieht, lässt sich effizient mit Solarthermie kombinieren. Die Solarthermie kann dabei sowohl zur Unterstützung der Wärmepumpe als auch zur direkten Warmwasserbereitung genutzt werden. Diese Kombination maximiert die Nutzung erneuerbarer Energien und reduziert den Bedarf an externer Energiezufuhr.

Hier erfahren Sie mehr über Wärmepumpe mit Solarthermie

Hybrid-Wärmepumpe mit Holz

Eine Wärmepumpe lässt sich an sich auch mit einer Holzheizung kombinieren. Allerdings ist das nicht immer sinnvoll. Eine Scheitholzheizung erreicht ihre Effizienz z. B. erst unter voller Last, es dauert also relativ lange, bis sie die Räume erwärmt hat. Da das zweite Heizsystem die Wärmepumpe bei Bedarf zügig unterstützen soll, bietet sich diese Kombination eher nicht an. Eine Pelletheizung ist in der Anschaffung recht teuer. Ist sie nicht ohnehin vorhanden, lohnt sich auch diese Verbindung eher nicht.

Vor- und Nachteile von Hybrid-Wärmepumpen

Hybrid-Wärmepumpen bieten eine Reihe von Vorteilen, kommen aber auch mit einigen Nachteilen, die vor der Installation bedacht werden sollten. Die Tabelle gibt einen ersten Überblick, direkt danach gehen wir im Detail auf die einzelnen Punkte ein.

Vorteile Nachteile
Effizienzsteigerung durch Kombination verschiedener Heizsysteme Höhere Anfangsinvestition im Vergleich zu einzelnen Heizsystemen
Flexibilität bei unterschiedlichen Wetterbedingungen und Heizbedürfnissen Komplexität in Planung, Installation und Wartung
Etwas umweltfreundlicher Betrieb durch teilweise Nutzung erneuerbarer Energien Möglicherweise erhöhter Platzbedarf für zusätzliche Komponenten
Förderfähigkeit durch staatliche Anreize und Programme Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei Nutzung des Zusatzsystems
Übersicht der Vor- und Nachteile von Hybrid-Wärmepumpen

Vorteile von Hybrid-Wärmepumpen

  • Effizienzsteigerung: Durch die Kombination verschiedener Heizsysteme kann die Hybrid-Wärmepumpe stets den effizientesten Betriebsmodus wählen, was den Energieverbrauch und damit die Betriebskosten senken kann.
  • Flexibilität: Hybrid-Wärmepumpen passen sich flexibel an unterschiedliche Wetterbedingungen und Heizbedürfnisse an, indem sie zwischen den Heizmodi wechseln.
  • Umweltfreundlicher Betrieb: Verglichen mit Heizungen, die komplett mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, ist z. B. eine Gas-Hybrid-Wärmepumpe umweltfreundlicher. Noch besser wäre es aber, komplett auf nicht erneuerbare Energieträger zu verzichten.
  • Förderfähigkeit: Bestimmte Hybrid-Wärmepumpen sind auch in Deutschland teilweise förderfähig. Die Förderung bezieht sich in der Regel jedoch nur auf die Wärmepumpe, nicht auf die fossile Heizungsunterstützung. Die Wärmepumpe muss dazu bestimmten Effizienzanforderungen entsprechen.

    Mehr dazu hier: Wärmepumpe Förderung

Nachteile von Hybrid-Wärmepumpen

  • Höhere Anfangsinvestition: Die Anschaffung und Installation einer Hybrid-Wärmepumpe ist im Normalfall deutlich teurer als die eines einzelnen Heizsystems.
  • Komplexität: Das System ist in der Planung, Installation und Wartung komplexer als herkömmliche Heizsysteme.
  • Platzbedarf: Für die Installation der zusätzlichen Komponenten kann mehr Platz benötigt werden, was in manchen Gebäuden problematisch sein könnte.
  • Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Trotz der Effizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien bleibt bei den meisten Hybrid-Wärmepumpen eine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bestehen, wenn das Zusatzsystem aktiviert wird.

Was kostet eine Hybrid-Wärmepumpe?

Durch den Einbau zweier Heizsysteme bzw. dem Nachrüsten einer Hybrid-Wärmepumpe mit einem bestehenden Heizsystem entstehen höhere Kosten als bei dem Einbau einer Wärmepumpe alleine. Für die Pumpe fallen je nach Art und Modell zwischen 15.000 und 35.000 Euro, wobei eine Luft-Wasser-Wärmepumpe günstiger ist als eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Eine Gasbrennwertheizung kostet um die 10.000 Euro, eine Ölheizung liegt in einem ähnlichen Bereich. Der genaue Preis einer Hybrid-Wärmepumpe hängt von vielen Faktoren ab, Kombi-Geräte, vor allem mit Heizstab sind günstiger zu haben.

Gut zu wissen: Enpal bietet eine Hybrid-Wärmepumpe von Bosch ab 7.800 € an.

Werden Hybrid-Wärmepumpen gefördert?

Ja, auch einige Hybrid-Wärmepumpen werden in Deutschland gefördert. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt aber seit dem 1. Januar 2024 vor, dass bei einem Neubau nur noch Heizungen eingebaut werden dürfen, die mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gibt Auskunft, ob eine Hybrid-Wärmepumpe aktuell förderfähig ist.

Es gilt in der Regel der normale Fördersatz von bis zu 70 % der Anschaffungskosten.

Lohnt sich eine Hybrid-Wärmepumpe für Hausbesitzer?

Ob sich eine Hybrid-Wärmepumpe lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem der Wärmebedarf des Gebäudes, die Anschaffungs- und Betriebskosten der Heizsysteme sowie die Energiepreise.

Die Einschätzung sollte immer individuell gemacht werden, aber unserer Erfahrung nach gilt in den meisten Fällen:

  • Eine Wärmepumpe allein reicht aus, um einen normalen Haushalt mit Wärme zu versorgen.
  • Die Kosten für eine Hybrid-Wärmepumpe sind deutlich höher als die normalen Wärmepumpe Kosten.
  • Die Komplexität einer Hybrid-Wärmepumpe sorgt bei Hausbesitzern oftmals eher für Kopfschmerzen als für Erleichterung.

Ist eine Hybrid-Wärmepumpe das richtige für den Altbau?

Eine Hybrid-Wärmepumpe kann die richtige Wahl zum Nachrüsten im Altbau sein. Das gilt vor allem dann, wenn eine Wärmepumpe allein den Wärmebedarf nicht decken kann oder wenn sie aufgrund der Gegebenheiten (z. B. alte Heizkörper) nicht effizient laufen kann. Unabhängig von einer kompletten energetischen Sanierung kann dann die vorhandene Gas- oder Ölheizung mit einer Hybrid-Wärmepumpe ergänzt werden. Am besten funktioniert jedoch auch diese mit Flächenheizungen wie einer Fußbodenheizung. Alternativ könnte auch eine Hochtemperatur-Wärmepumpe zum Einsatz kommen.

Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus:

Häufig gestellte Fragen zu Hybrid-Wärmepumpe

Gibt es eine Hybrid-Wärmepumpe mit Öl?

Ja, eine Hybrid-Wärmepumpe mit Ölheizung ist durchaus möglich. Ist bereits eine Ölheizung vorhanden, kann man diese gut mit einer Wärmepumpe ergänzen und so zumindest teilweise erneuerbare Energien für die Wärmeerzeugung nutzen. Müssen sowohl Wärmepumpe als auch zweites Heizsystem eingebaut werden, ist eine Ölheizung aufgrund ihrer schlechten Umweltbilanz und ihrer hohen Kosten nicht zu empfehlen.

Wie sind die Erfahrungen mit einer Hybrid-Wärmepumpe?

Eignet sich eine alleinige Wärmepumpe für die Wärmeerzeugung nicht, sind die Erfahrungen mit einer Hybrid-Wärmepumpe oft sehr gut. Wird eine bestehende Öl- oder Gasheizung mit ihr ergänzt, sparen Hausbesitzer zumindest einen Teil an CO₂-Emissionen und auch an den laufenden Kosten. Allerdings muss man sich über die höheren Anschaffungskosten, die komplexere Technik und Wartung sowie die verbleibende Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Klaren sein.

Was ist besser: Konventionelle Wärmepumpe oder Hybrid-Wärmepumpe?

In den meisten Fällen schneidet eine konventionelle Wärmepumpe besser ab als z. B. eine Gas-Hybrid-Wärmepumpe. Sie ist günstiger in der Anschaffung und weniger komplex in Installation und Wartung. Da sie frei von fossilen Brennstoffen arbeitet, ist sie zudem umweltfreundlicher. Wo eine Wärmepumpe allein den Wärmebedarf nicht decken kann, kann ein bivalentes System aber ein guter Kompromiss sein.

Noch Fragen? Hier Gespräch vereinbaren:
Grey background
War dieser Artikel hilfreich?
12 Leser fanden diesen Artikel hilfreich.
Vielen Dank für Ihr Feedback!
Hier können Sie den Artikel teilen:
Google Logo
star-rating
4,2 basierend auf
13.256 Rezensionen
Ersparnis berechnen
Ersparnis berechnen
Kostenlos in weniger als 2 Minuten!