Als eine der aktuell wichtigsten Heiztechnologien ranken sich viele Mythen um die Wärmepumpe. Welche dieser Mythen sind veraltet, welche sind aktuell? Welche sind Wahrheit, welche sind Lüge? Wir klären auf.
Lüge! Zunächst einmal muss man zwischen den verschiedenen Wärmepumpe-Arten unterscheiden. Wärmepumpen, die mit der Wärme aus Erde und Wasser arbeiten, haben mit kalten Temperaturen absolut keine Probleme, da die Außentemperatur nahezu komplett egal ist.
Wie ist das bei einer Luftwärmepumpe, die die Wärme der Luft verwenden, um Ihr Eigenheim zu heizen? Auch hier brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Eine Luftwärmepumpe kann noch bei Temperaturen von bis zu -15 Grad Celsius problemlos Wärmeenergie aus der Luft gewinnen. Falls die Außentemperatur noch weiter absinkt, wird möglicherweise ein zusätzliches Heizsystem benötigt, um das Gebäude effektiv zu beheizen.
Lüge! Dieser Mythos hält sich hartnäckig, ist aber glücklicherweise nicht ganz richtig. Fakt ist, dass Wärmepumpen weniger Vorlauftemperatur benötigen, je größer die Fläche der Heizkörper ist. Das heißt aber nicht, dass Wärmepumpen nur mit Fußbodenheizungen funktionieren oder sich nur dann lohnen. Wichtig ist, dass die Wärmepumpe richtig geplant wird.
Noch mehr Fragezeichen zur Funktionsweise von Wärmepumpen? Lesen Sie gerne auch: Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Lüge! Dieser Mythos bezieht sich vor allem auf Luftwärmepumpen, weil diese beim Anziehen der Luft ein Geräusch machen. Allerdings ist der Mythos von lauten, störenden Wärmepumpen mittlerweile etwas überholt. Die neuesten Modelle erzeugen bei weitem nicht mehr so viel Geräusche wie frühere Modelle. Die meisten sind sogar leiser als ein Kühlschrank. Mehr dazu hier: Wärmepumpe Lautstärke
Lüge! Zwar stimmt es, dass eine Wärmepumpe in gut gedämmten Häusern am besten funktioniert. Dennoch kann sich eine Wärmepumpe auch im Altbau lohnen. Entscheidend sind hier die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe und der Heizenergiebedarf des Hauses. Auch hier gilt also: Die richtige Planung ist wichtig!
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Wärmepumpe im Altbau
Lüge! Ja, Wärmepumpen benötigen Strom, um Ihr Eigenheim mit der Wärme aus Luft, Wasser oder Erde beheizen zu können. Entscheidend ist aber die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ). Die Jahresarbeitszahl ist der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe und zeigt an, wie viel Wärmeenergie durch den Einsatz von wie viel Strom erzeugt wird. Wenn Ihre Wärmepumpe zum Beispiel 3 kWh Wärmeenergie durch den Einsatz von 1 kWh Strom erzeugt, liegt die JAZ bei 3. Je höher die Jahresarbeitszahl, desto besser.
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Lüge! Pro Kilowattstunde Wärme erzeugt eine Gastherme laut Angaben des Umweltbundesamts ca. 218 Gramm CO2. Bei einem typischen Verbrauch von 20.000 kWh pro Jahr entspricht das 4,4 Tonnen CO2 pro Jahr!
Falls eine Wärmepumpe mit Strom aus dem Netz betrieben wird, werden pro benötigter Kilowattstunde 434 Gramm CO2 ausgestoßen (Umweltbundesamt basierend auf dem Strommix 2022). Für 20.000 kWh Wärme benötigt eine moderne Wärmepumpe ca. 5.000 kWh Strom. Das entspricht also einem jährlichen CO2-Ausstoß von 2,17 Tonnen CO2 pro Jahr. Somit stößt eine Gasheizung fast doppelt so viel CO2 aus wie eine Wärmepumpe!
Übrigens: Falls Sie Ihre Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren, sieht die Bilanz noch besser aus.
Mythen, die vor vielen Jahren entstanden sind, lassen sich heute als Lügen enttarnen. Das liegt unter anderem daran, dass Wärmepumpen heute schlichtweg besser sind als noch vor vielen Jahren.
Wichtig ist die richtige Planung. So werden Sie selbst sehen, dass Sie mit einer Wärmepumpe normalerweise alles richtig machen. Noch attraktiver wird es übrigens, wenn Sie eine Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren.
Ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: