Das Heizen mit Strom ist eine einfache Alternative zu den klassischen Heizmethoden wie Öl oder Gas. Obwohl das Heizen mit Strom schon seit über 70 Jahren üblich ist, hat sich jedoch seit der Einführung des klassischen Nachtstromspeichers aus den 50er-Jahren einiges verändert.
In diesem Artikel erfahren Sie, auf welche Weise Sie Strom zum Heizen nutzen können, welche Kosten auf Sie zukommen und welche Vor- und Nachteile das Heizen mit Strom mit sich bringt.
Theoretisch könnten Sie Ihre gesamte Öl- oder Gasheizung durch eine Stromheizung ersetzen. Das bring auf dem ersten Blick viele Vorteile: Mit Strom zu heizen bedeutet, dass bei Ihnen keine teuren Heizungsrohre in der Wand verlegt werden müssen. Außerdem sind elektronische Heizungen viel günstiger und einfacher zu montieren.
Neben den Kosten für Anschaffung und Montage sollten Sie aber auch die Betriebskosten in Betracht ziehen. Heizen mit Strom wirkt sich erheblich auf Ihren Stromverbrauch aus. Stromheizungen sind echte Stromfresser und bieten im Vergleich zu den herkömmlichen Heizmethoden in den allermeisten Fällen keine preislichen Vorteile bei den Betriebskosten.
Nichtsdestotrotz kann das Heizen mit Strom in einigen Anwendungsbereichen oder zu bestimmten Tageszeiten durchaus sinnvoll sein. Um herauszufinden, ob das Heizen mit Strom für Sie infrage kommt, gilt es zunächst einen Blick auf die verschiedenen Arten von Elektroheizungen zu werfen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Direktheizung und der Speicherheizung. Diese beiden Kategorien unterscheiden sich darin, wie schnell die zugeführte elektrische Energie als Umgebungswärme abgegeben wird.
Eine Direktheizung setzt den Strom unmittelbar in Wärmeenergie um. Je nach Prozess der Beheizung lässt sich die Direktheizung in die folgenden Unterarten differenzieren:
Die Speicherheizung wurde in den 50er-Jahren entwickelt, um den überschüssig erzeugten Nacht-Strom der Energieversorger zu nutzen. Einige Stromanbieter bieten daher bis heute noch einen gesonderten Nachtstromtarif an. Die Speicherheizung bezieht den Strom also in der Nacht und gibt diesen über den Tag verteilt Wärme frei.
Wer eine Speicherheizung nutzt, benötigt dafür einen speziellen Stromzähler mit zwei verschiedenen Zählerständen. Wie Sie Ihren Doppeltarifstromzähler ablesen, erfahren Sie hier.
Ein Einfamilienhaus benötigt im Jahr ca. 13.000 kWh Strom, um es zu beheizen. Bei einem Strompreis von knapp 30 Cent pro kWh müssten Sie pro Jahr 3.900 € für das Heizen bezahlen.
Für einen Raum mit 25 qm Wohnfläche kommen Sie unter sonst gleichen Annahmen auf knapp 700 € jährlich. Eine genaue Angabe ist jedoch schwer zu treffen, da sie von vielen Faktoren abhängt. Je nachdem, wie gut der Raum gedämmt ist, können sich die jährlichen Kosten auf zwischen 400 € und 1.500 € belaufen.
Die Heizkosten pro kWh liegen bei einer Öl- oder Gasheizung zwischen 6 und 7 Cent, was ca. einem Drittel der Kosten einer Stromheizung entspricht. In den allermeisten Fällen sollten Sie eine Elektroheizung daher nicht als Alternative zur Zentralheizung in Betracht ziehen, ohne sich mit den Stromkosten auseinanderzusetzen.
Diese lassen sich zum Beispiel durch den Einsatz von einer PV-Anlage deutlich reduzieren, wenn nicht sogar ganz decken.
Zwar bietet eine Elektroheizung in vielen Fällen keine vollständige Substitution für eine Öl- oder Gasheizung. Dennoch bringt das Heizen mit Strom auch einige Vorteile mit sich. Unter den folgenden Umständen macht das Heizen mit Strom Sinn:
Wenn Sie eine Elektroheizung als Ergänzung zu einer konventionellen Heizungsanlage verwenden, können Sie einen Raum mit einer bestimmten Grundwärme durch eine Stromheizung zusätzlich beheizen. Dies kann vor allem in sehr gut isolierten Gebäuden sinnvoll sein.
Räume, die nicht ganztägig benutzt werden, wie z. B. ein Gartenhaus oder ein Partykeller, benötigen nur punktuell und bei Bedarf Wärmeversorgung. Hier macht z. B. der Einsatz eines Heizlüfters oder einer Infrarotheizung Sinn.
Wenn Sie den Strom aus der eigenen Solaranlage nutzen, heizen Sie zwar immer noch weniger effizient als z. B. mit einer Wärmepumpe, die Stromkosten werden aber erheblich reduziert und Ihr ökologischer Fußabdruck verbessert sich deutlich.
Die Zukunftschancen eines Heizsystems werden in Deutschland maßgeblich von seiner Effizienz sowie der Klimaverträglichkeit abhängig gemacht. Sämtliche Heizungen, die fossile Brennstoffe nutzen (z. B. Öl & Gasheizung) wären demnach bereits Auslaufmodelle.
Theoretisch hat eine Elektroheizung einen „grünen Fußabdruck“, der Strommix Deutschlands besteht jedoch nach wie vor zu knapp 40 % aus fossilen Energieträgern. Zudem sind die meisten Elektroheizungen sehr ineffizient. Aufgrund dieser Schwachstellen wird die Elektroheizung die klassische Zentralheizung nicht so schnell ersetzen.
Aufgrund der vielen Vorteile von elektronischen Heizungen werden sie aber auch nicht an Relevanz verlieren. Vor allem in Kombination mit innovativen und nachhaltigen Heizsystemen wie Erdwärme und Luftwärme wird das Heizen mit Strom auch in der Zukunft Anwendung finden.
Die Kombination mit einer Solaranlage kann darüber hinaus den ökologischen Fußabdruck und Ihre Stromrechnung vermindern. Die Finanzierung einer Solaranlage kann jedoch sehr teuer sein und lässt viele davor zurückschrecken, sich persönlich an der Energiewende zu beteiligen.
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