Erdwärmepumpe: Alles über das Heizen mit Geothermie

Aktualisiert:
03.07.2025
Lesezeit:
6 Minuten

Erdwärmepumpe: Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Erdwärmepumpe nutzt die Wärme im Erdreich, um Haushalte mit Wärme zu versorgen.
  • Erdwärmepumpen gehören aufgrund ihrer geringen Betriebskosten zu den sparsamsten Heizsystemen, obwohl die Anschaffungskosten sehr hoch sind.
  • Eine Erdwärmepumpe kostet im Normalfall inklusive Installation über 30.000 €.
  • Erdwärmepumpen werden, wie andere Wärmepumpe-Arten auch, vom Staat mit bis zu 70 % gefördert.
  • Aufgrund der hohen Anschaffungskosten lohnt sich die Erdwärmepumpe für Hausbesitzer meistens nicht so sehr wie z. B. Luftwärmepumpen.
  • Enpal bietet aktuell keine Erdwärmepumpe an.

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Ein Icon einer Erdwärmepumpe vor einem bergigen Hintergrund

Die Zahl der jährlich installierten Wärmepumpen hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Erdwärmepumpen (auch Erdwärmeheizungen) haben von diesem Trend ebenfalls leicht profitiert. Aber wie genau funktioniert eigentlich eine Erdwärmepumpe? Was kostet die Technologie und was müssen Sie beachten? Wir haben für Sie das Wichtigste rund um das Thema Geothermie zusammengestellt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Erdwärmepumpe?

Eine Erdwärmepumpe nimmt die Wärme des Erdreichs auf und nutzt diese zum Heizen und zum Erzeugen von Warmwasser. Sie ist äußerst effizient und stromsparend. Allerdings sind die Anschaffungskosten verhältnismäßig hoch und die Installation ist aufgrund von Bohrungen komplex.

Gut zu wissen: Eine Erdwärmepumpe wird oft auch Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt.

Was versteht man unter Geothermie?

Geothermische Energie ist unterhalb der Erdoberfläche abgespeicherte Wärmeenergie. Das Wort besteht aus den griechischen Begriffen „geo-“ für „Erde“ und „Thermie“ für „Wärme“. Insbesondere die Tierwelt nutzt Erdwärme seit jeher als zuverlässigen Energielieferanten, z. B. für den Winterschlaf. Inzwischen haben aber auch Hausbesitzer die Möglichkeit, sich die Erdwärme zur Beheizung ihrer Wohnfläche zunutze zu machen.

Wie funktioniert die Erdwärmepumpe?

Ein Erdwärmepumpe mit Fragezeichen Icon und Zahnrädern

Eine Erdwärmepumpe ist ein geschlossenes System, das der Erde die benötigte Wärmeenergie entzieht. In der Leitung der Pumpe ist ein flüssiges Kältemittel (meist Propan/R290) enthalten. Dieses Kältemittel besitzt die Eigenschaft, auch bei besonders niedriger Temperatur seinen Aggregatzustand zu wechseln.

Der Prozess findet über die folgenden vier Phasen statt:

  • In der Wärmeaufnahme erwärmt sich das Kältemittel, welches im Verhältnis zum umliegenden Erdreich eine geringere Temperatur aufweist.
  • Das erwärmte Kältemittel wird in der Verdichtungsphase unter Aufwendung von elektrischer Energie komprimiert. Die verdichtete Flüssigkeit weist dadurch nicht nur einen höheren Druck, sondern auch eine höhere Temperatur auf.
  • Die Temperatur des Kältemittels ist inzwischen so hoch, dass es nun zu der Wärmeabgabe kommt. Die Wärme kann zur Beheizung und Erwärmung von Wasser genutzt werden. Im Prozess der Wärmeabgabe kühlt das Kältemittel gleichzeitig ab.
  • Das Entspannungsventil sorgt für die Entspannung des Kältemittels, sodass es weiter abkühlt und an Druck verliert. Das Kältemittel ist nun wieder in seinem Ausgangszustand und bereit für die Wärmeaufnahme.

Mehr Infos zur Funktionsweise einer Wärmepumpe finden Sie hier: Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Die Art und Weise, wie Erdwärme erschlossen wird, kann sich je nach Lage, Budget und Geologie unterscheiden. Grundsätzlich gibt es zwei gängige Varianten der Geothermie.

Welche Arten von Geothermie gibt es?

Drei Arten der Geothermie nebeneinander

Unterschieden wird zwischen zwei Arten von Erdwärmepumpe, die sich im Wesentlichen auf die Verlegung der Rohre bezieht:

  • Geothermie mit Erdwärme-Kollektoren
  • Geothermie mit Erdsonde

Die Geothermie mit Erdwärme-Kollektoren funktioniert über horizontal verlegte Rohre, die in ihrer Ausrichtung an eine Fußbodenheizung erinnern. Sie befinden sich nur 150 bis 200 Zentimeter unter dem Boden, dürfen allerdings nicht überbaut werden.

Bei der Geothermie mit Erdsonde wird eine vertikale Bohrung mit einer Tiefe bis zu 200 Meter vorgenommen. In einigen Fällen können auch mehrere Erdwärmebohrungen parallel durchgeführt werden.

Seltener kommt auch ein sogenannter Erdkorb zum Einsatz. Das ist ein meist kegelförmiger Korb aus Draht, der mit Sole gefüllten Rohren umwickelt ist. Anders als die Erdkollektoren benötigt er weniger Platz, ist aber auch weniger leistungsstark.

Neben diesen Hauptarten, gibt es auch noch die sogenannte Eisspeicherheizung. Hier wird eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit einem Eisspeicher kombiniert. Dieser speichert Energie in Form von Eis und nutzt den Phasenwechsel von Wasser.

Aufbau & Komponenten einer Erdwärmepumpe

Erdwärmepumpe mit Puzzleteilen im Vordergrund, die Aufbau und Komponenten symbolisieren sollen

Das System einer Erdwärmepumpe besteht aus einer Reihe von Komponenten, ohne die der 4-Phasen-Kreislauf nicht funktionieren würde. Im Folgenden eine kurze Übersicht über die wichtigsten Komponenten und deren Funktionsweise:

  • Kältemittel: Befindet sich in den Leitungen der Erdkollektoren bzw. der Erdsonde. Das Kältemittel verfügt über die besondere chemische Eigenschaft, dass es schon bei einer sehr geringen Temperatur in den gasförmigen Aggregatzustand übergeht.
  • Verdampfer: Sorgt für die Übertragung der Umgebungswärme auf das Kältemittel. Dabei verdampft das Kältemittel und wird gasförmig.
  • Verdichter / Kompressor: Dieses meist durch Strom betriebene Gerät verdichtet den Kältedampf, wodurch sich der Druck und seine Temperatur erhöhen.
  • Verflüssiger / Kondensator: Gilt als Schnittstelle zwischen Heiz- und Wärmepumpenkreislauf. Hier wird die Wärmeenergie des Kältedampfes freigesetzt, sodass sich das Kältemittel unter abnehmendem Druck verflüssigt und abkühlt.
  • Entspannungsventil: Befindet sich am Ende des Kreislaufs und sorgt für die Wiederherstellung der anfänglichen Druckverhältnisse.

Diese Komponenten sind für den Betrieb aller Wärmepumpen – außer Luft-Luft-Wärmepumpen - unerlässlich.

Wie hoch sind die Kosten einer Erdwärmepumpe?

Die Kosten der Geothermie mit Euro Münzen dargestellt

Eine Erdwärmepumpe kostet je nach Montageaufwand und anderen Faktoren im Normalfall mindestens 30.000 €. Dabei lassen sich die Kosten für eine Erdwärmepumpe in Anschaffungs-, Montage- und Betriebskosten aufteilen. Einer der größten Kostenpunkte ist die Erschließung bzw. Bohrung des Erdreichs. Wärmekollektoren kosten deutlich weniger, als eine Erdsonde. Das liegt daran, dass für die Erdsonde metertiefe Erdwärmebohrungen durchgeführt werden müssen.

Die Kosten für eine Erdwärmepumpe im Detail: Wie hoch sind die Kosten einer Erdwärmepumpe?

Wie viel Strom verbraucht eine Erdwärmepumpe?

Icon einer Erdwärmepumpe mit Elektrizitätssymbol

Die Stromkosten einer Erdwärmepumpe liegen im Jahr zwischen 500 € und 1.000 €. Erdwärmepumpen kosten monatlich an Strom also ca. 42 bis 84 €. Der genaue Betrag hängt vom Wärmebedarf, der Jahresarbeitszahl und dem Stromtarif ab.

  • Wärmebedarf: Beschreibt die Gesamtmenge an thermischer Energie, die für die Beheizung der Wohnfläche über ein Jahr hinweg benötigt wird. Die Zahl wird in Kilowattstunden (kWh) bemessen und kann je nach Größe der Wohnfläche, Deckenhöhe und Isolierung stark variieren.
  • Jahresarbeitszahl: Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt an, in welchem Verhältnis thermische Energie aus der zugeführten elektrischen Energie gewonnen wird. Eine JAZ von 4,0 bedeutet also, dass aus 1 kWh elektrischer Energie 4 kWh thermische Energie gewonnen wird. Die Jahresarbeitszahl einer Erdwärmepumpe sollte mindestens bei 3 liegen, um die staatliche Förderung zu erhalten. Meist liegt sie ohnehin darüber, da Erdwärmepumpen mit am effizientesten arbeiten. Jahresarbeitszahlen von 4,0 – 5,0 sind keine Seltenheit.
  • Stromtarif: Wer eine Wärmepumpe betreibt, kann von einem günstigen Wärmepumpen-Stromtarif profitieren. Eine Erdwärmepumpe eignet sich auch für die Traumkombination Wärmepumpe und Photovoltaik. Dann wird sie mit dem quasi kostenlosen Solarstrom vom eigenen Dach betrieben.

Hier erfahren Sie aller über den Stromverbrauch von Wärmepumpen. und die Wärmepumpe Betriebskosten.

Die Vor- und Nachteile auf einen Blick

Eine Erdwärmepumpe hat viele Vorteile. Vor allem ihre Effizienz und damit einhergehende niedrige Betriebskosten machen sie für Hausbesitzer attraktiv. Allerdings ist sie sehr teuer und komplex in der Anschaffung. Hier noch einmal die wichtigsten Vor- und Nachteile einer Erdwärmepumpe in der Übersicht:

Vorteile Nachteile
Sehr hohe Effizienz Sehr hohe Anschaffungs- und Installationskosten
Geringe Betriebskosten Sehr aufwendige Installation aufgrund notwendiger Bohrarbeiten
Keine oder leise Betriebsgeräusche Teure und genehmigungspflichtige Tiefenbohrungen (bei Erdsonde)
Keine Verwendung fossiler Brennstoffe Großes Grundstück (bei Erdkollektoren)

Ist eine Erdwärmeheizung sinnvoll?

Obwohl eine Erdwärmepumpe in vielerlei Hinsicht zu den besten Heizsystemen überhaupt zählt, ist die Investition jedoch nicht immer sinnvoll.

Besonders rentabel ist Geothermie nämlich erst dann, wenn das Eigenheim über eine gute Dämmung verfügt. Ebenfalls vorteilhaft ist eine geringe Heizwassertemperatur. Dazu tragen vor allem Flächenheizungen, wie z. B. Fußbodenheizungen bei.

Eine Installation bietet sich daher vor allem bei Neubauten an. Insbesondere die Verlegung von Erdsonden kann sich auf einem unbebauten Grundstück als wesentlich leichter erweisen. Trotzdem kann auch eine Erdwärmepumpe in Alt- und Bestandsbauten nachgerüstet werden. Ob es eine Erdwärmeheizung sein muss oder eine andere Variante lässt sich nur im Einzelfall entscheiden.

Wer sich vor der Anschaffung der Wärmepumpe eine Übersicht über die gesamten Anschaffungskosten und den zu erwartenden Betriebskosten macht, behält seine Ausgaben im Blick. Es ist empfehlenswert, sich dafür unbedingt ein Angebot von zwei bis vier Anbietern einzuholen.

Alles über Wärmepumpen und deren Finanzierung hier: Was kostet eine Wärmepumpe?

Sie möchten herausfinden, wie hoch Ihr aktueller Gasverbrauch ist oder Ihre aktuellen Heizkosten ermitteln? Nutzen Sie dafür unsere Gasverbrauchsrechner und Heizkostenrechner.

Mehr zum Kaufprozess einer Wärmepumpe hier: Wärmepumpe kaufen

Lohnt sich eine Erdwärmepumpe?

Erdwärmeheizung mit grünem Plus, rotem Minus und blauem Fragezeichen

Geothermie gehört zu den umweltschonendsten Heizsystemen und geht mit sehr niedrigen Betriebskosten einher. Vor allem bei Neubauten mit Flächenheizungen kann die Erdwärmepumpe Sinn ergeben.

Wichtig ist jedoch, dass die Anschaffungs- und Installationskosten einer Erdwärmepumpe meistens enorm hoch sind. Dadurch ist sie unterm Strich für viele Hausbesitzer wirtschaftlich gesehen nicht die beste Heizlösung.

Als kostengünstige und leistungsstarke Alternative zur Erdwärmepumpe hat sich die Luftwärmepumpe unter Hausbesitzern etabliert. Diese nutzt die Wärme der Umgebungsluft, um ein Haus mit Wärme zu versorgen. Enpal bietet Luftwärmepumpen von Bosch ab 7.800 € an. Lieferung und Montage sind natürlich im Kaufpreis enthalten, die Wärmepumpen sind deutschlandweit verfügbar und im Durchschnitt dauert es nur vier Wochen von Anfrage bis zu Installation.

Hier können Sie herausfinden, ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt:

Häufig gestellte Fragen zu Erdwärmepumpe

Erdwärmepumpe vs Luftwärmepumpe: Was ist besser?

Beim Duell Erdwärmepumpe vs Luftwärmepumpe lässt sich nicht ohne weiteres beantworten, was besser ist. Spielt das Finanzielle keine Rolle und scheut man die aufwendige Installation nicht, kann man von der äußerst hohen Effizienz einer Erdwärmepumpe profitieren. Deutlich einfacher und günstiger ist der Einbau einer Luftwärmepumpe. Diese ist im Vergleich jedoch etwas weniger effizient, da die Temperatur der Umgebungsluft größeren Schwankungen unterliegt als die des Erdreichs. Die meisten Eigenheimbesitzer machen mit einer Luftwärmepumpe sehr gute Erfahrungen.

Was kostet die Bohrung für die Erdwärmepumpe und wie tief muss sie sein?

Die notwendige Bohrung für eine Erdwärmepumpe mit Erdsonde kostet in der Regel zwischen 50 und 100 € pro Meter. Wie tief gebohrt wird, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Bodenbeschaffenheit und der benötigten Heizleistung ab. Für ein typisches Einfamilienhaus liegt die Bohrtiefe meist bei 70 bis 100 Metern. Sie kann aber auch deutlich tiefer sein. Es ist eine wasserrechtliche Genehmigung für die Tiefenbohrung erforderlich, bei einer Bohrtiefe über 100 Metern ist dazu eine bergrechtliche Genehmigung einzuholen.

Welche Förderung gibt es für Erdwärmepumpen?

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude gibt es über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bis zu 70 % Förderung für den Einbau einer Erdwärmepumpe. Diese setzt sich aus der Grundförderung (30 %) und verschiedenen Boni zusammen. Möglich sind z. B. der Klimageschwindigkeitsbonus, der Wärmequellenbonus oder der Einkommensbonus. Der Maximalbetrag der förderfähigen Investitionskosten beträgt 30.000 € und der Förderbetrag ist auf 70 % gedeckelt. Daraus ergibt sich eine Fördersumme von maximal 21.000 €. Mehr dazu hier: Wärmepumpe Förderung

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