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Modulierende Wärmepumpe

Modulierende Wärmepumpe: Was bewirkt die Inverter-Technologie?

Aktualisiert:
23.06.2025
Lesezeit:
4 Minuten

Modulierende Wärmepumpe: Das Wichtigste in Kürze

  • Modulierende Wärmepumpen nennt man auch Inverter-Wärmepumpen.
  • Sie können ihre Leistung nahezu stufenlos an den Wärmebedarf anpassen.
  • Eine modulierende Wärmepumpe arbeitet effizienter, kostengünstiger und leiser.
  • Sie verschleißt langsamer und ist oft für hohe staatliche Förderungen qualifiziert.
  • Die Inverter-Technologie ist mittlerweile bei den meisten Wärmepumpen-Modellen Standard.

Inhaltsverzeichnis

Modulierenden Wärmepumpen wird mehr Effizienz und weniger Stromverbrauch als konventionellen Wärmepumpen nachgesagt. Wir erklären, ob modulierende Wärmepumpen so gut sind wie ihr Ruf, wie sie funktionieren und worauf Sie bei der Installation achten sollten. 

Was ist eine modulierende Wärmepumpe?

Eine modulierende Wärmepumpe – auch Inverter-Wärmepumpe genannt – passt ihre Leistung immer an den konkreten Wärmebedarf an. Sie kann also nicht nur “an und aus”, sprich: erst auf voller Leistung laufen und sich nach Erreichen der gewünschten Temperatur abschalten. Vielmehr arbeitet sie flexibel, nahezu stufenlos und energiesparend. Das erhöht die Effizienz der Wärmepumpe, sichert eine gleichmäßige Wärmeversorgung und schont die technischen Bestandteile der Anlage.

Zwei Kurven, die die Betriebsweise einer konventionellen Wärmepumpe und einer modulierenden Wärmepumpe veranschaulichen.

Modulierende Wärmepumpe: Betriebsweise

Um in modulierender Betriebsweise zu arbeiten, regelt die Wärmepumpe die Drehzahl ihres Kompressors (auch Verdichter) variabel.

  1. Der sogenannte Inverter (auch Frequenzumrichter) wandelt den Wechselstrom aus dem Netz zunächst in Gleichstrom um. 
  2. Im nächsten Schritt erzeugt er Wechselstrom mit einstellbarer Frequenz zwischen 30 und 90 Hz, die die Drehzahl und damit die Leistung beeinflusst. 

Eine niedrige Drehzahl reduziert die Leistung. So läuft die Wärmepumpe nicht unnötig mit voller Leistung, wenn der Wärmebedarf gar nicht so hoch ist. 

Was sind die Vor- und Nachteile einer modulierenden Wärmepumpe?

Hier einmal die Vor- und Nachteile von modulierenden Wärmepumpen in der Übersicht:

Vorteile modulierende Wärmepumpe Nachteile modulierende Wärmepumpe
+ Gesteigerte Effizienz - Höhere Anschaffungskosten
+ Weniger Energieverbrauch - Höherer Wartungsbedarf
+ Niedrigere Betriebskosten - Effizienzverluste im Volllastbetrieb
+ Weniger/langsamerer Verschleiß
+ Leiserer Betrieb
+ Höhere Fördermöglichkeit
+ Genauere und schnellere Beheizung

Die Vorteile einer modulierenden Wärmepumpe liegen auf der Hand: 

  • Im Gegensatz zu einer “An/Aus”-Wärmepumpe arbeitet sie effizienter, spart dadurch Energie und senkt die Betriebskosten
  • Die höhere Effizienz qualifiziert eine Inverter-Wärmepumpe oft auch für einen höheren Fördersatz. Mehr dazu hier: Wärmepumpe Förderung
  • Sie heizt schneller und exakter.
  • Die modulierende Betriebsweise schützt zudem die technischen Bauteile vor Verschleiß. 
  • Da sie ständiges Ein- und Ausschalten (“Takten”) der Anlage vermeidet, ist sie auch leiser. 

Als Nachteile können diese drei Punkte gesehen werden: 

  • Eine modulierende Wärmepumpe ist teurer in der Anschaffung. Durch die geringeren Betriebskosten gleicht sich das aber wieder aus. 
  • Die komplexe Technik erfordert unter Umständen mehr Wartung und ist ggf. anfälliger für Reparaturen.
  • Im Volllastbetrieb – z. B. wenn die Wärmepumpe an kalten Wintertagen mit maximaler Heizkraft läuft – kann es zu leichten Umwandlungsverlusten kommen und die Wärmepumpe büßt an Effizienz ein. 

Bei einem konstant hohen Wärmebedarf kann eine Wärmepumpe ohne Inverter-Technologie mitunter die bessere Wahl sein. In gut gedämmten Häusern und im gemäßigten deutschen Klima laufen Wärmepumpen aber meistens im Teillastbetrieb. Modulierende Wärmepumpen sind daher in den meisten Fällen vorteilhafter. Die Inverter-Technologie ist heute Standard bei den Herstellern. Auch die von Enpal verbaute Bosch Wärmepumpe moduliert und passt sich an Ihren Wärmebedarf an.

Modulierende Wärmepumpe: Taktung

In der Regel sollte bei einer modulierenden Wärmepumpe die Taktung kein Problem sein. Sie ist speziell darauf ausgelegt, übermäßiges Takten – also das häufige Ein- und wieder Ausschalten – zu vermeiden. Dadurch arbeitet sie effizienter, verschleißt langsamer und ist leiser im Betrieb. 

Aber auch bei einer Inverter-Wärmepumpe kann es zum Takten kommen, insbesondere in Übergangszeiten oder wenn sie nicht richtig eingestellt ist. Möglicherweise wurde die Wärmepumpe auch zu groß dimensioniert. Falls eine modulierende Wärmepumpe viel taktet, sollte sie von einem Experten überprüft werden. Dieser kann die korrekten Einstellungen, z. B. in Bezug auf die Heizkurve, vornehmen. 

Ist bei einer modulierenden Wärmepumpe ein Pufferspeicher sinnvoll?

Eine gut modulierende Wärmepumpe benötigt normalerweise keinen Pufferspeicher. Das Wasser in den Leitungen wirkt schon wie ein Speicher, der meistens ausreicht. Ein kleiner Pufferspeicher wäre optional möglich, um der Wärmepumpe, z. B. bei stark schwankendem Wärmebedarf etwas mehr Flexibilität zu geben. 

Bevor sich die Inverter-Technologie etabliert hat, waren Pufferspeicher sinnvoll. So konnte die Wärmepumpe weiterarbeiten (statt sich auszuschalten und damit zu takten), obwohl im Haus alle Räume warm waren. Damit konnte eine gewisse Lebensdauer der Wärmepumpe garantiert werden, denn häufiges Takten verkürzt die Lebensdauer einer Anlage erheblich. 

Kann man eine modulierende Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren?

Eine modulierende Wärmepumpe eignet sich hervorragend für die Kombination mit einer Photovoltaikanlage. So kann die Wärmepumpe nahezu kostenlos mit dem Solarstrom vom eigenen Dach betrieben werden. Die Energiekosten können um bis zu 75 % gesenkt werden. Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in unserem Artikel: Wärmepumpe mit Photovoltaik

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Häufig gestellte Fragen zu modulierende Wärmepumpe

Was bedeutet modulierende Wärmepumpe? 

Modulierende Wärmepumpe bedeutet, dass die Wärmepumpe ihren Betrieb flexibel auf den konkreten Wärmebedarf ausrichten kann. Statt im Volllastbetrieb die Wunschtemperatur zu erreichen und sich dann abzuschalten, läuft sie flexibel über längere Zeiträume.

Warum läuft die modulierende Wärmepumpe ständig?

Eine modulierende Wärmepumpe läuft ständig, um das wiederholte An- und Ausschalten – das sogenannte Takten – zu vermeiden. Das wirkt sich nämlich äußerst negativ auf die Lebensdauer der Wärmepumpe aus, da durch das Takten die Komponenten der Anlage schneller verschleißen.

Wie lang ist die Laufzeit einer modulierenden Wärmepumpe?

Idealerweise läuft die modulierende Wärmepumpe eine Stunde am Stück. Zum Vergleich: eine Wärmepumpe ohne Inverter-Technologie schaltet sich pro Stunde bis zu 8 Mal an und aus. Die genaue Laufzeit ist von vielen individuellen Faktoren wie der Gebäudegröße, Dämmung, Außentemperatur und dem Wärmebedarf abhängig. Grundsätzlich läuft sie länger am Stück als eine konventionelle Wärmepumpe. Genau das ist aber ihr Ziel: Statt sich häufig an- und auszuschalten (“takten”) läuft sie fortlaufend im Teillastbetrieb und reduziert so ihren Energieverbrauch.

Gibt es eine modulierende Sole-Wasser-Wärmepumpe?

Ja, es gibt eine modulierende Sole-Wasser-Wärmepumpe, denn jede Wärmepumpenart kann modulierend sein. Die clevere Steuerungsmethode kommt demnach ebenso bei Erdwärmepumpen und den beliebten Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz.

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