
Die Anschaffungskosten einer Erdwärmepumpe (auch Erdwärmeheizung oder Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt) scheinen im ersten Moment sehr hoch zu sein. Doch gerade bei diesem Wärmepumpen-Typ amortisieren sich die Kosten in der Regel schon nach wenigen Jahren.
Wenn auch Sie sich fragen, wie hoch die Anschaffungs- und Betriebskosten wirklich sind, und welche Sparpotenziale diese nachhaltige Heiztechnologie bietet, dann sind Sie hier genau richtig. Wir zeigen Ihnen, wie Sie durch die Anschaffung einer Erdwärmeheizung profitieren können.
Wie setzen sich die Kosten einer Erdwärmepumpe zusammen?
Den größten Kostenpunkt bei Erdwärmepumpen bildet immer die Erschließung der Wärmequelle. Denn genauso wie bei Grundwasser-Wärmepumpen müssen zunächst umfangreiche Erdbohrungen durchgeführt werden. Dabei wird auch ein erheblicher Teil Ihres Gartens umgegraben. Hinzu kommt bürokratischer Aufwand, da Sie gewissen behördliche Genehmigungen benötigen. Somit können sich die Gesamtkosten auf bis zu 25.000 € belaufen.
Diese Summe mag auf den ersten Blick gigantisch klingen. Dennoch erfreut sich die Sole-Wasser-Wärmepumpe großer Beliebtheit. Denn insbesondere die Betriebskosten sind bei Erdwärmepumpen besonders niedrig. Je nach Stromtarif und Jahresarbeitszahl (JAZ) zahlt ein durchschnittliches Einfamilienhaus jährlich zwischen 600 und 900 € für den Betriebsstrom.
Hier sehen Sie die großen Kostenpunkte noch einmal kurz und knapp zusammengefasst:
- einmalige Anschaffungskosten
- einmalige Installationskosten (inklusive Erdbohrungen und bürokratischer Aufwand)
- jährliche Betriebskosten
Erdwärmepumpe: Das sind die Anschaffungskosten im Detail
Beginnen wir mit den Kosten für die reine Anschaffung der Wärmepumpe. Je nach Leistungsklasse schwankt der Kaufpreis zwischen 10.000 € und 12.000 €. Leitungsklasse und Effizienz des Geräts können Sie den Angaben COP (Coefficient of Performance) und vor allem SCOP (Seasonal Coefficent of Performance) entnehmen.
Anschließend kommen die Kosten für die Energiequellenerschließung auf Sie zu. Hier unterscheidet man zwischen Erdwärmekollektoren oder einer Sonde.
Erdwärmekollektoren
Aufgrund des wesentlich geringeren Aufwands bei der Montage und des geringeren Materialverbrauchs liegen die Anschaffungskosten für Erdwärme-Kollektoren bei knapp 70 % der Erdsonde. Die Kosten setzen sich aus der Pumpe, der Installation, der Erschließung und der Nebenkosten zusammen.
Erdsonde
Bei einer Tiefenbohrung für Erdwärme sollten Sie mit Kosten zwischen 8.000 € und 12.000 € rechnen. Je nach Beschaffenheit des Bodens kostet die Bohrung ca. 50 € bis 100 € pro Meter.
Besonders tiefe Bohrungen bis 400 Meter können unter Umständen sogar über 30.000 € kosten, ohne die Materialkosten selbst miteinzubeziehen.
Eine Bohrung über 160 Meter wäre für ein Einfamilienhaus exemplarisch. Unter sehr günstigen Bedingungen kommen Sie hier sogar mit weniger als 8.000 € aus.
Die Kosten für eine Erdwärmepumpe mit Erdsonde setzen sich wie folgt zusammen:
Erdwärmekollektor oder Erdsonde – Was ist das Richtige für Sie?
Antwort auf diese Frage finden Sie in der nachfolgenden Übersicht:
Sie möchten wissen, wie viel andere Wärmepumpe-Arten kosten? Hier haben wir die passenden Infos für Sie: Wärmepumpe Kosten
Welche laufenden Kosten hat eine Erdwärmepumpe?

Eine Erdwärmepumpe kann bis zu 75 % ihrer benötigten Energie aus dem Erdreich gewinnen. Lediglich für die Aufrechterhaltung des Kältekreislaufs entstehen Betriebskosten durch eine aktive Stromzufuhr.
Mit der folgenden Formel können Sie die Energiekosten Ihrer Erdwärmepumpe ganz leicht selbst berechnen:
(Wärmebedarf / JAZ) x Stromtarif = Stromkosten
Hier ein Beispiel: Familie Mayer möchte ihr Zuhause mit 110 qm über eine Fußbodenheizung beheizen. Es leben vier Personen im Haushalt. Der Gesamtenergiebedarf beträgt 11.000 kWh. Bei einer JAZ von 3 ergeben sich in der Folge Stromkosten für die Erdwärmepumpe in Höhe von 735 € pro Jahr. Dazu kommen noch Wartungskosten von 120 € pro Jahr.
Noch günstiger heizen Sie, wenn Sie Ihre Wärmepumpe an eine eigene Photovoltaikanlage anschließen. Dadurch können Sie nicht nur sicher sein, dass Ihr Heizsystem wirklich umweltfreundlich arbeitet. Auch schaffen Sie sich so mehr Unabhängigkeit von den lokalen Energieversorgungsunternehmen und steigenden Strompreisen.
Mehr über die Traumkombination Wärmepumpe und PV-Anlage erfahren Sie hier: Wärmepumpe mit Photovoltaik
Wichtig zu erwähnen ist in diesem Kontext, dass Sie einen Wärmepumpen-Stromtarif nur nutzen können, wenn der Stromverbrauch Ihrer Wärmepumpe über einen separaten Zähler läuft. Möchten Sie Ihren selbst erzeugten Solarstrom nutzen, so läuft Ihr Stromverbrauch über den Hauptzähler und Sie müssen auf herkömmlichen externen Strom zurückgreifen, wenn einmal nicht genug Solarstrom vorhanden ist.
Erdwärmepumpe vs. traditionelle Heizungssysteme

Die meisten Haushalte in Deutschland werden noch immer mit fossilen Energieträgern, allen voran Erdgas und Erdöl, beheizt. Wenn Sie sich noch in der Entscheidungsphase befinden, ob Sie auf ein nachhaltiges Heizsystem wie eine Erdwärmepumpe umsteigen wollen, dann passen Sie jetzt gut auf. Denn gerade im direkten Vergleich mit den konventionellen Heizungen zeigt sich der Vorteil von Erdwärme.
Erdwärmepumpe vs. Gasheizungen
Erdgas ist ein endlicher Rohstoff. Somit wird der Gaspreis in Zukunft immer weiter steigen. Hinzukommt die CO₂-Steuer, die in den nächsten Jahren im Zuge der Verschärfung der Klimakrise weiter erhöht wird.
Darüber hinaus rechnet sich der Unterhalt einer Erdwärmepumpe schon bei einer JAZ von 3,8 gegenüber des aktuellen Erdgas-Preises pro kWh. So amortisieren sich die deutlich höheren Anschaffungskosten einer Erdwärmepumpe schon nach wenigen Jahren. Es ist zwar richtig, dass eine Erdgasheizung im ersten Moment deutlich günstiger ist. Doch auch mittelfristig können Sie durch eine Erdwärmepumpe deutliche Kostenvorteile realisieren.
Weitere Informationen zu den Kosten von Gasheizungen erhalten Sie hier: Gasheizung Kosten
Erdwärmepumpe vs. Ölheizungen
Erdöl war vor einiger Zeit noch günstiger als Erdwärme. Das hing vor allem mit einer sinkenden Nachfrage zusammen. Diese Entwicklung ist jedoch nur temporären Ereignissen geschuldet. Hinzukommt, dass die Tage von Erdölheizungen gezählt sind. Spätestens ab 2026 dürfen Erdölheizungen nur noch in Verbindung mit erneuerbaren Energien installiert werden.
Wenn Sie also trotzdem über eine Ölheizung nachdenken, sollten Sie sich direkt Gedanken über die passende Solaranlage machen.
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Vergessen Sie jedoch nicht, dass auch Ölheizungen von der CO₂-Bepreisung betroffen sind. Genauso wie bei Gasheizungen werden die Kosten hierfür noch einmal kräftig anziehen.
So amortisieren sich die Kosten für Ihre Erdwärmepumpe in kürzester Zeit

Je nachdem, ob Sie in einem Neubau oder Altbau wohnen, ist eine besonders schnelle Amortisationszeit an gewisse Bedingungen geknüpft.
Wenn Sie in einem Neubau leben, haben Sie in der Regel Glück. Dadurch, dass diese Gebäude gewisse Anforderungen an den Dämmungszustand erfüllen müssen, geht wenig Wärmeenergie verloren. Die Wärmepumpe kann also um einiges effizienter arbeiten.
Bei vielen Altbauten hingegen müssen vor dem Einbau der Wärmepumpe häufig gewisse Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Allen voran eine vernünftige Dämmung von Fenster, Türen und Fassaden. Auch arbeitet eine Wärmepumpe am besten in Verbindung mit Fußboden- oder Wandheizungen. Bei Altbauten muss also zunächst geprüft werden, inwiefern die bestehenden Heizkörper der neuen Aufgabe gewachsen sind. Erfahren Sie hier mehr über Wärmepumpen im Altbau
Weiteres Sparpotenzial entsteht durch die passive Kühlung durch eine Wärmepumpe. Das gilt sowohl im Altbau- als auch im Neubau. Die Anschaffung einer Klimaanlage ist somit häufig gar nicht mehr notwendig. Das wirkt sich auch positiv auf die Amortisationszeit der Anlage aus.
Wie schnell sich eine Erdwärmepumpe amortisieren kann, zeigt die nachfolgende Beispielrechnung:
Ein Haushalt hat einen jährlichen Wärmebedarf von 20.000 kWh. Die Familie überlegt, ob sie eine Erdwärmepumpe für 19.000 € oder eine Gasheizung für 11.000 € anschaffen soll. Die Wärmepumpe weist eine JAZ von 4 auf. Der Wärmepumpen-Stromtarif beträgt 20 ct/ kWh. Der Gaspreis liegt bei 12 ct/ kWh. Die Wartungskosten der Erdwärmepumpe betragen 150 €. Die Nebenkosten der Gasheizung liegen bei 180 €.
An dieser Stelle sieht man schon, wie niedrig die Betriebskosten einer Erdwärmepumpe im Vergleich zu fossilen Heizungen ausfallen. Trotz hoher Anschaffungskosten rentiert sich eine Erdwärmepumpe erstaunlich schnell.
Formel: (Anschaffungskosten Wärmepumpe – Anschaffungskosten Gasheizung) / Ersparnis = Amortisationszeit
In unserem Beispiel würde sich daraus Folgendes für die Amortisationszeit ergeben: (19.000 € – 11.000 Euro) / 1.150 € pro Jahr = ca. 6,96 Jahre
Die Erdwärmepumpe amortisiert sich also bereits nach sieben Jahren.
Welche Finanzierungs-Möglichkeiten für Erdwärmepumpen gibt es?

Wärmepumpen spielen im Kampf gegen den Klimawandel eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung in der letzten Zeit viel umfangreiche Maßnahmenpakete verabschiedet. Und davon können Sie als Verbraucher profitieren.
Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind alle staatlichen Förderprogramme zusammengefasst. Das beinhaltet sowohl zinsgünstige Kreditangebote der KfW sowie Förderungen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Alternativ können Sie die Kosten für Ihre Wärmepumpe auch von der Steuer absetzen. Auch gibt es spezielle Maßnahmen, wenn Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine Wärmepumpe austauschen möchten. In diesem Fall sind bis zu 45 % der förderfähigen Kosten anrechenbar.
Wir halten also fest, Erdwärmepumpen sind aus gutem Grund auf dem Vormarsch. Auch wenn Anschaffung und Installation nicht nur mit hohen Kosten, sondern auch mit größeren Baumaßnahmen verbunden sind, zahlt sich der Aufwand bereits nach wenigen Jahren finanziell aus. Noch schneller geht es, wenn Sie Ihre Wärmepumpe an eine eigene PV-Anlage anschließen.
Da aber auch eine Solaranlage nicht gerade günstig in der Anschaffung ist, empfehlen wir Ihnen, sich einmal mit dem Mietmodell auseinanderzusetzen. Dieses nimmt Ihnen Koordination, Planung und Verantwortung ab. So sparen Sie sich den hohen Kapitalaufwand zu Beginn des Vorhabens.
Wenn Sie eine Solaranlage mieten, werden sämtliche Schritte für Sie übernommen. Somit müssen Sie sich weder um die Planung und Finanzierung, noch um die Installation, Versicherung, Reparatur und Wartung kümmern.
Um mehr zu erfahren, können Sie hier eine kostenlose Anfrage stellen oder hier zunächst mehr über den klassischen Weg zur Solaranlage erfahren: Solaranlage kaufen