Die Installation einer Wallbox erscheint auf den ersten Blick kinderleicht: Wallbox kaufen, auspacken, an der Wand befestigen, fertig. Doch ganz so einfach ist es nicht. Eine unsachgemäße Installation kann zu gefährlichen Überraschungen führen. Schließlich wird die Wallbox an eine Starkstromsteckdose angeschlossen.
Wallbox anschließen – Schritt für Schritt
Auch wenn Sie ein geübter Handwerker sind, so empfiehlt es sich trotzdem, einen Spezialisten zu beauftragen. Da es bei einer fehlerhaften Installation schnell zu Sach- und Personenschäden kommen kann, gehört die Anbringung am besten in professionelle Hände.
Schritt 1: Home Check
Bevor mit den Montagearbeiten begonnen werden kann, muss zunächst geprüft werden, ob das Gebäude die notwendigen Voraussetzungen erfüllt. Konkret handelt es sich bei diesem Schritt also um eine Begehung des Installationsortes. Dabei werden die Ladeanschlüsse, die Kabelführung, die Haustechnik und die Statik des Gebäudes überprüft. Mittlerweile gibt es auch erste Anbieter, die dafür einen digitalen Service anbieten.
Tipp: Berücksichtigen Sie bei der Anbringung Ihrer Wallbox die Seite des Autos, auf der das Ladekabel am Ende eingeführt wird.
Schritt 2: Leitungen legen
Häufig sind die notwendigen Stromleitungen, insbesondere für einen Starkstromanschluss, noch nicht vorhanden. Gleiches gilt für den Hausanschlusskasten. Auch dafür ist oft ein Mauerdurchbruch notwendig. Aber keine Sorge. Es handelt sich nur um eine einfache Bohrung mit begrenztem Durchmesser.
Tipp: Entscheiden Sie sich im Zweifelsfall lieber für ein längeres Kabel. Kürzen kann man immer, verlängern ist schwierig.
Schritt 3: Wallbox Anmeldung
Für private Ladestationen bis 12 kW reicht eine einfache Anmeldung beim Netzbetreiber. Alles darüber hinaus muss zusätzlich genehmigt werden. Dieser Prozess kann oft mehrere Monate dauern.
Warum ist eine Genehmigung erforderlich? Der Netzbetreiber ist für die Stabilität des Stromnetzes verantwortlich. Er muss daher sicherstellen, dass die Leitungen für die zusätzliche Belastung ausgelegt sind, um Versorgungsengpässe zu vermeiden.
Tipp: Über einen Elektriker verkürzt sich die Bearbeitungszeit der Genehmigung in der Regel deutlich.
Schritt 4: Montage
Nach der Zusage des Netzbetreibers haben Sie vier Monate Zeit, die Installation abzuschließen. Dazu wird die Wallbox mit den entsprechenden Kabeln verbunden und entweder an der Wand oder auf einer Stele montiert. Anschließend erfolgt eine Endkontrolle durch den Fachbetrieb.
Sollte Ihr Modell über keinen FI-Schalter verfügen, wird dieser vom Typ A EV oder Typ B zusätzliche eingebaut. Er verhindert, dass es zu Fehlstrom-Rückflüssen kommt und ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
Tipp: Die zeitnahe Installation eines Stromzählers kann langfristig von Vorteil sein.
Was Sie sonst noch wissen sollten
Damit Sie auch langfristig Freude an Ihrer Wallbox haben, sollten Sie im Vorfeld Folgendes beachten:
- Ist Ihre Wallbox wasserdicht? Falls nicht, gehört sie am besten in die Garage.
- Wie hoch und breit ist Ihr E-Auto? Der Weg zur Ladebox sollte immer zugänglich sein, ohne über das Fahrzeug klettern zu müssen.
- Entscheiden Sie sich im Vorfeld für die Länge des Kabels der Wallbox. Prinzipiell empfehlen wir, längere Ladekabel zu wählen. Dadurch können Sie immer bequem und unkompliziert laden. Doch Kabellänge geht in der Regel mit einem Preisanstieg einher.
- Die meisten Fahrzeugtypen bei uns in Europa verfügen über einen Ladeanschlusses des Steckers Typ 2. Überprüfen Sie das jedoch am besten noch einmal vorab. Im Zweifelsfall erhalten Sie einen passenden Adapter im Fachhandel.
Erfüllen Sie alle Voraussetzungen für eine Wallbox? Alle Infos dazu in diesem Artikel: Wallbox Voraussetzungen
Worauf müssen Sie bei der Installation einer Wallbox achten? Wir haben alle Infos in diesem Artikel zusammengefasst: Wallbox installieren