Wer ein E-Auto hat, tankt Strom statt Benzin oder Diesel. Am günstigsten funktioniert das mit eigenem Solarstrom vom Dach. Wer keine Photovoltaikanlage besitzt, nimmt zum Aufladen Netzstrom. Manche Energiekonzerne bieten dafür einen extra Wallbox-Stromtarif, auch Autostromtarif genannt, an. Doch für wen eignet sich ein solcher Tarif und wann ist davon eher abzuraten? Antworten auf diese und andere Fragen sowie eine tolle Alternative bietet unser Artikel.
Ähnlich wie spezielle Stromtarife für Wärmepumpen bieten manche Energieunternehmen auch besondere Tarife zum Aufladen des E-Autos an. Dieser ist günstiger als der reguläre Haushaltsstrom. Das liegt daran, dass niedrigere Netzentgelte fällig werden, da elektrische Fahrzeuge genau wie Wärmepumpen als “steuerbare Verbrauchseinrichtung” klassifiziert sind. Und steuerbare Verbrauchseinrichtungen dürfen vom Netzbetreiber zeitweise gedrosselt werden. Was es damit auf sich hat, erklären wir weiter unten.
Um einen Wallbox-Stromtarif nutzen zu können, ist in der Regel ein zweiter Stromzähler oder ein Smart Meter nötig. So kann genau abgerechnet werden, was die Wallbox verbraucht. Zwar ist der Autostrom pro kWh günstiger, es fällt jedoch wie auch beim Haushaltsstrom eine Grundgebühr an, sodass stets genau überprüft werden muss, wie hoch die Ersparnis letztlich ausfällt.
Als Alternative zu einem Wallbox-Stromtarif gibt es auch sogenannte Kombitarife, bei denen Haushaltsstrom und E-Autostrom gemeinsam abgerechnet werden. Diese sind aber nur unmerklich günstiger. Mit einem Smart Meter ist es auch möglich, einen dynamischen Stromtarif zu nutzen. Dazu später mehr.
Laut ADAC liegen Autostromtarife im Schnitt etwa 3 bis 4 Cent pro kWh unter dem Haushaltsstromniveau. Der tatsächliche kWh-Preis schwankt beträchtlich: von 20 bis fast 40 Cent pro kWh ist alles dabei. Zum Arbeitspreis kommt die Grundgebühr. Auch hier sind die Unterschiede groß. Von knapp 5 bis mehr als 16 € pro Monat, ist alles möglich.
Beispielrechnung:
Das meistverkaufte Elektroauto in Deutschland ist der VW ID.3. Dieser hat einen Verbrauch von ungefähr 15 kWh Strom auf 100 km. Mit regulärem Haushaltsstrom (35 Cent/kWh) fallen dafür Kosten von 5,25 € an (15 x 0,35), dafür fällt nur eine Grundgebühr an. Gehen wir für Autostrom von 30 Cent pro kWh aus, wären das Kosten von 4,50 € (15 x 0,30). Dazu kommt die zweite Grundgebühr von durchschnittlich 10 € pro Monat.
Mit dem Enpal-Stromtarif (ab 16 Cent/kWh) könnte es ab 2,40 € losgehen. Auch hier fällt eine Grundgebühr an, allerdings nur einmal, da der Enpal-Stromtarif für alles im Haushalt genutzt werden kann, nicht nur für das E-Auto. Am günstigsten ist es, sein E-Auto mit selbst produziertem Solarstrom zu laden.
Für Besitzer von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen gilt übrigens eine gesetzliche Pflicht zum Einbau eines intelligenten Messsystems (“Smart Meter”). Das ist jedoch in der Regel kostenlos. Muss der Zählerschrank umgebaut werden, z. B. weil er zu klein ist, entstehen allerdings Kosten. Dazu kommt noch ein Messentgelt für Betrieb und Wartung durch den Messstellenbetreiber zwischen 40 und 110 € pro Jahr. Für die meisten E-Auto-Besitzer liegt es bei 50 € pro Jahr.
Je mehr E-Autos auf deutschen Straßen fahren, desto höher ist die Belastung für das Stromnetz. Damit aus der Belastung keine Überlastung wird, müssen nach § 14a EnWG die meisten Wallbox-Betreiber einer netzdienlichen Steuerung durch den Netzbetreiber zustimmen. Das ist der Fall wenn:
Gut zu wissen: Eine steuerbare Verbrauchseinrichtung ist ein technisches Gerät mit einem Netzanschluss von mehr als 4,2 kW, das vom Netzbetreiber gesteuert werden darf. Das sind neben Wärmepumpen, Klimaanlagen und Stromspeichern auch Wallboxen. Diese Geräte verbrauchen viel Strom und könnten unter Umständen das Stromnetz überlasten. Deshalb dürfen Sie vom Netzbetreiber heruntergeregelt werden.
Aber: Seit 2014 dürfen laut Energiewirtschaftsgesetz Wallboxen nur noch ausnahmsweise gedrosselt werden, z. B. bei einer drohenden Überlastung des Stromnetzes. Außerdem muss ihnen stets eine Leistung von mindestens 4,2 kW zur Verfügung stehen. Damit kann ein E-Auto trotzdem noch aufgeladen werden. Eine komplette Abschaltung ist nicht rechtens.
Für die netzdienliche Steuerung gibt es Rabatte auf das Netzentgelt. Das kann eine pauschale Reduzierung (Modul 1), eine prozentuale Reduzierung (Modul 2) oder eine zeitvariable Reduzierung (Modul 3) sein. Mehr Informationen dazu bietet die Bundesnetzagentur.
Ein Wallbox-Stromtarif ist zwar nicht zwangsweise ein dynamischer Stromtarif. Aber es gibt die Möglichkeit, einen solchen auszuwählen. Dann richtet sich der Strompreis nach dem aktuellen Börsenstrompreis. Das ist vor allem für Haushalte mit hohem Stromverbrauch eine gute Idee.
Eine Wallbox mit dynamischen Stromtarif ist in der Lage, das E-Auto dann zu laden, wenn viel Strom im Netz zur Verfügung steht. Damit können Wallboxnutzer auch sogenanntes Load Shifting (Lastverschiebung) betreiben. Dann wird das E-Auto entweder bei geringer Stromnachfrage (nachts) oder einem Überangebot an Strom (bei viel Sonne und Wind) geladen. Das spart Geld und schont die Umwelt.
Umgekehrt funktioniert das auch: Beim sogenannten Peak Shaving (Lastspitzenkappung) wird die Ladeleistung der Wallbox gedrosselt oder gestoppt, wenn Strom gerade sehr nachgefragt und deshalb teuer ist.
Gut zu wissen: Als kluge Alternative zum dynamischen Stromtarif hat sich der Enpal Stromtarif etabliert.
Enpal bietet einen Stromtarif, der die Vorteile von dynamischen und fixen Stromtarif vereint. Damit treffen Transparenz und Planungssicherheit auf extrem günstige kWh-Preise. Der Enpal.One+ sorgt dafür, dass immer der günstigste Strom genutzt wird. Das ist entweder der eigene Solarstrom oder Strom aus dem Netz ab 16 Cent/kWh. Doch damit nicht genug: Der Stromtarif von Enpal liefert TÜV-zertifizierten, CO₂-neutralen Ökostrom aus 100 % erneuerbaren Energien.
Gut zu wissen: Mit dem Stromtarif von Enpal brauchen Sie keinen extra Wallbox-Stromtarif für Ihr E-Auto.
Noch günstiger lädt man sein E-Auto übrigens mit Solarstrom vom eigenen Dach. Kombiniert man Wallbox und Photovoltaikanlage, kann man bis zu 75 % der Tankkosten sparen. Selbst verbrauchter Solarstrom ist mit durchschnittlich etwa 10 Cent pro kWh viel günstiger als Strom aus dem öffentlichen Netz, der oft 30 bis 40 Cent pro kWh kostet.
Durch dieses sogenannte Überschussladen macht man sich außerdem unabhängiger vom Netzstrom und steigenden Preisen und schont dazu noch die Umwelt. Selbst produzierter Solarstrom ist extrem nachhaltig, da er nur sehr geringe Mengen CO₂ verursacht. Laut Bundesumweltamt liegt der CO₂-Ausstoß von Photovoltaik bei rund 50 g pro kWh. Der Wert für Netzstrom liegt hingegen bei ca. 380 g pro kWh, also mehr als 7x so hoch.
Jetzt den Solarcheck machen, um herauszufinden, ob sich eine PV-Anlage auch für Ihr Zuhause lohnt:
Nein, ein Wallbox-Stromtarif ist keine Pflicht. Man kann die Wallbox auch über den regulären Haushaltsstrom abrechnen. Allerdings kann ein Wallbox-Stromtarif unter Umständen Kosten sparen, da er meist ein paar Cent pro kWh günstiger ist. Das muss jedoch immer individuell durchgerechnet werden.
Nein, am günstigsten lädt man das elektrische Auto mit selbst produziertem Solarstrom. Die kWh vom eigenen Dach kostet nämlich nur etwa 10 Cent. Der günstigste Wallbox-Stromtarif kostet pro kWh immer noch das Doppelte! Der Enpal-Stromtarif ist eine gute Alternative und liegt mit 16 Cent pro kWh dazwischen. Und das nicht nur für den Strom zum Laden des E-Autos!