
Der alte Stromzähler im Keller dreht seit Jahrzehnten seine Runden? Dann steht ein Wechsel an. Smart Meter ersetzen nach und nach die alten Stromzähler und bringen neue Möglichkeiten mit. Was bedeutet das konkret? Dieser Artikel zeigt, welche Vorteile Smart Meter wirklich bieten, wo die Nachteile liegen und für wen sich der intelligente Stromzähler besonders lohnt.
Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler, der den Stromverbrauch elektronisch erfasst und die Daten automatisch an den Messstellenbetreiber übermittelt. Im Gegensatz zum alten Ferraris-Zähler mit Drehscheibe zeigt er den Verbrauch digital an und speichert die Werte im Zeitverlauf.
Der Begriff „Smart Meter" wird oft für zwei verschiedene Gerätetypen verwendet. Die Unterscheidung ist wichtig, weil sich Funktionen und Kosten deutlich unterscheiden:
Das Smart Meter Gateway macht den Unterschied. Ohne dieses Kommunikationsmodul ist ein digitaler Zähler zwar moderner als der alte Drehstromzähler, bietet aber keine der versprochenen Smart-Funktionen. Erst das Gateway ermöglicht die Verbindung zwischen Haushalt, Netzbetreiber und Strommarkt.
In den nächsten Abschnitten schauen wir genauer auf die einzelnen Punkte aus der Tabelle.
Smart Meter bieten Hausbesitzern sechs zentrale Vorteile:
Besonders Haushalte mit Wärmepumpe, Elektroauto oder Photovoltaikanlage profitieren finanziell.
Dynamische Stromtarife ermöglichen es, Strom dann zu nutzen, wenn er an der Börse günstig ist. Ein intelligentes Messsystem ist Voraussetzung für diese Tarife.
Der Strompreis wechselt dabei stündlich und orientiert sich am aktuellen Angebot und der Nachfrage im Netz. Wenn viel Wind weht oder die Sonne scheint, sinkt der Börsenpreis, manchmal sogar auf null oder ins Negative.

Die Strompreise schwanken im Tagesverlauf.
Annahmen:
Berechnung:
Die genaue Einsparung hängt davon ab, wie flexibel der Verbrauch in günstige Stunden verschoben werden kann.
Das Smart Meter Gateway kann Wärmepumpe, Wallbox und Stromspeicher automatisch ansteuern, sodass diese Geräte zum Beispiel bei günstigem Netzstrom oder hoher PV-Produktion laufen.
In den meisten Fällen ja. Das Smart Meter Gateway allein sendet keine direkten Steuerbefehle an die Geräte. Für die Umsetzung gibt es zwei Wege:
Gut zu wissen: Bei Enpal wird die Steuerung vom Energiemanager Enpal.One übernommen, der immer im Komplettpaket von Enpal enthalten ist. Hier mehr erfahren
Die automatische Ablesung erspart das jährliche Ablesen im Keller und verhindert Schätzungen bei der Stromrechnung. Der Messstellenbetreiber erhält die Verbrauchsdaten direkt über das Smart Meter Gateway, ohne dass jemand vor Ort sein muss.
Das intelligente Messsystem übermittelt die Daten in der Regel einmal täglich. Die Verbrauchswerte werden dabei im 15-Minuten-Takt erfasst und gespeichert. Bei dynamischen Tarifen ist diese genaue Erfassung Voraussetzung für die korrekte Abrechnung.
Der alte Ferraris-Zähler wurde einmal jährlich abgelesen, oft per Postkarte mit Selbstablesung. Unstimmigkeiten führten regelmäßig zu Nachzahlungen oder Streit mit dem Versorger. Dieses Problem entfällt mit einem intelligenten Messsystem.
Ein intelligentes Messsystem zeigt den Stromverbrauch nahezu in Echtzeit an, sodass sich Stromfresser im Haushalt identifizieren lassen. Die Daten werden im 15-Minuten-Takt erfasst und können über Apps oder Webportale eingesehen werden.
Das Smart Meter erfasst den Gesamtverbrauch des Haushalts, nicht einzelner Geräte. Es zeigt jedoch, zu welchen Uhrzeiten wie viel Strom verbraucht wird. Dadurch lassen sich Verbrauchsmuster erkennen:
Wer zum Beispiel sieht, dass nachts konstant 100 Watt fließen, obwohl alle schlafen, findet schneller den alten ineffizienten Kühlschrank.
Ja, die meisten Messstellenbetreiber und Stromlieferanten bieten Apps oder Webportale an. Dort lassen sich Tages-, Wochen- und Monatsverbräuche einsehen. Einige Anbieter zeigen auch die aktuellen Strompreise und geben Empfehlungen, wann der Verbrauch besonders günstig ist.
Die Daten beim Smart Meter sind durch BSI-Zertifizierung, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und strenge Zugriffsregeln geschützt. Die BSI-Zertifizierung prüft:
Mehr Informationen dazu in diesem Artikel: Smart-Meter-Datenschutz
Smart Meter haben etwas höhere jährliche Messstellengebühren als alte Stromzähler, können bei technischen Problemen kurze Ausfallzeiten verursachen (gilt für jeden Stromzähler) und sind nicht mit jeder Bestandsanlage sofort kompatibel.
Die jährlichen Kosten für ein Smart Meter liegen je nach Zählertyp und Stromverbrauch zwischen 20 € und 50 €, wenn der Smart Meter im Rahmen der Smart-Meter-Pflicht eingebaut wird. Bei einem freiwilligen Einbau kostet das Gerät bei den meisten Smart-Meter-Anbietern circa 100 € pro Jahr. Der alte Ferraris-Zähler kostete zum Vergleich etwa 8 € bis 13 € pro Jahr.
Die Mehrkosten von 10 € bis 40 € pro Jahr gegenüber dem alten Zähler sind gering im Vergleich zum Einsparpotenzial. Eine einfache Gegenrechnung zeigt:
Für Haushalte ohne Wärmepumpe, E-Auto oder Photovoltaikanlage ist der finanzielle Vorteil geringer. Wer sehr wenig Strom verbraucht, sollte auch genau nachrechnen, ob sich das intelligente Messsystem lohnt.
Bei technischen Problemen ist der Messstellenbetreiber für Wartung und Reparatur zuständig. Hausbesitzer tragen in der Regel keine Zusatzkosten, solange sie das Gerät nicht selbst beschädigt haben.
Der Messstellenbetreiber ist verantwortlich für:
Die Kosten für diese Leistungen sind in der jährlichen Messstellengebühr enthalten. Zusätzliche Rechnungen für Reparaturen sind in der Regel nicht zulässig, solange der verursachte Schaden nicht vom Haushalt verursacht wurde.
Fällt das Smart Meter Gateway aus, funktioniert der digitale Zähler weiterhin. Die Verbrauchsdaten werden lokal gespeichert und später übertragen. Dynamische Tarife und Gerätesteuerung sind während des Ausfalls jedoch nicht nutzbar. Die Stromversorgung selbst bleibt davon unberührt.
Die meisten modernen Wechselrichter sind mit dem Smart Meter kompatibel, da das Messsystem unabhängig von der Photovoltaikanlage arbeitet. Bei älteren Anlagen kann jedoch eine Schnittstellenanpassung erforderlich sein.
Tipp: Vor der Installation des Smart Meters beim Messstellenbetreiber nachfragen, ob die bestehende Anlage kompatibel ist. Die meisten Betreiber prüfen das im Vorfeld kostenlos.
Seit 2025 ist das Smart Meter für bestimmte Haushalte Pflicht. Betroffen sind Verbraucher mit einem Jahresstromverbrauch über 6.000 kWh sowie Betreiber von Photovoltaikanlagen ab 7 kWp Leistung. Auch wer eine steuerbare Wärmepumpe oder Wallbox betreibt, fällt unter die Einbaupflicht.

Die drei Regeln der Smart-Meter-Pflicht.
Der Messstellenbetreiber übernimmt den Einbau und informiert betroffene Haushalte mindestens drei Monate vorher. Eigentümer müssen nichts aktiv veranlassen.
Die Kosten für den Smart-Meter-Einbau selbst trägt der Messstellenbetreiber. Lediglich die jährlichen Messstellengebühren (maximal 20 € bis 50 €, je nach Verbrauch) werden auf der Stromrechnung ausgewiesen.
Wer nicht unter die Pflicht fällt, kann ein intelligentes Messsystem freiwillig beantragen. Der Messstellenbetreiber muss diesem Wunsch nachkommen. Mehr Informationen dazu in diesen Artikeln:
Smart Meter bieten echtes Sparpotenzial für Haushalte mit Wärmepumpe, Elektroauto oder Photovoltaikanlage. Dynamische Stromtarife, automatische Gerätesteuerung und Echtzeit-Verbrauchstransparenz machen den intelligenten Stromzähler zu einem sinnvollen Baustein auf dem Weg zu günstiger Energie.
Hier können Sie ein Smart Meter für Ihr Zuhause anfragen: