
Ein Smart Meter misst den Stromverbrauch digital und überträgt die Daten automatisch an den Netzbetreiber. Doch was kostet ein solches intelligentes Messsystem eigentlich? Dieser Artikel zeigt die konkreten Kosten im Überblick, erklärt, wer zahlen muss, und rechnet vor, ob sich ein Smart Meter finanziell lohnt.
Für die meisten privaten Haushalte kostet ein Smart Meter 20 - 50 € pro Jahr. Diese Kosten sind gesetzlich durch Preisobergrenzen gedeckelt, die im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) festgelegt sind. Der genaue Betrag richtet sich nach dem jährlichen Stromverbrauch oder der Leistung einer vorhandenen Photovoltaikanlage.
Die folgende Tabelle zeigt die gesetzlichen Preisobergrenzen für intelligente Messsysteme:
Gut zu wissen: Diese Preisobergrenzen gelten nur für Haushalte, die der Smart-Meter-Pflicht unterliegen. Wer sich freiwillig einen Smart Meter einbauen lässt, zahlt bei den meisten Anbietern circa 100 € pro Jahr. Auch das lohnt sich langfristig meistens. Mehr dazu unten in der Beispielrechnung.
Die Kosten für den Smart Meter zahlt der Anschlussnehmer. Das ist in der Regel der Eigentümer der Immobilie. Der Messstellenbetreiber stellt die jährlichen Kosten direkt dem Anschlussnehmer in Rechnung oder rechnet sie über die Stromrechnung ab.
Bei vermieteten Immobilien darf der Vermieter die Kosten für den Messstellenbetrieb als Betriebskosten auf die Mieter umlegen. Das gilt jedoch nur für die laufenden Kosten, nicht für einmalige Umbaumaßnahmen am Zählerschrank.
Der Messstellenbetreiber selbst trägt keine Kosten. Er ist lediglich für Einbau, Betrieb und Wartung zuständig und stellt diese Leistungen dem Anschlussnehmer in Rechnung. Die gesetzlichen Preisobergrenzen schützen dabei vor überhöhten Forderungen.
Der Einbau eines Smart Meters ist Pflicht für alle Haushalte
Zu den steuerbaren Verbrauchseinrichtungen zählen Wärmepumpen, Wallboxen und Stromspeicher, die nach dem 1. Januar 2024 in Betrieb genommen wurden.
Alle Informationen dazu in diesem Artikel: Smart-Meter-Pflicht
Neben den laufenden Kosten für den Messstellenbetrieb können bei der Smart-Meter-Installation einmalige Zusatzkosten in Höhe von 1.500 - 5.000 € anfallen. Der größte Posten ist ein eventuell notwendiger Zählerschrankumbau. Diese Kosten trägt der Anschlussnehmer und sie sind nicht durch die gesetzlichen Preisobergrenzen gedeckelt.
Die folgende Übersicht zeigt relevante Kostenblöcke mit realistischen Preisspannen:
Ein Zählerschrankumbau wird notwendig, wenn der vorhandene Zählerschrank nicht den aktuellen technischen Anforderungen entspricht. Das betrifft vor allem ältere Gebäude mit Baujahr vor 1990. Der Messstellenbetreiber prüft vor dem Einbau, ob der Zählerschrank geeignet ist, und informiert den Anschlussnehmer über eventuell nötige Anpassungen.
Die gute Nachricht: Der Einbau des Smart Meters selbst sowie das Kommunikationsmodul (Smart Meter Gateway) sind durch die gesetzliche Preisobergrenze abgedeckt. Zusätzliche Kosten für die Geräte oder die Installation dürfen nicht berechnet werden.
Gut zu wissen: Bei Enpal läuft alles aus einer Hand. Falls also zusätzliche Zählerarbeiten notwendig sind, wissen Sie direkt Bescheid und brauchen sich nicht um eine zusätzliche Koordination mit anderen Elektrikern o. Ä. kümmern.
Ein Smart Meter lohnt sich finanziell, wenn der Haushalt seinen Stromverbrauch flexibel steuern kann. Das gilt besonders für Haushalte mit Photovoltaikanlage, Wärmepumpe oder Wallbox. Aber auch ohne diese Geräte ermöglicht ein Smart Meter die Nutzung dynamischer Stromtarife. Wer bereit ist, Waschmaschine, Geschirrspüler oder Trockner in günstigere Stunden zu verlegen, kann mehrere hundert Euro pro Jahr sparen.
Das folgende Rechenbeispiel zeigt die Amortisation eines Smart Meters für einen typischen Haushalt mit Photovoltaikanlage:
Ausgangssituation:
Einsparung durch optimierten Eigenverbrauch mit Smart Meter:
Amortisation:
Der Smart Meter refinanziert sich in diesem Beispiel bereits im ersten Jahr. Die Einsparung entsteht, weil das Smart Meter den Stromverbrauch in Echtzeit anzeigt und so eine gezielte Verlagerung von Verbräuchen in sonnenreiche Stunden ermöglicht. Waschmaschine, Geschirrspüler oder die Ladung des E-Autos lassen sich so bewusst in Zeiten hoher PV-Produktion legen.
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Dynamische Stromtarife passen den Preis pro Kilowattstunde stündlich an den Börsenstrompreis an. Ein Smart Meter ist die technische Voraussetzung für diese Tarife. Die Einsparung hängt davon ab, wie flexibel ein Haushalt seinen Verbrauch steuern kann.
Rechenbeispiel für dynamischen Stromtarif:
Konkret bei 10 % Ersparnis:
Wichtige Annahmen für beide Rechenbeispiele:
Ein Smart Meter (intelligentes Messsystem) besteht aus einem digitalen Stromzähler und einem Kommunikationsmodul, dem sogenannten Smart Meter Gateway. Eine moderne Messeinrichtung ist dagegen nur ein digitaler Zähler ohne Kommunikationsmodul. Der wesentliche Unterschied: Das Smart Meter überträgt Verbrauchsdaten automatisch an den Netzbetreiber und ermöglicht unter anderem dynamische Stromtarife.
Die moderne Messeinrichtung zeigt den Verbrauch nur am Display an und kostet maximal 20 € pro Jahr. Das Smart Meter kostet je nach Verbrauch zwischen 20 € und 50 € pro Jahr.
Ja, der Messstellenbetreiber kann frei gewählt werden. Jeder Haushalt hat das Recht, vom grundzuständigen Messstellenbetreiber (meist der örtliche Netzbetreiber) zu einem wettbewerblichen Anbieter zu wechseln. Der Wechsel ist kostenlos und kann zu günstigeren Konditionen oder besseren Serviceleistungen führen.
Nein, bei Pflichtfällen kann der Einbau nicht abgelehnt werden. Wer einen Jahresverbrauch über 6.000 kWh hat, eine PV-Anlage ab 7 kWp betreibt oder eine steuerbare Verbrauchseinrichtung nutzt, muss den Einbau dulden. Bei Haushalten ohne Pflichtfall ist der Einbau freiwillig und kann abgelehnt werden. Mehr dazu in diesem Artikel: Smart-Meter-Einbau verweigern
Nein, ein Smart Meter ist nicht kostenlos. Die jährlichen Kosten liegen je nach Verbrauch oder PV-Anlagengröße zwischen 20 € und 50 €. Diese Kosten decken Einbau, Betrieb und Wartung ab. Zusätzliche Einmalkosten können nur bei einem notwendigen Zählerschrankumbau anfallen.