
Der Smart-Meter-Rollout in Deutschland kommt nur langsam voran. Laut Bundesnetzagentur sind erst etwa 3 % der Haushalte mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet. Wer nicht auf den örtlichen Netzbetreiber warten möchte, kann selbst aktiv werden. Wettbewerbliche Messstellenbetreiber wie metrify, Inexogy, LichtBlick oder Energy Metering Germany versprechen kürzere Wartezeiten und oft auch günstigere Konditionen. Dieser Artikel zeigt, welcher Anbieter zu welcher Situation passt, was die Installation kostet und wie der Wechsel funktioniert.
Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels wurden Anfang Dezember 2025 recherchiert. Falls Sie neuere Informationen haben, melden Sie sich gerne bei uns.
In Deutschland gibt es zwei Arten von Smart-Meter-Anbietern: grundzuständige und wettbewerbliche Messstellenbetreiber.
Der grundzuständige Messstellenbetreiber ist in der Regel der örtliche Netzbetreiber. Er ist automatisch für alle Zähler in seinem Netzgebiet verantwortlich, solange kein anderer Anbieter gewählt wird.
Daneben gibt es wettbewerbliche Messstellenbetreiber wie metrify, Inexogy, LichtBlick, Energy Metering Germany oder SpotmyEnergy. Diese Unternehmen agieren unabhängig vom Netzbetreiber und bieten eigene Services rund um das Smart Meter an.
Wettbewerbliche Messstellenbetreiber werden immer wichtiger. Laut einem gemeinsamen Positionspapier von 13 Unternehmen haben wettbewerbliche Anbieter seit 2023 ca. 10 % der neu installierten Smart Meter verbaut.
Grundzuständige und wettbewerbliche Messstellenbetreiber unterscheiden sich in Preisbindung, Geschwindigkeit und Serviceangebot.
Die fünf wettbewerblichen Messstellenbetreiber metrify, Inexogy, LichtBlick, Energy Metering Germany und SpotmyEnergy sind etablierte Unternehmen am deutschen Markt. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrer Tarifbindung, ihrem Vertriebsweg und ihren Zusatzleistungen. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Merkmale auf einen Blick.
metrify eignet sich für alle, die einen schnellen und unkomplizierten Smart-Meter-Einbau ohne Tarifbindung suchen. Das Unternehmen ist eine Ausgründung von Enpal und seit Juli 2025 als eigenständiger Messstellenbetreiber am Markt aktiv. Mit über 65.000 installierten intelligenten Messsystemen ist metrify der größte wettbewerbliche Messstellenbetreiber in Deutschland. metrify ist in allen deutschen Netzgebieten aktiv.
Die Installation erfolgt laut metrify innerhalb von etwa sechs Wochen. Für Privathaushalte fallen keine Einbaukosten an. Das Unternehmen arbeitet sowohl mit Endkunden als auch mit Partnern im B2B-Bereich zusammen, darunter Stromlieferanten, Stadtwerke und Anbieter von Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen.
Ein Smart Meter kostet bei metrify 99 € pro Jahr.
Inexogy bietet Smart Meter unabhängig vom Stromtarif an und arbeitet mit mehreren Anbietern dynamischer Stromtarife zusammen. Das Berliner Unternehmen ist in über 860 Netzgebieten in Deutschland aktiv.
So wie metrify übernimmt Inexogy sämtliche Dienstleistungen rund um den Messstellenbetrieb: von der Beschaffung und Installation über den Betrieb bis zur Marktkommunikation mit den Netzbetreibern.
Ein Smart Meter kostet bei Inexogy 100 € pro Jahr.
LichtBlick-Kunden erhalten ihren Smart Meter vor allem über eine Kooperation mit metrify. Die Installation und der Betrieb des Smart Meters erfolgen also meistens durch metrify als technischen Partner.
Wer bereits LichtBlick-Kunde ist oder einen Wechsel plant, kann über diese Partnerschaft einen Smart Meter erhalten. Der Vorteil: Die Prozesse sind aufeinander abgestimmt, sodass Stromtarif und Messstellenbetrieb aus einer Hand koordiniert werden.
Preise für ein Smart Meter von LichtBlick sind nicht bekannt.
Energy Metering Germany installiert Smart Meter kostenlos, allerdings nur in Verbindung mit einem smarten Stromtarif von Octopus Energy. Das Unternehmen ist der wettbewerbliche Messstellenbetreiber der Octopus Energy Group.
Preise für ein Smart Meter von Energy Metering Germany sind nicht bekannt.
SpotmyEnergy bietet ein Komplettpaket aus Smart Meter, Energiemanager und dynamischem Stromtarif an. Damit besteht auch hier eine Tarifbindung, ähnlich wie anderen wettbewerblichen Messstellenbetreibern.
Preise für ein Smart Meter von SpotmyEnergy sind nicht bekannt.
Ja, jeder Haushalt in Deutschland kann seinen Messstellenbetreiber frei wählen. Dieses Recht ist im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) verankert. Seit 2025 können Verbraucher zudem aktiv einen Smart Meter bei ihrem Messstellenbetreiber anfordern, auch wenn sie nicht unter die Smart-Meter-Pflicht fallen.
Der Wechsel zu einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber funktioniert ähnlich wie ein Stromanbieterwechsel. Der neue Anbieter übernimmt die Kündigung beim bisherigen Messstellenbetreiber und koordiniert die Installation des Smart Meters. Der gesamte Vorgang dauert in der Regel wenige Wochen.
Der Wechsel zu einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber erfolgt in vier Schritten.
Zunächst steht die Entscheidung für einen Anbieter an. Dabei spielen folgende Fragen eine Rolle:
Nach der Auswahl wird ein Messstellenvertrag mit dem neuen Anbieter abgeschlossen. Dieser regelt die Bedingungen für Installation, Betrieb und Wartung des Smart Meters.
Der neue Messstellenbetreiber übernimmt die Kündigung beim grundzuständigen Anbieter. Kunden müssen hier nicht selbst aktiv werden. Der Wechsel wird automatisch mit dem zuständigen Netzbetreiber koordiniert.
Ein Techniker des neuen Messstellenbetreibers kümmert sich um den Smart-Meter-Einbau vor Ort. Der Termin dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten.
Wer nicht auf den grundzuständigen Messstellenbetreiber warten möchte, findet mit wettbewerblichen Anbietern eine schnelle Alternative. Welcher Anbieter der passende ist, hängt von der individuellen Situation ab. Wer auf eine schnelle Installation ohne Tarifbindung setzt, ist zum Beispiel bei metrify gut aufgehoben.
Hier können Sie ein Smart Meter von metrify anfragen: