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Messstellenbetreiber wechseln: Kosten, Ablauf und Anbieter im Vergleich

Aktualisiert:
17.12.2025
Lesezeit:
5 Minuten
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Messstellenbetreiber wechseln: Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wechsel des Messstellenbetreibers ist kostenlos und dauert in der Regel 4 bis 8 Wochen vom Antrag bis zum eingebauten Smart Meter.
  • Die jährlichen Kosten für ein Smart Meter liegen zwischen 20 € und 50 € für Pflichtfälle, bei freiwilligem Wechsel meist bei circa 100 €.
  • Hausbesitzer mit Photovoltaikanlage, Wärmepumpe oder Wallbox können durch den Wechsel von reduzierten Netzentgelten profitieren und 110 € bis 190 € pro Jahr sparen. Dazu kommen potenzielle Ersparnisse durch z. B. dynamische Stromtarife.
  • Zusätzliche Kosten entstehen nur, falls der Zählerschrank umgebaut werden muss. Das kann 500 € bis 2.000 € kosten.

Wer einen Smart Meter benötigt, muss nicht beim örtlichen Netzbetreiber bleiben. Seit 2008 haben Hausbesitzer das Recht, ihren Messstellenbetreiber frei zu wählen. Was viele nicht wissen: Der Wechsel ist kostenlos, unkompliziert und kann sich finanziell lohnen. Dieser Artikel erklärt alles, was Sie dazu wissen müssen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Messstellenbetreiber und wer ist für meinen Zähler zuständig?

Der Messstellenbetreiber ist das Unternehmen, das für Einbau, Betrieb und Wartung des Stromzählers zuständig ist. Er stellt sicher, dass der Zähler korrekt misst, übermittelt die Verbrauchsdaten an den Netzbetreiber und tauscht den Zähler bei Bedarf aus. Für diese Dienstleistung zahlen Hausbesitzer eine jährliche Gebühr, die auf der Stromrechnung oder separat abgerechnet wird.

In Deutschland gibt es zwei Arten von Messstellenbetreibern:

Grundzuständiger vs. wettbewerblicher Messstellenbetreiber
Art Beschreibung Typische Merkmale
Grundzuständiger Messstellenbetreiber (gMSB) Der örtliche Netzbetreiber, der automatisch zuständig ist, wenn kein Wechsel erfolgt Standardversorgung, gesetzliche Preisobergrenzen, oft längere Wartezeiten beim Zählertausch
Wettbewerblicher Messstellenbetreiber (wMSB) Ein frei gewählter Anbieter wie metrify oder Inexogy Oft schnellerer Service, zusätzliche Features wie Verbrauchsanalysen, teilweise günstigere Konditionen

Den aktuellen Messstellenbetreiber finden Hausbesitzer auf der Stromrechnung oder am Zähler selbst. Dort ist eine Zählernummer aufgedruckt, die dem zuständigen Betreiber zugeordnet ist. Alternativ hilft eine Anfrage beim örtlichen Netzbetreiber. Mehr dazu in diesem Artikel: Messstellenbetreiber finden

Wann lohnt sich ein Wechsel des Messstellenbetreibers?

Ein Wechsel des Messstellenbetreibers lohnt sich besonders für Haushalte, die zeitnah einen Smart Meter benötigen oder von Zusatzleistungen profitieren möchten. Die folgende Übersicht zeigt, für wen ein Wechsel sinnvoll ist:

Ein Wechsel ist sinnvoll, wenn:

  • Eine Photovoltaikanlage ab 7 kWp installiert ist oder wird
  • Eine Wärmepumpe, Wallbox oder ein Stromspeicher vorhanden ist (steuerbare Verbrauchseinrichtung nach § 14a EnWG)
  • Der Stromverbrauch über 6.000 kWh pro Jahr liegt
  • Ein dynamischer Stromtarif genutzt werden soll
  • Der grundzuständige Messstellenbetreiber lange Wartezeiten für den Zählertausch hat

Hinweis: Die ersten drei Punkte sind alle Fälle der Smart-Meter-Pflicht.

Ein Wechsel ist weniger relevant, wenn:

  • Der Stromverbrauch sehr gering ist (unter 2.000 kWh) und keine PV-Anlage geplant ist
  • Bereits ein Smart Meter vom grundzuständigen Betreiber installiert wurde
  • Keine steuerbaren Verbrauchseinrichtungen vorhanden sind

Gut zu wissen: Wettbewerbliche Messstellenbetreiber wie metrify bieten oft eine Installation innerhalb von 6 Wochen. Beim grundzuständigen Betreiber kann die Wartezeit je nach Region mehrere Monate betragen. Für Hausbesitzer, die eine PV-Anlage oder Wärmepumpe installieren lassen, kann der schnellere Zählertausch den Unterschied machen.

Was kostet der Wechsel des Messstellenbetreibers?

Der Wechsel des Messstellenbetreibers selbst ist kostenlos. Es fallen lediglich die jährlichen Gebühren für den Messstellenbetrieb an, die je nach Anbieter und Verbrauchssituation zwischen 20 € und 99 € liegen. Bei Pflichtfällen gelten gesetzliche Preisobergrenzen, die im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) festgelegt sind.

Die folgende Tabelle zeigt die gesetzlichen Preisobergrenzen für Smart Meter:

Gesetzliche Preisobergrenzen für Smart Meter
Situation Preisobergrenze pro Jahr
Stromverbrauch 6.000 – 10.000 kWh oder PV-Anlage bis 15 kW 40 €
Stromverbrauch 10.000 – 20.000 kWh 50 €
Stromverbrauch 20.000 – 50.000 kWh oder PV-Anlage 15 – 25 kW 110 €
Steuerbare Verbrauchseinrichtung (Wärmepumpe, Wallbox) bis 15 kW 50 €
Freiwilliger Einbau (unter 6.000 kWh, keine PV) ca. 100 €
Quelle: Messstellenbetriebsgesetz (MsbG)

Welche Anbieter gibt es und was kosten sie im Vergleich?

Neben dem grundzuständigen Messstellenbetreiber (meist der örtliche Netzbetreiber) gibt es wettbewerbliche Anbieter wie metrify und Inexogy. Diese installieren Smart Meter oft schneller und bieten zusätzliche Services. Die Anbieter unterscheiden sich in Kosten, Installationszeit und Tarifbindung.

Smart-Meter-Anbieter im Vergleich
Anbieter Kosten pro Jahr Tarifbindung Installation Besonderheit
Grundzuständiger MSB (z. B. Westnetz, Bayernwerk) 20 – 50 € (Pflichtfall) Keine Oft mehrere Monate Wartezeit Standardversorgung
metrify 99 € Keine Kostenlos, ca. 6 Wochen Größter wMSB Deutschlands, über 65.000 Smart Meter verbaut
Inexogy 100 € Keine Nicht bekannt 860+ Netzgebiete
Stand: Dezember 2025

Eine ausführlichere Übersicht finden Sie auch hier: Smart-Meter-Anbieter

Gibt es versteckte Kosten beim Wechsel?

Nein, es gibt keine verstecken Kosten beim MSB-Wechsel. Zusätzliche Kosten können lediglich durch einen Zählerschrankumbau entstehen. Ob dieser notwendig ist, teilt der Messstellenbetreiber rechtzeitig mit.

Ein anderer relevanter Faktor ist ggf. eine Tarifbindung. Bei diversen Messstellenbetreibern ist das Smart-Meter-Angebot an bestimmte Tarife gebunden. Anbieter wie metrify haben keine Tarifbindung.

Gut zu wissen: Bei Enpal läuft alles aus einer Hand. Über die Tochtergesellschaft metrify erfolgt die Smart-Meter-Installation innerhalb von etwa sechs Wochen. Falls zusätzliche Zählerarbeiten notwendig sind, erfahren Kunden das direkt und müssen sich nicht um eine Koordination mit anderen Elektrikern kümmern.

Wie läuft der Wechsel des Messstellenbetreibers ab?

Der Wechsel des Messstellenbetreibers erfolgt in vier Schritten und dauert in der Regel 4 bis 8 Wochen. Der neue Anbieter übernimmt die Kündigung beim bisherigen Messstellenbetreiber und koordiniert die Installation. Hausbesitzer müssen nur den Vertrag abschließen und einen Termin für den Zählertausch vereinbaren.

Schritt 1: Anbieter auswählen und Voraussetzungen prüfen (Dauer: 1 – 3 Tage)

Vor dem Wechsel sollten folgende Fragen geklärt werden:

  • Welcher Anbieter passt zur eigenen Situation? (Tarifbindung, Kosten, Installationszeit)
  • Ist der Zählerschrank für ein Smart Meter geeignet? (Baujahr, Platz, Normen)
  • Liegt eine steuerbare Verbrauchseinrichtung vor (Wärmepumpe, Wallbox, Stromspeicher)?

Seriöse Anbieter wie metrify prüfen die technischen Voraussetzungen vor Vertragsabschluss und informieren über eventuelle Zusatzkosten für Zählerschrankarbeiten.

Schritt 2: Vertrag abschließen (Dauer: 1 – 2 Tage)

Nach der Auswahl wird ein Messstellenvertrag mit dem neuen Anbieter abgeschlossen. Dieser regelt:

  • Jährliche Kosten für den Messstellenbetrieb
  • Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist
  • Leistungen (Installation, Betrieb, Wartung, Datenübermittlung)

Bei metrify erfolgt der Vertragsabschluss online. Die benötigten Angaben sind: Name, Adresse, Zählernummer und Angaben zur vorhandenen Anlage (PV, Wärmepumpe, Wallbox).

Schritt 3: Kündigung und Anmeldung beim Netzbetreiber (Dauer: 2 – 4 Wochen)

Der neue Messstellenbetreiber übernimmt die Kündigung beim grundzuständigen Anbieter. Dieser Schritt läuft automatisch. Der wettbewerbliche Messstellenbetreiber meldet den Wechsel beim zuständigen Netzbetreiber an (sogenannter WiM-Prozess: Wechsel im Messwesen). Hausbesitzer müssen hier nicht selbst aktiv werden.

Schritt 4: Terminvereinbarung und Installation (Dauer: 1 – 2 Wochen)

Ein Techniker des neuen Messstellenbetreibers vereinbart einen Termin für den Zählertausch. Die Installation vor Ort dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten. Der Techniker:

  • Baut den alten Zähler aus
  • Installiert das Smart Meter mit Gateway
  • Prüft die Funktionsfähigkeit
  • Übergibt die Dokumentation

Wie lange dauert der Wechsel vom Antrag bis zum laufenden Betrieb?

Der gesamte Wechselprozess dauert bei wettbewerblichen Messstellenbetreibern wie metrify etwa 4 bis 8 Wochen. Die folgende Zeitleiste zeigt den realistischen Ablauf:

Zeitplan: So läuft der Wechsel des Messstellenbetreibers ab
Woche Meilenstein Was passiert?
Woche 1 Antrag und Vertrag Online-Anfrage, Prüfung der Voraussetzungen, Vertragsabschluss
Woche 2 – 3 Anmeldung beim Netzbetreiber WiM-Prozess: Der neue MSB meldet den Wechsel an, der alte MSB wird informiert
Woche 4 – 5 Terminvereinbarung Techniker-Termin wird koordiniert
Woche 5 – 6 Installation Zählertausch vor Ort, Inbetriebnahme des Smart Meters
Ab Woche 6 Laufender Betrieb Verbrauchsdaten werden automatisch übermittelt, Zugang zu Verbrauchsanalysen

Mögliche Verzögerungen:

  • Zählerschrank nicht normgerecht: Muss vor der Installation umgebaut werden (zusätzlich 2 – 4 Wochen)
  • Netzbetreiber reagiert langsam: In manchen Regionen dauert der WiM-Prozess länger

Zum Vergleich: Beim grundzuständigen Messstellenbetreiber kann die Wartezeit je nach Region mehrere Monate betragen, da der Smart-Meter-Rollout dort oft langsamer vorangeht.

Fazit

Der Wechsel des Messstellenbetreibers ist einfacher als viele denken. Er ist kostenlos, dauert etwa 4 bis 8 Wochen und erfordert nur wenige aktive Schritte.

Besonders für Hausbesitzer mit Photovoltaikanlage, Wärmepumpe oder Wallbox lohnt sich der Blick auf wettbewerbliche Anbieter wie metrify. Sie bieten oft schnellere Installationszeiten und ermöglichen durch die Steuerbox nach § 14a EnWG eine Ersparnis von 110 € bis 190 € pro Jahr bei den Netzentgelten. 

Wichtig ist, vor Vertragsabschluss die Konditionen zu prüfen: Gibt es eine Tarifbindung? Ist der Zählerschrank geeignet? Wer diese Punkte klärt, profitiert langfristig von einem modernen Smart Meter ohne böse Überraschungen.

Ob sich ein Smart Meter auch für Sie lohnt, finden Sie hier heraus:

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