
Die Solaranlage zur Miete hat sich in Deutschland seit über 10 Jahren als wichtiges Modell etabliert, um Energielösungen auch für Menschen zugänglich zu machen, die nicht direkt kaufen wollen oder können. Diese Form der Finanzierung hat es zehntausenden Haushalten in Deutschland ermöglicht, ihre Stromkosten langfristig zu senken und sich unabhängiger von den schwankenden Energiepreisen zu machen.
Dennoch gibt es vereinzelt Kritik an dem Modell. Die Kritik: „Mieten ist viel teurer als der Kauf!“ Aber stimmt das wirklich? Wir liefern Antworten auf diese Fragen.
Beim Mietmodell übernimmt ein PV-Anbieter die Planung, Installation und den Service der Photovoltaikanlage. Dafür bezahlt der Hausbesitzer eine monatliche Miete. Der Mietvertrag läuft bei Enpal 20 Jahre und umfasst u. a. folgende Leistungen:
Am Ende der 20 Jahre kann die Anlage für 1 € gekauft werden. Die Solaranlage ist dann noch voll funktionstüchtig: Solarmodule haben typischerweise eine Leistungsgarantie von 30 Jahren mit dann immer noch 85 % der Ausgangsleistung. Der Weiterbetrieb der Solaranlage ist daher in jedem Falle die einzig wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung. Das gilt umso mehr im Mietmodell, da hier die Solaranlage i. d. R. erst wenige Jahre zuvor mit neuem Speicher und neuem Wechselrichter ausgestattet wurde.
Wir haben bereits 2022 bei Prof. Dr. Andreas Löschel eine Studie in Auftrag gegeben, die Miete und Kauf einer Solaranlage über 30 Jahre transparent vergleicht. Er ist einer der renommiertesten deutschen Ökonomen und Berater der Bundesregierung. Wenn sich jemand mit der Wirtschaftlichkeit von Energielösungen auskennt, dann er.
In der Studie hat Prof. Löschel drei Szenarien verglichen:
Für alle wichtigen Kennzahlen, wie z. B. die Anschaffungskosten, Betriebskosten, Zinssätze und Strompreisentwicklung wurden wissenschaftlich fundierte Annahmen getroffen.
Am Ende wurden auch sogenannte „Sensitivitätsanalysen“ durchgeführt. Diese zeigen, wie stark sich die Ergebnisse verändern, wenn die jeweiligen Annahmen sich ändern.
Die wichtigsten Quellen für die Annahmen der Studie:
Diese Studien liefern die Annahmen, mit denen die Szenarien berechnet wurden. Auch wenn sie inzwischen ein paar Jahre alt sind, sind die darin verwendeten Zahlen sehr valide, insgesamt sogar „negativer“ für PV-Anlagen als aktuelle vergleichbare Zahlen. Basierend auf ihnen werden die beiden Szenarien „HTW“ und „Fraunhofer“ berechnet.
Für die Studie wird mit folgenden Zahlen gerechnet:
Wichtig: Alle Zahlungsströme sind diskontiert. Das heißt, dass sie auf den heutigen Zahlungswert (“Barwert”) umgerechnet wurden. Das ist wichtig, weil die Ergebnisse sonst durch Inflation und ähnliche Effekte beeinflusst werden könnten.

Im Szenario „HTW“ ist die Miete die langfristig günstigste Option.
Wer eine Solaranlage mietet, bezahlt 20 Jahre lang konstant hohe Mietkosten. In der Studie sind das ca. 2.000 € pro Jahr.
Hinzu kommen die Reststromkosten, die von 346 € pro Jahr am Anfang auf über 800 € pro Jahr nach 30 Jahren steigen.
Durch die Einspeisung von überschüssigem Strom werden konstant ca. 300 € pro Jahr erwirtschaftet.
Die Gesamtkosten über 30 Jahre betragen 41.544 €.
Wer eine Solaranlage kauft, muss am Anfang in die PV-Anlage, Speicher und Wechselrichter investieren. Dafür werden knapp 26.000 € veranschlagt. Da Speicher und Wechselrichter innerhalb der 30 Jahre ein Mal ersetzt werden müssen, kommen hier auch noch ca. 8.000 € Investitionskosten dazu.
Die Betriebskosten liegen am Anfang bei 210 € pro Jahr, nach 30 Jahren haben sie sich fast verdoppelt. Die Reststromkosten von 346 € pro Jahr steigen in 30 Jahren auf über 800 € pro Jahr.
Durch die Einspeisung von überschüssigem Strom werden konstant ca. 300 € pro Jahr erwirtschaftet.
Die großen Kostenblöcke sind im Kauf-Szenario also am Anfang und beim Ersatz defekter Komponenten. Alle anderen Kosten steigen konstant leicht an.
Die Gesamtkosten über 30 Jahre betragen 43.715 €.
Wer nicht in eine Solaranlage investiert, hat konstant steigende Kosten für den Strombezug. Insgesamt summieren sich diese Kosten über 30 Jahre auf 50.341 €.
Hier nochmal der Barwert aller Zahlungsströme zusammengefasst:

Im Szenario „Fraunhofer“ ist der Kauf die langfristig günstigste Option.
Wer eine Solaranlage mietet, bezahlt 20 Jahre lang konstant hohe Mietkosten. In der Studie sind das ca. 2.000 € pro Jahr.
Hinzu kommen die Reststromkosten, die von 346 € pro Jahr am Anfang auf ca. 650 € pro Jahr nach 30 Jahren steigen.
Durch die Einspeisung von überschüssigem Strom werden konstant ca. 300 € pro Jahr erwirtschaftet.
Die Gesamtkosten über 30 Jahre betragen 35.283 €.
Wer eine Solaranlage kauft, muss am Anfang in die PV-Anlage, Speicher und Wechselrichter investieren. Dafür werden knapp 23.000 € veranschlagt. Da Speicher und Wechselrichter innerhalb der 30 Jahre ein Mal ersetzt werden müssen, kommen hier auch noch ca. 5.000 € Investitionskosten dazu.
Die Betriebskosten liegen am Anfang bei 251 € pro Jahr, nach 30 Jahren liegen sie bei ca. 350 €. Die Reststromkosten von 346 € pro Jahr steigen in 30 Jahren auf ca. 350 € pro Jahr.
Durch die Einspeisung von überschüssigem Strom werden konstant ca. 300 € pro Jahr erwirtschaftet.
Die großen Kostenblöcke sind im Kauf-Szenario also am Anfang und beim Ersatz defekter Komponenten. Alle anderen Kosten steigen konstant leicht an.
Die Gesamtkosten über 30 Jahre betragen 34.821 €.
Wer nicht in eine Solaranlage investiert, hat konstant steigende Kosten für den Strombezug. Insgesamt summieren sich diese Kosten über 30 Jahre auf 36.902 €.
Hier nochmal der Barwert aller Zahlungsströme zusammengefasst:
Die Zahlen aus der Studie belegen: Ob man eine Solaranlage mietet oder kauft, macht langfristig gesehen finanziell keinen großen Unterschied. Die Kosten sind ähnlich hoch, aber zeitlich anders verteilt.

Die Ausgaben bei Kauf und Miete sind ähnlich, zeitlich aber anders verteilt.
Wichtig sind dabei natürlich die Annahmen, die den Berechnungen zugrunde liegen. Daher wurde in der Studie im nächsten Schritt analysiert, welchen Einfluss es hat, wenn die Annahmen sich stark ändern.
Mietkosten: Wenn die Mietpreise stark steigen, lohnt sich der Kauf oft mehr. Das HTW-Szenario zeigt aber auch: Selbst bei einer Mieterhöhung um 100 € bleibt die Miete die bessere Wahl.
Wichtig: Der Unterschied zwischen Zinskosten und kalkulatorischem Zinssatz
In der Studie wird angenommen, dass die Solaranlage komplett mit Eigenkapital finanziert wird. Wenn man dieses Geld anderweitig investieren würde, würde man damit eine Rendite erzielen. Das ist der kalkulatorische Zinssatz. Wenn er hoch ist, lohnt sich die Miete, weil man dann mehr Geld anderweitig investieren kann.
Falls für die Anschaffung der Solaranlage ein Kredit aufgenommen werden muss, müssen die Zinskosten betrachtet werden. Falls die Zinskosten beim Kredit hoch sind, ist die Miete attraktiv, weil man dann keinen Kredit aufnehmen muss.
An dieser Stelle bleibt nochmal zu betonen, dass die individuelle Situation immer umfassend durchgerechnet werden muss, weil die Ausgangslagen fast immer unterschiedlich sind. Solange alle Kosten mit eingerechnet werden, wird deutlich, welche Option dann die passende ist.
Neben den harten Zahlen spielt auch die Persönlichkeit der Hausbesitzer eine Rolle bei der Entscheidung zwischen Miete und Kauf. Denn als Mensch handelt man nicht zu 100 % rational.
Wer zum Beispiel risiko- oder verlustavers ist, entscheidet sich eher für die Miete. Wer maximal unabhängig von jeglichen Anbietern will, entscheidet sich für den Kauf. Die unterschiedlichen Faktoren zeigt das Schaubild im Überblick:

Bei der Entscheidung für Miete oder Kauf spielt auch die persönliche Situation eine wichtige Rolle.
In der Studie werden „nur“ Solaranlagen mit Speicher untersucht. Weitere sinnvolle Ergänzungen wie eine E-Auto-Ladestation (Wallbox), Elektroauto, Wärmepumpe, Energiemanager, Direktvermarktung etc. bleiben dabei unbeachtet.
Das Gute ist jedoch: Diese Ergänzungen verändern nichts bei der Entscheidung zwischen Kauf und Miete. Sie erhöhen die potenziellen Ersparnisse aber stark und machen damit klar, dass die Variante „nichts tun“ wirklich keine gute Option ist.
Wie viel sich man als Hausbesitzer mit solchen Energie-Komplettlösungen langfristig sparen kann, hat übrigens das DIW Econ - das Beratungsunternehmen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) – im Auftrag von Enpal untersucht. Die Studie finden Sie hier.
Die beste Wahl bei der Anschaffung einer Solaranlage ist aktuell die flexible Finanzierung über Finanzierungsoptionen wie Enpal EasyFlex oder vergleichbare Modelle. Sie vereinen die Vorteile von Miete und Kauf:
Wer trotzdem mieten oder kaufen will, für den gilt:
Und egal, wie Sie sich entscheiden: Eine PV-Anlage lohnt sich langfristig immer.