Bidirektionale Wallbox: Funktion, Vorteile & Preise im Überblick

Aktualisiert:
23.07.2025
Lesezeit:
4 Minuten

Bidirektionale Wallbox: Das Wichtigste in Kürze

  • Eine bidirektionale Wallbox liefert nicht nur Strom ans E-Auto, sondern kann ihm auch Strom entziehen. Dadurch wird das E-Auto zum mobilen Stromspeicher.
  • Für das bidirektionale Laden braucht es eine eigene Technologie sowie technische und normative Anforderungen beim E-Auto.
  • Theoretisch sind bidirektionale Wallboxen schon erlaubt und man kann auch einige Modelle bereits kaufen. Allerdings fehlen zum Beispiel noch Lösungen dafür, wie die Hersteller mit dem hohen Verschleiß der Batterie umgehen. Zudem gibt es noch keine einheitliche Technik für alle E-Auto-Modelle.
  • Bidirektionale Wallboxen kosten zwischen 800 - 5.000 €. Bei vielen Modellen ist der Preis noch nicht bekannt.

Bidirektionale Wallboxen gelten als Schlüsseltechnologie für die Energiewende. Sie ermöglichen nicht nur das Laden von E-Autos, sondern auch die Rückspeisung von Strom ins Hausnetz oder sogar ins öffentliche Stromnetz. Damit wird das Elektroauto zur mobilen Stromquelle und man kann den selbst erzeugten Solarstrom noch effizienter nutzen. In diesem Artikel zeigen wir, wie bidirektionales Laden funktioniert, welche Wallboxen es gibt, was sie kosten und welche Vorteile sie bieten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist bidirektionales Laden?

Beim bidirektionalen Laden kann Strom vom Netz ins E-Auto fließen und in umgekehrter Richtung vom Fahrzeug zurück ins Haus oder ins Netz.

Das funktioniert durch spezielle Wallboxen und E-Autos, die mit der sogenannten „Vehicle-to-Home“ (V2H) oder „Vehicle-to-Grid“ (V2G) Technologie ausgestattet sind.

Der Strom, der etwa durch eine PV-Anlage erzeugt und im Auto gespeichert wurde, kann so bei Bedarf im Haushalt genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Eine Steuerungseinheit regelt dabei automatisch, wann aufgeladen oder entladen wird – je nachdem, wo gerade Energie gebraucht wird.

„Vehicle-to-Grid“ (V2G) bedeutet übersetzt vom Fahrzeug ins Netz. Hier wird Strom also vom Auto zurück ins Netz gespeist.

„Vehicle-to-Home“ (V2H) bedeutet wiederum vom Auto ins Haus. Der Strom wird also von der E-Auto-Batterie ins Hausnetz geleitet und dort genutzt.

Was macht eine bidirektionale Wallbox?

E-Autos werden mit Gleichstrom betrieben. Da eine Steckdose aber Wechselstrom abgibt, muss der Strom aus der Wallbox über einen Gleichrichter oder auch On-Board-Charger im Fahrzeug in Gleichstrom umgewandelt werden. Erst dann speichert ihn die Autobatterie ab.  

Mit einer Wallbox lässt sich ein E-Auto schneller und sicherer laden als über eine normale Haushaltssteckdose. Der Strom dafür kommt entweder aus der Photovoltaikanlage oder dem öffentlichen Netz.

Eine Wallbox kommuniziert mit dem Elektroauto und kann so die maximale Ladeleistung ermitteln. Bei einer bidirektionalen Wallbox fließt der Strom nicht nur vom Haus ins E-Auto, sondern auch vom E-Auto ins Hausnetz oder das öffentliche Netz. So wird das Fahrzeug zum mobilen Energiespeicher.

Nicht jede Wallbox arbeitet automatisch bidirektional. Dafür braucht es eine eigene Technologie. Und auch das E-Auto muss technische und normative Anforderungen für das bidirektionale Laden erfüllen. Zuletzt braucht es ein spezielles Ladekabel, das große Mengen an Strom schnell übertragen kann.

Bidirektionales Laden lohnt sich vor allem in Kombination mit einer PV-Anlage. Wenn der Hausspeicher an sonnigen Tagen bereits voll und auch das Haus mit Strom versorgt ist, kann das E-Auto als zusätzlicher Batteriespeicher dienen. Wird später Energie benötigt, fließt Strom vom Auto ins Netz.

Sind bidirektionale Wallboxen schon erlaubt?

Theoretisch steht dem bidirektionalen Laden nichts im Wege und es ist auch erlaubt. Allerdings fehlt es praktisch noch an einigen Stellen:

  • Die technischen Unterschiede zwischen E-Auto-Modellen sind noch zu groß. Vor allem bei der Batteriegröße und der Spannung im Bordnetz. Mit den aktuellen Gegebenheiten kann es noch zu Fehlfunktionen, Kurzschlüssen oder Schäden an der Batterie kommen.
  • Bidirektionales Laden beansprucht die Autobatterie viel mehr und verkürzt somit die Lebensdauer. Hier braucht es noch Verfahren, wie Autohersteller mit der Garantie für die Autobatterie umgehen.
  • Es braucht einen gesetzlichen Rahmen, der festlegt, dass für Elektroautos genau wie für Großspeicher keine Netzentgelte bezahlt werden müssen. Aktuell zahlt man Steuern für den Strombezug aus dem Netz und bei der Rückspeisung ins Netz. Diese Doppelbesteuerung macht die Einspeisung unwirtschaftlicher.

Was kostet eine bidirektionale Wallbox?

Eine bidirektionale Wallbox kostet je nach Modell und Leistung zwischen 800 und 5.000 Euro. Dazu kommen noch die Installationskosten, die je nach Aufwand bei 500 bis 2.500 Euro liegen. Einige Modelle sind zwar noch nicht am Markt, aber man kann sie sich vorab reservieren.

Lädt die Enpal Wallbox bidirektional?

Nein, aktuell lädt die Enpal Wallbox noch nicht bidirektional. Aber schon jetzt überzeugt sie mit vielseitigen Funktionen, die das Laden des Elektroautos günstig, einfach und komfortabel machen. Besonders lohnen tut sie sich natürlich in Kombination mit einer PV-Anlage. Ob sich das auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus:

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