Ein Elektroauto kann man Zuhause an einer Wallbox, am besten in Verbindung mit einer Solaranlage, laden. Unterwegs sind öffentliche Ladestationen eine Möglichkeit. An den meisten Stationen kostet die Kilowattstunde 40 bis 60 Cent. In diesem Artikel zeigen wir, was man beim Laden beachten muss, wie lange es dauert und wie man potenziell Stromkosten sparen kann.
Anstecken, aufladen und losfahren: Im Grunde funktioniert die Handhabung eines E-Autos genauso. Allerdings gibt es beim Ladevorgang ein paar Dinge zu beachten. Zum Beispiel ist es am besten für die Batterie, wenn sie weder komplett entladen noch voll aufgeladen wird. Besonders akkuschonend ist ein Wert zwischen 30 und 80 Prozent. Bei Schnellladungen an den meisten DC-Ladestationen lädt der Akku übrigens automatisch nie mehr als 80 Prozent.
Außerdem gilt es noch weitere Aspekte zu beachten:
An öffentlichen Ladestationen kann man mit Wechselspannung (AC) oder Gleichspannung (DC) laden, wobei zweiteres als Schnellladestation gilt. Für die erste Ladestation gilt der dreiphasige „Typ 2“-Stecker in Europa als Standard. Schnellladestationen nutzen den Steckertyp CSS. CHAdeMO ist hingegen ein Auslaufmodell. An öffentlichen Ladestationen findet man über App oder Webseite des Anbieters Informationen zum erforderlichen Stecker. An Wallboxen lädt man mit Wechselstrom (AC).
Je nach Stromquelle dauert es 20 Minuten bis fast 14 Stunden, um ein E-Auto zu laden. Mit einer normalen Wallbox sind meistens 4-5 Stunden.
Sehen wir uns einmal in der Gegenüberstellung an, wie schnell bzw. langsam die verschiedenen Stromquellen laden. Bei den Beispielen in der folgenden Tabelle gehen wir von einer Batterie mit 50 kW aus.
Um herauszufinden, wie lange ein Auto an der jeweiligen Ladestation lädt, haben wir folgende Formel verwendet:
Ladedauer = Batteriekapazität ÷ Ladeleistung
Wie oft ein Elektroauto geladen werden muss, lässt sich pauschal nicht beantworten. Wie auch die Ladedauer hängt die Häufigkeit, wie oft man laden muss, von verschiedenen Faktoren ab:
Hinweis: Mit einem E-Auto fährt man selten klassisch „Tanken“. Eher wird es geladen, wenn es ohnehin steht, zum Beispiel beim Einkaufen oder an der Wallbox, wenn man Zuhause ist. Echte Ladestopps kommen eher auf Langstrecken vor, bei denen man weite Strecken am Stück zurücklegt.
Je nach Ladestation kostet es in der Regel ca. 5 - 80 Cent pro kWh Strom für die Ladung des E-Autos. An öffentlichen Ladestationen kostet der Strom zwischen 40 und 60 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Zuhause mit einer Wallbox ist es um ein Vielfaches günstiger. Mehr dazu auch hier: Elektroauto laden Kosten
Sehen wir uns die Preise verschiedener Ladestationen einmal an. Die Anschaffungskosten für die Wallbox haben wir in diesem Fall ausgeklammert. Die Kosten dafür liegen je nach Modell zwischen 500 und 1.500 Euro.
Die Menge an Strom, die vom Ladepunkt zum E-Auto fließt, kommt dort nicht 1 zu 1 an. Stattdessen entstehen während des Ladens Ladeverluste. Das liegt daran, dass jeder elektrische Leiter beim Transport von geladenen Elektronen einen spezifischen Widerstand überwinden muss. Je schneller und effektiver ein Kabel also den Strom leitet, desto geringer sind die Ladeverluste. Konkret bedeutet das: Je größer der Durchmesser des Kabels und je kürzer das Kabel, desto geringer der Widerstand.
Zusätzlich zählen die Verluste beim Umspannen zu den Ladeverlusten. Tankt man Wechselstrom, muss dieser im Gleichrichter oder im On-Board-Charger in Gleichstrom umgewandelt werden. Zusätzlich hat auch die Batterie einen sogenannten Innenwiderstand, der für Verluste sorgt. Dieser steigt, je älter die Batterie und je kälter die Außentemperatur ist. An der Wallbox hat man geringe Ladeverluste von fünf bis 10 Prozent. Bei einer Schukosteckdose sind es 12 bis 25 Prozent.
Die Ladeverluste sind allerdings kein Nachteil. Denn es kommt beim Elektroauto, wie auch bei jedem anderen Fahrzeug, auf den Wirkungsgrad an – also wie viel Energie aus Strom bzw. Flüssigkeit in Bewegungsenergie umgewandelt wird.
Wer 50 Liter Benzin oder Diesel tankt, bekommt zwar genau diese 50 Liter, der Wirkungsgrad beim Verbrennungsmotor liegt aber nur zwischen 20 und 30 Prozent. Der Rest ist Wärme, die nicht genutzt wird. Ein E-Auto hat hingegen einen Wirkungsgrad von 80 Prozent.
Ja, im Grunde kann man an jedem Haus eine Wallbox installieren. Man benötigt dafür allerdings einen passenden Anschluss mit bestenfalls 400 Volt, einen FI-Schalter, WLAN für smarte Wallboxen, genügend Platz im Stromverteilerkasten und falls nötig die Zustimmung des Vermieters.
Ja, man kann jederzeit den Ladevorgang beenden. Dafür drückt man die Stop-Taste in der App, an der Wallbox oder der Ladesäule. Wer mit Ladekarte lädt, hält für den Abbruch einfach die Karte erneut an den Schalter. An öffentlichen Stellen muss man sich immer als Fahrzeughalter identifizieren, damit nicht einfach eine fremde Person den Ladevorgang unterbrechen kann. Im E-Auto selbst gibt es zusätzlich neben dem Steckeranschluss eine Taste zur Trennung von Auto und Ladesäule. Dafür muss das Auto entriegelt sein.
Nein, die Elektronik im Fahrzeug verhindert das. Sie beendet den Ladevorgang automatisch und schützt die Batterie vor Tiefentladung.
Zuerst schließt man das Ladekabel an die Ladestation an und erst danach ans E-Auto. Nach dem „Tanken“ zieht man zuerst den Stecker vom Auto ab und danach aus der Ladestation.