Enpal
Wallbox
Elektroauto Reichweite

Reichweite Elektroauto: So weit kommt man wirklich

Aktualisiert:
26.05.2025
Lesezeit:
4 Minuten

Reichweite Elektroauto: Das Wichtigste in Kürze

  • Die Reichweite eines Elektroautos liegt je nach Modell bei ca. 150 - 600 Kilometern.
  • Wie weit genau ein E-Auto mit einer vollen Stromladung kommt, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel dem Fahrstil, dem Fahrzeugmodell und dem Gesamtgewicht.
  • Die Reichweite eines Elektroautos lässt sich mit einer Formel berechnen. Dafür braucht es die Batteriekapazität sowie den zu erwartenden Energieverbrauch pro 100 Kilometer.
  • In der kalten Jahreszeit verbrauchen die Fahrzeuge gut 25 bis 31 Prozent mehr Energie. Zum Vergleich: Beim Benziner sind es gut 15 Prozent, beim Diesel plus 24 Prozent mehr Kraftstoffverbrauch im Winter.
  • Mit einer warmen Batterie losfahren oder im Eco-Modus fahren erhöht die Reichweite.

Die Reichweite bei einem Elektroauto gibt an, wie weit das Fahrzeug mit einer vollen Batterie fahren kann, ohne dass man es zwischendurch aufladen muss. Sie wird in Kilometern angegeben und hängt maßgeblich vom Energieverbrauch des Fahrzeugs sowie der Kapazität der Batterie ab. In diesem Artikel sehen wir uns an, wovon die Reichweite abhängt, wie man sie berechnen und optimieren kann und wie weit E-Autos in der Praxis wirklich kommen.

Inhaltsverzeichnis

Wie weit kommt ein Elektroauto wirklich?

Vor gut zehn Jahren lag die Reichweite eines E-Autos bei nur gut 167 Kilometern. Im Jahr 2024 waren es laut ADAC Ecotest im Schnitt 425 Kilometer. Einige Modelle mit voller Batterie kommen heute sogar auf mehr als 600 Kilometer.

Zum Vergleich sehen wir uns die tatsächlichen Reichweiten von 13 verschiedenen E-Fahrzeugen an, die vom ADAC im Praxistest ermittelt wurden.

Fahrzeugmodell Reichweite in km Batteriekapazität in kWh
Fiat 500e 150 km 23,8 kWh
Dacia Spring Electric Comfort Plus 2WD 185 km 27,4 kWh
Opel Combo-e Life Ultimate 215 km 46 kWh
VW ID.4 GTX 4Motion 310 km 77 kWh
Volvo XC40 Recharge Pure Electric Twin Pro AWD 310 km 75 kWh
Nissan Ariya (63 kWh) Evolve Pack 335 km 63 kWh
Peugeot e-308 156 GT 345 km 51 kWh
Audi e-tron GT quattro 370 km 83,7 kWh
BMW iX1 xDrive30 375 km 64,7 kWh
Tesla Model Y Maximum Range AWD 415 km 79 kWh
Hyundai Ioniq 6 (77,4 kWh) UNIQ-Paket 2WD 555 km 77,4 kWh
Lucid Air Dual Motor Grand Touring AWD 610 km 112 kWh
BMW iX xDrive 50 610 km 105,2 kWh

Kleinere Modelle zeigen, dass es nicht immer üppige Batterien braucht, um weit zu kommen. Große SUVs sind zwar mit großen Batterien ausgestattet, dementsprechdend aber auch viel schwerer und brauchen daher mehr Strom. Das schränkt die Reichweite wiederum ein.

Gut zu wissen: Hersteller geben die Reichweite ihrer Fahrzeuge auf Basis des standardisierten Prüfzyklus WLTP an. Die Fahrzeuge werden auf einer gut 23 Kilometer langen Teststrecke für 30 Minuten getestet. Dabei fahren sie im Schnitt aber nur 46 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h erreichen sie nur für wenige Sekunden. Der Wert ist ein guter Vergleichswert zwischen den Fahrzeugen, entspricht aber oft nicht dem tatsächlichen Verbrauch im Alltag. In der Praxis kann die Reichweite geringer sein.

Von welchen Faktoren hängt die Reichweite ab?

Wie beim Verbrenner gibt es auch beim E-Auto einige Aspekte, die die Reichweite beeinflussen. Beim E-Auto gilt: Je höher der Stromverbrauch, desto geringer die Reichweite. Der wird unter anderem von diesen Faktoren beeinflusst:

  • Fahrzeugmodell und -effizienz
  • Akkuzustand und Alterung der Batterie
  • Außentemperatur
  • Fahrstil und Fahrverhalten
  • Streckenprofil (Stadtverkehr, Autobahn, Landstraße)
  • Reifenart und -zustand
  • Nutzung von Heizung, Klimaanlage, Radio etc.
  • Anzahl der beförderten Personen, Gepäck und ggf. Anhängelast

Exkurs: So funktioniert ein E-Auto

Ein E-Auto wird mit Strom angetrieben. Es gibt daher keine Verbrennung von Kraftstoff. Stattdessen kommt die Energie für den Antrieb aus einer wiederaufladbaren Batterie. Der Energiespeicher sendet Strom an einen Induktionsmotor, der aus einem Drehstromgenerator und einem Drehzylinder besteht. Trifft die Energie auf den Generator, entsteht ein Magnetfeld, das die mechanische Energie für den Antrieb erzeugt. Dadurch fährt das Auto.

Reichweite Elektroauto berechnen: So geht’s

Wie weit ein E-Auto kommt, lässt sich mit einer Formel berechnen. Vorweg sei gesagt, dass es sich hier um theoretische Zahlen handelt. Für einen realen Verbrauch muss man alle individuellen Faktoren aus dem ersten Kapitel mit einbeziehen, die die Reichweite beeinflussen und in der Praxis über ein Jahr lang alle Bedingungen testen. Als erster Anhaltspunkt hilft allerdings eine einfache Formel, für die man auf die Werte der Fahrzeughersteller angewiesen ist.

Für die Berechnung benötigt man die Batteriekapazität des E-Autos sowie den tatsächlichen Energieverbrauch auf 100 Kilometer. Daraus ergibt sich die folgende Formel:

Reichweite (km) = Batteriekapazität (kWh) ÷ Energieverbrauch (kWh/100km) x 100

Ein VW ID.3 hat zum Beispiel eine Batteriekapazität von 77 kWh und verbraucht 17,1 kWh Strom auf 100 Kilometer. Damit kommt man laut Rechnung gut 450 Kilometer weit.

77 kWh ÷ 17,1 kWh x 100 = 450,29 (km)

Tipp: Für eine Reise mit dem E-Auto bietet sich der A better Route planner an. Dieser Anbieter berechnet die Strecke ähnlich zu anderen Routenplanern. Allerdings kann man hier direkt das Fahrzeug inklusive Batteriekapazität sowie auch Werte zu zusätzlichem Gewicht, Wetter oder der gewünschten Höchstgeschwindigkeit eingeben. Auf Basis dieser Informationen zeigt der Planer dann an, wo und wie oft man das Elektroauto laden muss.

Reichweite Elektroauto: Sommer vs. Winter

Bei Temperaturen unter null Grad brauchen E-Autos mehr Strom als im Sommer. Das liegt einerseits daran, dass es mehr Energie braucht, den Innenraum aufzuheizen und auch die Scheiben von Frost zu befreien. Auch Sitzheizungen sind große Stromfresser. All diese Dinge werden mit elektrischer Energie aus der Antriebsbatterie beheizt. Hinzu kommt, dass sich die Akkus am Boden des Fahrzeugs bei 20 bis 40 Grad am wohlsten fühlen und der Akku dann seine volle Batteriekapazität entfalten kann. Kühlt der Akku hingegen vollständig aus, braucht es eine Menge Energie, ihn aufzuwärmen.

Aber E-Autos haben im Winter auch Vorteile:

  • Da jedes E-Auto serienmäßig mit einer Standheizung ausgestattet ist, kann man es zum Beispiel via App vorheizen.
  • Eiskratzen entfällt dank Standheizung.
  • Steckt das E-Auto beim Vorheizen an der Wallbox, kommt der Strom dafür bestenfalls aus der Solaranlage und nicht aus der Batterie. Die Reichweite bleibt daher unverändert.
  • Wer den Akku vor der Fahrt erwärmt, zum Beispiel, indem das Auto an der Elektroauto-Ladestation hängt, braucht weniger Energie.

Wie wird die E-Auto-Reichweite optimiert?

Genau wie beim Verbrenner gibt es auch beim E-Auto Tricks, wie man den Stromverbrauch senken und so die Reichweite erhöhen kann. Das funktioniert zum Beispiel so:

  1. Batterie weder komplett entladen noch voll aufladen: Besonders akkuschonend ist ein Wert zwischen 30 und 80 Prozent. Bei Schnellladungen an der Ladestation lädt der Akku übrigens automatisch nie mehr als 80 Prozent.
  2. Rekuperation nutzen: Stop-and-go ist beim Verbrenner ein echter Kraftstoff-Fresser. Beim E-Auto spart diese Rückgewinnung hingegen Strom. Aktiviert man die Rekuperationsbremse, hört der Motor auf, die Räder anzutreiben. Das Fahrzeug verzögert sich von selbst. Dabei agiert der Motor als Generator und erzeugt aus der kinetischen Energie der sich noch bewegenden Räder Strom. Dadurch wird die Batterie aufgeladen.
  3. Reifendruck anpassen: Wer mit zu niedrigem Reifendruck fährt, gibt den Reifen eine größere Auflagefläche auf der Straße und somit einen höheren Rollwiderstand. Das erhöht den Verbrauch des Elektroautos.
  4. E-Auto mit integrierter Wärmepumpe nutzen: Viele Hersteller verbauen serienmäßig Wärmepumpen in ihren Fahrzeugen. Dadurch wird Heizen und Kühlen effizienter. Das erhöht die Reichweite.
  5. Im Eco-Modus fahren: Ein aktivierter Eco-Modus im Elektroauto reduziert die Motorleistung, drosselt oder schaltet andere energieintensive Funktionen ab. Das spart Strom und somit Zeit, in der man ansonsten wieder tanken müsste.

Häufig gestellte Fragen zur Reichweite von Elektroautos

Welches Elektroauto hat aktuell die größte Reichweite?

Das Modell Lucid Air schafft laut Hersteller 960 Kilometer mit einer Ladung. Im ADAC-Praxistest waren es immerhin 610 Kilometer.

Wann kommen E-Autos mit 1.000 Kilometer Reichweite?

Einen festen Zeitpunkt gibt es nicht, allerdings wird das in den kommenden Jahren passieren. Hersteller wie Nio und MG haben bereits Modelle mit dieser Reichweite angekündigt, aber noch keinen Termin festgesetzt.

Wie weit kann ein E-Auto mit 35 kWh Reichweite fahren?

Mit dieser Kapazität schaffen E-Autos je nach Fahrstil und Bedingungen zwischen 135 und 200 Kilometer. Sind die Bedingungen optimal, sind es sogar mehr als 200 Kilometer. Der Fiat 500e mit 37,3 kWh schaffte im ADAC-Praxistest sogar 250 Kilometer.

Wie lange halten Elektroautos?

Die Lithium-Ionen-Akkus in E-Autos halten im Durchschnitt zwischen acht und zehn Jahren und fahren zwischen 50.000 und 100.000 Kilometer weit. Während dieses Zeitraums nimmt die Akkukapazität kontinuierlich ab. Die Akkus von E-Autos schaffen heute um die 3.000 Ladezyklen. Tesla arbeitet an einer Batterie, die bis zu 1,5 Millionen Kilometer schaffen soll.

Noch Fragen? Hier Gespräch vereinbaren:
War dieser Artikel hilfreich?
12 Leser fanden diesen Artikel hilfreich.
Vielen Dank für Ihr Feedback!
Hier können Sie den Artikel teilen:
Google Logo
star-rating
4,2 basierend auf
13.099 Rezensionen
Verfügbarkeit prüfen
Ersparnis berechnen
Kostenlos in weniger als 2 Minuten!