Die Stromkosten fürs Elektroauto schwanken stark – je nachdem, wo und wie geladen wird. An der heimischen Wallbox fließt Strom oft günstiger als an öffentlichen Schnellladesäulen, dafür aber langsamer. Wer unterwegs lädt, zahlt oft höhere Preise pro Kilowattstunde. Es lohnt sich daher, Tarife und Anbieter genau zu vergleichen. Unterwegs können auch Grundgebühren oder Blockiergebühren den Preis pro 100 Kilometer beeinflussen. Dieser Artikel zeigt, wie sich die Ladekosten zusammensetzen – und wie beim E-Auto-Laden bares Geld gespart werden kann.
Was beim Verbrenner die Liter sind, sind beim E-Auto die Kilowattstunden (kWh). Pro kWh zahlt man einen bestimmten Preis. Wie hoch der ausfällt, hängt vom aktuellen Stromtarif und der verwendeten Ladestation ab. An öffentlichen Stationen liegt er bei gut 40 bis 60 Cent. An der Wallbox zu Hause ist der Strom am günstigsten.
Unterwegs kann man sich zwischen DC- und AC-Ladung entscheiden. DC geht schneller, kostet aber mehr als AC. Am teuersten sind die HPC-Ladestationen mit viel Power. Hier lädt man teilweise nur wenige Minuten, zahlt aber oft mehr als 70 Cent pro kWh.
Die Wallbox in Kombination mit einer PV-Anlage ist die mit Abstand günstigste Möglichkeit, das E-Auto zu laden. Am teuersten sind die HPC Schnell-Ladestationen mit über 70 Cent pro kWh. Generell sind die Kosten für das Laden an öffentlichen Stationen viel höher als an privaten Ladepunkten Zuhause. Wer keine PV-Anlage hat, kann trotzdem eine Wallbox installieren lassen. Dafür gibt es spezielle Autostromtarife, die günstiger sind als der reguläre Stromtarif.
Wie genau sich die Strom- bzw. Tankkosten unterscheiden, zeigen die Zahlen in der folgenden Tabelle. Wir zeigen die Kosten für 100 Kilometer Fahrt mit einer Stromladung über die Wallbox ohne PV-Anlage von verschiedenen Modellen und vergleichen sie mit ähnlichen Verbrennern, die mit Super getankt werden.
Zur Berechnung haben wir folgende Formeln verwendet:
Spritkosten = (Kraftstoffverbrauch / 100) x Kraftstoffpreis x gefahrene Kilometer
Stromkosten = Verbrauch (kWh/100 km) * Strompreis (Euro/kWh)
Hinweis: Das Laden über eine Wallbox ohne PV-Anlage kostet im Schnitt 40 Cent. Mit einer eigenen Photovoltaikanlage verringert sich der Preis auf nur 5-12 Cent. Der Liter Super kostet aktuell 1,62 Euro.
Der Strompreis pro Kilowattstunde kann in manchen Fällen höher ausfallen, als die angegebenen kWh. Denn es gibt versteckte Kosten, die wir uns im folgenden ansehen:
Das Laden über eine eigene Wallbox ist in der Regel günstiger als an öffentlichen Ladesäulen. Mit einem speziellen Autostromtarif zahlt man hier oft weniger als in herkömmlichen Stromtarifen.
Es gibt nicht mehr viele, aber doch noch einige kostenlose Ladestationen. Bei der Suche danach hilft zum Beispiel die Website Goingelectric.de oder die App „Mehr-Tanken“.
Wer kann, sollte das Auto dann laden, wenn der Strompreis niedriger ist, etwa nachts oder am Wochenende. Das ist zum Beispiel bei Anbietern möglich, die variable Tarife bieten.
Wer gleichmäßig und vorausschauend fährt, kann den Energieverbrauch reduzieren. Das klappt zum Beispiel mit Eco-Modus, fahren mit maximal 90 km/h oder sanftem Beschleunigen und Bremsen.
Akkustände zwischen 20 und 80 Prozent schonen die Batterie und können so die Lebensdauer verlängern. Der Akku hält somit länger und man muss weniger „tanken“.
Beim Bremsen entsteht Reibungsenergie in Form von Wärme. Im Verbrenner verfliegt sie, im Elektroauto wird sie in mechanische Energie umgewandelt. Wer mit aktiver Rekuperation bremst, lädt dadurch die E-Auto-Batterie auf.
Mit selbst erzeugten Solarstrom lädt das E-Auto am günstigsten. Außerdem spart man Zeit, weil man das Auto nicht zum „Tanken“ fahren muss.