2020 lag der Anteil von erneuerbarer Energie mit 52 % erstmals bei mehr als der Hälfte des deutschen Gesamtverbrauchs. Von Jahr zu Jahr wird Ökostrom immer attraktiver.
Dass mehr und mehr Menschen Ihren Stromtarif wechseln, liegt nicht nur daran, dass der Klimawandel weiter voranschreitet, sondern vor allem an den attraktiven Preisen. Mittlerweile kostet Ökostrom nicht mehr als der Strom fossiler Energieträger.
Denken Sie über eine nachhaltige und ökologische Stromversorgung nach? Hier sind die wichtigsten Tipps um sich in einem Dschungel aus mittlerweile mehr als 10.000 Angeboten zurechtzufinden.
Als Ökostrom bezeichnet man Strom, der vollständig aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde. Zu Ökostrom zählt beispielsweise der Strom aus Wind- und Wasserkraft, ebenso aus Photovoltaik.
Eine genaue gesetzliche Definition von „Ökostrom“ existiert im deutschen Gesetzbuch nicht. Der Begriff kann als Synonym zu „Grünstrom“ und „Naturstrom“ verwendet werden.
Anbieter von Grünstrom müssen für die angebotene Menge an Strom Erzeugungszertifikate vorweisen. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie im nächsten Kapitel.
Je nach Bundesland beträgt der Anteil an Privathaushalten, die Ökostrom beziehen, zwischen 16 % und 28 %. Der Verbraucher kann heute zwischen einer Vielzahl von Angeboten wählen.
Der Markt wird sowohl von Anbietern, die sich ausschließlich auf die Produktion von Ökostrom spezialisieren, bedient, als auch von den großen Energieversorgern, die neben erneuerbaren Energien auch fossile Brennstoffe einsetzen.
Einen einfachen Ökostromtarif zu finden ist sehr leicht und bedarf keinen großen Rechercheaufwand. Möchten Sie jedoch durch den Wechsel zum Ökostromtarif einen positiven Einfluss auf die Energiewende bewirken, sollten Sie allerdings genauer hinschauen.
Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Einige Versorger bieten Kohlestrom als Grünstrom an, ohne dass sich durch den Kauf dieses Stroms ein positiver Effekt auf den Energiewandel verbuchen lässt.
Nur 13 % des gelieferten Ökostroms kommt aus Deutschland. Grund dafür ist die gesetzliche Regelung, die Zertifikatehandel erlaubt und eine Art Umdeklarierung von „grauem“ Strom möglich macht. Außerdem darf vom Staat geförderter Ökostrom nicht als gesonderter Ökostrom im Markt verkaufen werde, weil Anlagenbesitzer sonst doppelt verdienen würden.
Im nächsten Kapitel erfahren Sie, wie einige Stromanbieter vorgehen, um Ihren Strom als Ökostrom verkaufen zu können und wie Sie den „echten Ökostrom“ vom nur scheinbarem Grünstrom unterscheiden können.
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Sie möchten durch den Bezug von Ökostrom einen Teil zum Klimaschutz beitragen? In diesem Fall sollten Sie bei der Auswahl Ihres Tarifs auf die folgenden Kriterien besonderen Wert legen:
Leider bieten viele Anbieter Ökostrom an, der eines oder mehrere dieser Kriterien gar nicht oder nur teilweise entsprechen.
Wer für die verkaufte Strommenge ein entsprechendes Erzeugungszertifikat vorlegen kann, darf seinen Strom offiziell als „Ökostrom“ bezeichnen. Das Problem: Diese Zertifikate sind handelbar.
Viele Energieversorger, deren Stromerzeugung größtenteils auf fossilen Brennstoffen beruht, können Erzeugungszertifikate aus Ländern wie Norwegen, Österreich oder Norwegen beziehen und den eigenen Kohlestrom damit als Ökostrom kennzeichnen.
Durch den Handel verliert der Strom im Land des Handelspartners seine Zertifizierung. Das ist dort aber nicht weiter relevant, weil die Bevölkerung in Ländern mit einem sehr hohen Anteil an erneuerbaren Energien ohnehin einen weniger großen Wert auf die Zertifizierung legt.
Nur Anbieter, die ihren Strom durch ausschließlich nachhaltige Energieproduktion gewinnen, sind wirklich unabhängig von fossilen Brennstoffen. Liegt Energieanteil von erneuerbaren Energien z. B. bei 40 %, unterstützen Sie ein Unternehmen, das nach wie vor 60 % seiner Energie durch z. B. Kohle oder Kernkraft gewinnt.
Jeder zusätzliche Euro Gewinn, bietet dem Unternehmen Anlass sein jetziges Geschäftsmodell nicht zu ändern und somit weiterhin einen negativen Einfluss auf das Klima auszuüben.
Viele der großen Energieversorger Deutschlands haben Tochtergesellschaften gegründet, die eine 100 % grüne Energieproduktion aufweisen. Solange Sie deren Gewinne jedoch ausschließlich an die Kohle fördernde Muttergesellschaft fließen, unterstützt der Verbraucher nach wie vor indirekt fossile Brennstoffe.
Basiert Ihr Ökostromtarif auf einem Angebot, in dem der Ausbau von weiteren erneuerbaren Energieanlagen nicht festgeschrieben ist, verpflichtet das den Anbieter nicht, die Energiewende in Deutschland aktiv voranzutreiben.
Ein Wasserkraftwerk, welches mit einer einmaligen Investition jahrzehntelang Energie erzeugt, gilt zwar als erneuerbares Energiekraftwerk, treibt aber keine neuen Investitionen voran. Somit wirkt es sich nicht auf eine Veränderung des bundesweiten Status Quo aus, in dem die fossilen Energieträger nach wie vor vertreten sind.
Achten Sie bei der Auswahl eines Ökostromanbieters also unbedingt darauf, dass dieser laufend in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert.
„Don’t judge a book by its cover“ ist ein geläufiges Sprichwort aus dem englischen Sprachraum, das jeder Konsument bei einer Kaufentscheidung berücksichtigen sollte. Optimistische Werbetexte und Fotos von hektargroßen Solarparks sollen den Verbrauchern eine Illusion vom Aufbruch in ein neues Energiezeitalter vermitteln.
Damit Sie den echten Pionier von einem Trittbrettfahrer unterscheiden können, gibt es einige Energiesiegel, die Ihnen einen schnellen und unabhängigen Einblick in die Kredibilität des Energieversorgers gewähren. Wir haben für Sie die wichtigsten Siegel zusammengestellt.
Seit ca. 20 Jahren zertifiziert der gemeinnützige Verein EnergieVision Anbieter von Ökostrom. Das Siegel zählt zu den besten Ökostrom-Labels und bietet dem Verbraucher eine gute Entscheidungsgrundlage.
Bereits 1998 wurde das Siegel vom gleichnamigen Verein, Grüner-Strom-Label herausgegeben. Das besonders strenge Prüfungsverfahren umfasst zweijährige Kontrollen, um sicherzustellen, dass die Energieerzeuger alle Kriterien einhalten. Das Label wird von 6 großen Naturschutzbünden aktiv unterstützt, darunter BUND und NABU.
Der TÜV Süd vergibt gleich zwei Siegel mit unterschiedlichen Anforderungen. Der Verein zeichnet sich durch einen umfassenden Prüfmechanismus aus, der auch Anlagen im Ausland auf die Kriterien hin überprüft.
Das EE01-Siegel zertifiziert Stromanbieter, die nachweislich einen großen Teil des Preisaufschlags in den Bau erneuerbarer Energien investieren. Zu den Kriterien gehört:
Stromanbieter, die das EE02-Siegel erhalten, verpflichten sich zu jeder Zeit mindestens so viel Grünstrom zu produzieren, wie sie verbrauchen. Da sich der Stromverbrauch in Hoch- und Niedrigverbrauchsphasen auszeichnet, kommt es zu einem Ökostrom-Überschuss, der aktiv zur Energiewende beiträgt.
Das TÜV Nord Siegel gehört zu den am weitesten verbreiteten Siegeln in Deutschland und verpflichtet die Energieproduzenten auch zum Ausbau neuer Anlagen. Seit 2011 zertifiziert der TÜV Nord nach strengeren Kriterien, nachdem die Kritik über einen mangelnden Anreiz zum Ausbau neuer Anlagen laut wurde.
Bei den obenstehenden Gütesiegeln handelt es sich um bewährte und zuverlässige Zertifizierungen, welche von der Enpal Redaktion empfohlen werden.
Die Anforderungen und Kriterien unterscheiden sich von Siegel zu Siegel, dennoch bieten sie eine gute Orientierungshilfe für den Verbraucher. Um Ihnen den Vergleich zu erleichtern, sehen Sie in der folgenden Tabelle auf einen Blick, welches Siegel welche Kriterien überprüft.
Greenwashing und Etikettenschwindel machen es dem Verbraucher schwer, sich einen Überblick über die vielen möglichen Grünstromtarife zu verschaffen. Wir haben Ihnen zum Vergleich eine kurze Liste mit Anbietern „echten“ Grünstroms zusammengestellt.
Die folgenden Energieerzeuger erfüllen alle drei Kriterien für echten Ökostrom:
Die Naturstrom AG ist ein großes deutsches unabhängiges Energieunternehmen, welches auch als Stromlieferant für die zwei größten deutschen Umweltorganisationen NABU und BUND gilt.
Die EWS Schönau eG wurde von einer Gruppe engagierter Menschen als Reaktion auf die Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1994 gegründet. Auch dieses unabhängige Unternehmen folgt strengen ökologischen Leitlinien.
Green Planet Energy ist ein unabhängiges Energieunternehmen, welches 1999 über die NGO Greenpeace gegründet wurde. GE brachte als erstes Energieunternehmen die Förderung und den Ausbau von erneuerbaren Energien durch den Ökostromtarif als Standardkriterium voran.
Ein ebenso unabhängiges wie soziales Energieunternehmen, welches erst 2013 gegründet wurde. Die Bürgerwerke eG entstanden als Zusammenschluss von mehr als 90 Energiegenossenschaften und befindet sich ausschließlich in der Hand von Bürgern und Bürgerinnen.
Die Polarstern GmbH ist ein relativ neues Unternehmen, welches sich 2011 als ökologisches und soziales Projekt gegründet hat. Das Produkt der Polarstern GmbH fördert nicht nur den Ausbau von erneuerbaren Energien und Ökogas in Europa, sondern investiert gleichzeitig in Energieprojekte in Entwicklungsländern.
Neben Solaranlagen im Abo bietet Enpal nun als erstes Unternehmen in Deutschland ein Komplettpaket aus Energiespeicher, Wallbox, eigenem Ökostromtarif und eigene App für das smarte Energiemanagement, um Verbraucher komplett unabhängig von veralteten Großversorgern zu machen.
Ökostrom kostet im Durchschnitt genauso viel wie konventioneller Strom. Der Anstieg der vergangenen Jahre hat den Strompreis auf ca. 40 Cent/kWh gebracht (mit Strompreisbremse, Stand: August 2023), während die Tarife vieler Ökostromanbieter deutlich darunter liegen. Ein großer Vorteil: Ökostrom wird nicht durch die CO2-Steuer belastet.
Eine Studie der Bundesnetzagentur aus dem Jahre 2020 hat darüber hinaus ergeben, dass Kunden mit einem Ökostromtarif je kWh rund 2 Cent weniger zahlen als Kunden des Grundtarifs.
Aber Grünstrom kann noch viel günstiger sein. Wer seinen eigenen Grünstrom auf dem Dach produziert, zahlt auf die kWh heruntergerechnet nur 35 bis 50 % des Grundtarifs. Eine Photovoltaikanlage macht Sie darüber hinaus unabhängig vom den steigenden Strompreisen und leistet einen direkten Beitrag zur Energiewende.
Falls Ihnen die Photovoltaik Kosten zu hoch sind, können Sie alternativ auch ganz einfach eine Solaranlage mieten.
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Auch unter den Ökostromtarifen kommt es zu Preisdifferenzen, die sich am Ende des Jahres in Ihrer Stromrechnung bemerkbar machen.
Da der Strompreis Schwankungen unterliegt, können Sie sich die aktuellen Preise am besten auf der Website des jeweiligen Anbieters beschaffen.
Ökostrom ist eine hervorragende Möglichkeit einen persönlichen Beitrag zur CO2-Neutralität zu leisten. Außerdem sparen Sie beim Wechsel zu einem Ökostromtarif meist Geld.
Sollten Sie daran interessiert sein, einen möglichst großen positiven Effekt auf Klima und Umwelt zu erzeugen, lassen Sie sich nicht von den günstigeren Preisen auf einen konventionellen Energieerzeuger mit gekauften Zertifikaten verwirren. Orientieren Sie sich an den Ökostrom-Siegeln und betreiben Sie eigenständig Recherche.
Zusätzlich zum Ökostrom können Sie Ihre Klimabilanz auch mit Ökogas verbessern. Die beste Option wäre allerdings, die Installation einer Photovoltaikanlage mit Solarstromspeicher, die ca. 80 % Ihres Stromverbrauchs deckt. Den zusätzlichen, externen Strom können Sie dann durch einen Ökostromtarif abzudecken.
Bei Enpal können Sie eine Solaranlage mit Speicher mieten. Auch eine Wallbox zum Aufladen eines Elektroautos können Sie mit dazunehmen. Der Vorteil: Sie können von Tag 1 an von der Anlage profitieren. Ohne Anschaffungskosten oder jeglichen Aufwand. Und von Ihnen benötigter Reststrom liefert Enpal Energy zum Selbstkostenpreis.
Durch das Rundum-Sorglos-Paket brauchen Sie sich weder um Planung, Installation und Versicherung, noch um Wartung, Reparatur oder Reinigung zu kümmern. Am Ende der Mietzeit bekommen Enpal Mieter Ihre PV-Anlage inkl. Stromspeicher für einen symbolischen Euro quasi geschenkt und können sie so lange sie möchten kostenfrei weiter nutzen.
Bei Enpal besteht zudem die Möglichkeit, drei Monate lang flexibel zwischen Solaranlage mieten und Solaranlage kaufen zu wählen. So können Sie erst wie gewohnt das bewährte Rundum-Sorglos-Paket von Enpal genießen und sich in Ruhe entscheiden, ob Sie die Anlage doch kaufen wollen.
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