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Solarthermie
Solarthermie nachrüsten

Solarthermie nachrüsten: Lohnt sich das?

Aktualisiert:
05.08.2025
Lesezeit:
4 Minuten

Solarthermie nachrüsten: Das Wichtigste in Kürze

  • Hausbesitzer können Solarthermie auf dem eigenen Dach nachrüsten, wenn ihre alte Heizung mit einer solchen Ergänzung kombinierbar ist. Voraussetzung sind ein geeignetes Dach, Raum für einen Pufferspeicher und die notwendige Hydraulik.
  • Die Nachrüstung mit Solarthermie lohnt sich vor allem, wenn Hausbesitzer vor kurzem eine neue Primärheizung installiert haben, die mit Öl oder Gas betrieben wird.
  • Wenn ohnehin eine neue Heizung installiert werden muss, lohnt sich die Nachrüstung mit Solarthermie in der Regel nicht. Dann eignet sich die Wärmepumpen in den meisten Fällen am besten.

Inhaltsverzeichnis

Kann man Solarthermie einfach nachrüsten?

Hausbesitzer können Solarthermie auf dem eigenen Dach nachrüsten, wenn ihre alte Heizung mit einer solchen Ergänzung kombinierbar ist. Voraussetzung sind ein geeignetes Dach, Raum für einen Pufferspeicher und die notwendige Hydraulik.

Einfach ist eine Nachrüstung mit einer Solarthermie nicht in allen Fällen, manchmal müssen zum Beispiel noch alte Rohre oder Heizkörper ausgetauscht werden.

Welche Heizsysteme können mit Solarthermie nachgerüstet werden?

Solarthermieanlagen können für Warmwasser, Heizung oder beidem genutzt werden. Hierbei werden sie mit einer der folgenden Heizungstypen kombiniert:

Heizungstypen und Kombination mit Solarthermie
Heizungstyp betrieben mit wichtig mit Solarthermie
Gasheizung Erdgas, Biogas oder Mischgas fossiler Brennstoff kombinierbar – Solarthermie liefert bis zu 40 % der Heizleistung
Ölheizung Erdöl fossiler Brennstoff kombinierbar – Solarthermie liefert bis zu 40 % der Heizleistung
Pelletheizung Holzpellets Klimafreundlichkeit ist umstritten kombinierbar – Solarthermie liefert bis zu 40 % der Heizleistung
Wärmepumpe Strom, ideal: aus eigener PV-Anlage mit Ökostrom klimafreundlich, sehr effizient nicht notwendig, weil Wärmepumpe die Heizleistung komplett abdeckt

Mehr dazu auch hier: Heizungsarten

Welche technischen Voraussetzungen für Solarthermie gibt es?

Die erfolgreiche Installation einer unterstützenden Solarthermieanlage hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab. Wir haben die wichtigsten möglichen Fragen für ein solches Bauprojekt zusammengetragen.

Ist mein Dach für Solarthermie geeignet?

  • Das Dach in Südrichtung ausgerichtet?
  • Ist das Dach stabil genug, um das Gewicht der Anlage zu tragen?
  • Ist der Neigungswinkel passend, ideal um die 45 Grad? 
  • Bietet das Dach genug Platz für die Kollektoren? (bis zu 3 qm pro Person für Heizung und Warmwasser)
  • Ist das Dach größtenteils frei von Verschattung durch umstehende Gebäude oder Bäume?

Habe ich genug Platz für den Pufferspeicher für Solarthermie?

  • Ist genug Platz für einen Pufferspeicher vorhanden?
  • Ist der Aufstellort geeignet für einen möglichst schmalen und damit hohen Speicher? 

Hydraulik

  • Ist genug Platz für die notwendigen Rohre, die die Wärme vom Dach zum Speicher führen?
  • Können hierfür zum Beispiel alte Kaminschächte genutzt werden?

Wenn Hausbesitzer alle diese Fragen mit Ja beantworten können, kommt eine Solarthermieanlage für Warmwasser oder Heizung in Frage. Wir empfehlen unbedingt eine Beratung durch Experten. 

Solarthermie: Welche Kosten und Fördermöglichkeiten gibt es?

Eine Solarthermieanlage kostet im Schnitt zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Dazu kommen Betriebs- und Wartungskosten von circa 100 € im Jahr. Eine detaillierte Übersicht über die einzelnen Komponenten und ihre Kosten finden Sie hier: Solarthermie Kosten

Die Förderung von Solarthermieanlagen wird im Heizungsgesetz geregelt und erfolgt über die KfW. Die Förderhöhe lohnt sich: Bis zu 70 % der Kosten, wobei Kosten bis zu 30.000 € berücksichtigt werden.

Wichtig: Der Fördertopf umfasst neben Solarthermieanlagen auch Förderungen für:

Alle Informationen dazu hier: KfW-Programm 458

Solarthermie oder Wärmepumpe - was ist wirtschaftlicher?

Da eine Solarthermieanlage immer nur eine Primärheizung ergänzt, ist eine Wärmepumpe wirtschaftlicher: Sie deckt 100 % des Bedarfs an Warmwasser und Heizungswärme ab. 

In der folgenden Tabelle vergleichen wir Anschaffungskosten, Ersparnis und Amortisierung von Wärmepumpe und Solarthermieanlage:

Vergleich Solarthermieanlage vs. Wärmepumpe
Solarthermieanlage Wärmepumpe
Anschaffungskosten 5.000 bis 15.000 € ab 7.800 €
Abdeckung Warmwasser max. 65 % 100 %
Abdeckung Heizungswärme max. 40 % 100 %
Betriebskosten pro Jahr 100 € 500 – 1.500 € (inkl. Strom)
Amortisierung 10 – 26 Jahre 8 – 15 Jahre
Aussichten ergänzende Technologie zu alten Anlagen, zur Überbrückung dominierende Technologie zur Wärmegewinnung für Eigenheime

Die Nachrüstung mit Solarthermie lohnt sich vor allem, wenn Hausbesitzer vor kurzem eine neue Primärheizung installiert haben, die mit Öl oder Gas betrieben wird. Die neue Solarthermieanlage kann diese dann unterstützen und zum Beispiel bei Energieeffizienzhäusern bis zu 40 % der Heizungswärme stellen.

Wenn ohnehin eine neue Heizung installiert werden muss, lohnt sich die Nachrüstung mit Solarthermie in der Regel nicht. Für Eigentümer, bei denen ohnehin die Installation einer neuen Heizanlage ansteht, lohnt es sich mehr auf eine Wärmepumpe zu setzen: Sie deckt 100 % des Wärmebedarfs für Warmwasser und Heizung ab, ist effizienter als eine Solarthermieanlage und rechnet sich schneller.

Im Idealfall wird sie mit einer Photovoltaikanlage kombiniert. Ob sich das auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus:

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