Durch die Kombination von Gasheizung und Solarthermie können Verbraucher ihren Gasverbrauch durch Nutzung von Solarenergie reduzieren. Das geht dank der Kraft der Sonneneinstrahlung:
Durch die Nutzung dieses erhitzten Wassers wird der Brennstoffbedarf der Gasheizung senkt. So heizen Verbraucher günstiger ihre Wohnräume und sparen Energie beim Verbrauchen von warmem Wasser.
Diese Hybridlösung war lange Zeit eine bewährte Methode, um den fossilen Energieverbrauch zu reduzieren und die Energiekosten zu senken.
Bis vor wenigen Jahren galt die Kombination als sinnvoller Kompromiss: Solarthermie liefert in der sonnigen Jahreszeit kostengünstige Wärme für Wasser und Heizung, während die Gasheizung die Versorgung in den kalten Monaten sicherstellt. Inzwischen bietet es sich jedoch an, auf komplett fossilfreies und kostengünstiges Heizen durch eine Wärmepumpe zu setzen. Dies ist laut Fraunhofer ISE günstiger und klimaschonender.
Die Nachteile der Kombination von Gasheizung und Solarthermie überwiegen inzwischen deutlich, vor allem da Wärmepumpen effizienter, ganzjährig und kostengünstiger Wärme liefern. Mehr dazu hier: Welche Heizung ist die beste?
Auf einen Blick: Vorteile und Nachteile einer Gasheizung plus Solarthermie
Das kann Solarthermie leisten:
Das kann Solarthermie nicht leisten:
Eine Solarthermieanlage für Heizung und Warmwasser kostet meist zwischen 5.000 € und 20.000 €. Der genaue Preis hängt von der Größe und Beschaffenheit des Eigenheims, den gewählten Komponenten, der Größe des Speichers und vielen anderen Faktoren ab.
Wichtig: Solarthermie bietet nur eine Unterstützung bei der Heizung eines Hauses, es kommen also immer weitere Heizkosten hinzu.
Beispielrechnung Amortisierung einer Solarthermieanlage:
Annahmen:
Familie Müller hat eine Gasheizung, die rund 11 Cent pro kWh verursacht. Damit entstehen pro Jahr rund 2.200 € Heizkosten für die verbrauchten 20.000 kWh für Heizung und Warmwasser.
Durch ihre Solarthermieanlage auf dem Dach kann Familie Müller nun 5.000 kWh bei der Gasheizung einsparen. Somit fallen für die weiterhin genutzte Gasheizung 1.650 € Gaskosten pro Jahr an.
Die Ersparnis durch die Solarthermie beträgt also 2.200 € - 1.650 € = 550 €, vor den Betriebs- und Wartungskosten von rund 100 € jährlich.
Um die Dauer bis zum Ausgleich der Investition der Familie zu ermitteln, setzt man nun diese gesenkten Heizkosten in Beziehung setzen zu den Investitionskosten und laufenden Kosten. Zunächst zieht man die laufenden Kosten ab.
Um die Amortisierung zu ermitteln, nimmt man nun die Investition von 12.000 € und setzt sie in Relation zu den 450 €, die Familie Müller pro Jahr bei den Gaskosten einspart.
12.000 € Investition : 450 € reale Ersparnis pro Jahr = 26,6 Jahre Amortisierungszeit
Für Hausbesitzer, die auf eine Solarthermieanlage setzen und eine andere Primärheizung nutzen, kann die Amortisierung früher erfolgen, je nach Heizungstyp und Preisentwicklung.
Durch die nur partielle Nutzung kostengünstiger Energie aus Sonneneinstrahlung dauert die Amortisierung länger, vor allem wenn vorher bereits auf klimaschädliche, aber (momentan) günstigere fossile Brennstoffe wie Gas gesetzt wird. Dann lohnt sich eine Solarthermieanlage erst nach über 26 Jahren - also zum Ende ihrer garantierten Laufzeit.
Unser Tipp: Lassen Sie sich immer ausführlich beraten und Ihre potenzielle Ersparnis detailliert ausrechnen - und holen Sie Vergleichsangebote für andere Lösungen wie eine Wärmepumpe ein.
Die Kombination einer Solarthermieanlage mit einer bestehenden Gasheizung erfordert ein komplexes hydraulisches System, das Solarthermie, Speicher und Gasheizung intelligent steuert. Planung und Montagearbeiten sind daher aufwendiger als bei anderen Lösungen zur Nutzung erneuerbarer Energien für Privathaushalte, wie eine Photovoltaikanlage oder eine Wärmepumpe.
Dadurch, dass hier drei Systeme (Solarthermie, Gasheizung, Warmwasser) verknüpft werden, ist auch die Wartung deutlich aufwändiger als bei einer reinen Gasheizung oder Wärmepumpe. Dadurch fallen auch höhere Wartungskosten an, was die gesamten jährlichen Betriebskosten steigert.
Außerdem kann die Integration von Solarthermie in moderne, effiziente Heizsysteme technisch anspruchsvoll sein. Dadurch fallen eventuell höhere Montagekosten an.
Ob sich dieser technische und finanzielle Aufwand für eine Kombination aus alter Heizung und Solarthermie überhaupt lohnt, hängt auch stark vom Eigenheim selbst ab. Mangelnde Dämmung zum Beispiel beeinträchtigt die Leistung sehr.
Wenn Hausbesitzer auf eine Solarthermieanlage zur Ergänzung ihrer Gasheizung setzen, verringern sie zwar den Verbrauch an Gas, allerdings nur bis maximal 40 %. Es bleiben also weiterhin mindestens 60 % des Verbrauchs an klimaschädlichen Brennstoffen und somit mindestens 60 % des CO₂-Ausstoßes. Das Umweltbundesamt rät daher dazu, ganz auf klimaschädliche und teurere Heizungen wie Gas oder Öl zu verzichten. Wie das für Ihr Haus am besten geht und warum es sich auch finanziell lohnt, verraten Ihnen unsere Experten gerne!
Solarthermieanlagen waren in den vergangenen Jahrzehnten wichtig für die Energiewende, werden inzwischen aber zunehmend von Wärmepumpen verdrängt. Schauen wir uns die beiden im Vergleich an, wird klar, warum.
Die Wärmepumpe wird Prognosen zufolge innerhalb weniger Jahre die dominierende Heiztechnik sein. Schon jetzt ist laut Statistischem Bundesamt der Großteil aller neu gebauten Ein- und Zweifamilienhäuser mit einer Wärmepumpe ausgestattet.
Eine Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie kann in Ausnahmefällen sinnvoll sein, doch zumeist macht eine Wärmepumpe eine Solarthermieanlage schlicht überflüssig. Wärmepumpen sind nicht nur deutlich effizienter, amortisieren sich schneller und sind besser fürs Klima - sie werden auch besonders durch den Staat und verschiedene Programme gefördert. Mehr dazu hier: Wärmepumpe Förderung
Haushalte profitieren am meisten von Wärmepumpen, wenn sie zudem auf kostengünstigen Strom vom eigenen Dach setzen. Dann gewinnt die eigene PV-Anlage nicht nur Strom, sondern treibt direkt die Wärmepumpe kostengünstig mit an. Ob sich das auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus: