
Seit Tausenden von Jahren heizen die Menschen mit Holz, doch im Laufe der industriellen Revolution haben Öl und Gas das natürliche Holz als Heizmittel ersetzt. In den letzten vier Jahrzehnten hat die Pelletheizung das Verbrennen von Holz in Form von Pellets wieder in Mode gebracht.
In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Pelletheizung und ihre Vor- und Nachteile. Wie funktioniert das Heizsystem? Was kostet eine Pelletheizung? Und für wen lohnt sich die Umstellung?
Was ist eine Pelletheizung?

Bei der Pelletheizung handelt es sich um ein klimaneutrales Heizsystem, das Holz (in Form von Pellets) als Energieträger benutzt. Die bei der Verbrennung der Pellets entstehende Wärme wird genutzt, um Wohnräume zu beheizen und Wasser zu erhitzen. Pelletheizungen haben einen vergleichsweise hohen Anschaffungspreis, dafür sind jedoch die Betriebskosten ausgesprochen niedrig.
Pelletkessel vs. Pelletofen
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem Pelletkessel und dem Pelletofen. Der Pelletkessel fungiert als Zentralheizung und verteilt die erzeugte Wärme über das Heizungssystem im ganzen Haus. Hierbei handelt es sich meistens um ein halb- oder voll-automatisiertes System, welches ohne Zutun menschlicher Arbeit das Haus über einen langen Zeitraum beheizt.
Der Pelletofen funktioniert wie ein traditioneller Ofen oder Kamin und setzt die Wärmeenergie in der unmittelbaren Umgebung frei. Häufig haben diese Öfen sogar eine Glasscheibe, sodass man den Verbrennungsprozess von außen beobachten kann. Die Gemütlichkeit eines Pelletofens geht allerdings auch mit mehr Arbeit einher, da der Ofen häufiger nachgefüllt werden muss.
Was sind Holzpellets?

Im Gegensatz zu Hackschnitzeln sind Pellets keine Abfallreste, die in der Ursprungsform verheizt werden. Pellets haben einen speziellen Herstellungsprozess. Pellets werden aus Holzspänen, Wasser und Stärke hergestellt. Unter hohem Druck wird das Pellet in seine zylinderartige Form gepresst und abschließend abgepackt. Auch wenn Pellets industriell hergestellt werden, handelt sich jedoch auch hier ausschließlich um natürliche Materialien.
Pellets sind im Bau- oder Supermarkt in Packungen verschiedener Größe erhältlich. Alternativ können Sie einmal jährlich eine große Lieferung für den Jahresbedarf bestellen.
Bei der Diskussion über die Vor- und Nachteile von Pelletheizungen kommt oft die Frage auf, ob Holzpellets denn so viel klimaschonender seien als die konventionellen Energieträger wie Öl und Gas. Schließlich wird bei dem Verbrennen von Holz auch CO₂ freigesetzt.
Der Unterschied liegt hierbei in dem Ursprung der Ressource. Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der rasch nachwächst. Beim Verbrennen wird außerdem nur so viel CO₂ freigesetzt, wie der Baum über die Zeit aufgenommen hat.
Gas wird hingegen aus dem Erdreich bezogen. Das in ihm enthaltene CO₂ wäre nie in die Atmosphäre gelangt, sofern der Mensch es nicht gefördert hätte.
Wie funktioniert eine Pelletheizung?

Eine Pelletheizung unterscheidet sich in seinem Grundaufbau nicht von einem Zentralheizungssystem, das mit Gas oder Öl betrieben wird. Neben der Umwälzpumpe, dem Warmwasserspeicher und dem Leitungssystem besteht die Pelletheizung jedoch zusätzlich aus einem Pelletlager, einem Austragesystem und dem Pelletkessel.
Im Folgenden wird das Funktionsprinzip einer Heizung mit Pelletkessel für ein Einfamilienhaus erläutert.
Das Pelletlager befindet sich im Keller der Immobilie und umfasst ca. 5 Kubikmeter, wodurch der Jahresbedarf des Haushalts gedeckt werden kann. Durch eine Rohröffnung kann die gewünschte Menge einmal jährlich von einem Silo-Laster eingeblasen werden.
Über eine Förderschnecke oder Saugaustragung werden die Holzpellets automatisch zum Verbrenner transportiert, wo sie im Tagesvorratsbehälter gelangen, dessen Volumen je nach Heizbedarf für eine Brenndauer zwischen 24 und 100 Stunden ausreicht.
Über eine automatische Zündvorrichtung werden die Pellets entflammt, wobei sie Energie in Form von Wärme abgeben. Ein computergesteuertes Überwachungssystem reguliert die Pellet- und Sauerstoffzufuhr, sodass nur so viel geheizt wird, wie gerade benötigt wird. Die bei der Verbrennung entstandene Asche fällt in einen Aschekasten, der in etwa alle vier Monate ausgeleert werden muss.
Was kostet eine Pelletheizung für ein Einfamilienhaus?

Die Kosten einer Pelletheizung unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von klassischen Gas- und Ölheizungen. Die Anschaffungskosten sind teurer, während die Betriebskosten in Schnitt günstiger sind. Gleichzeitig wird die Pelletheizung aber auch staatlich gefördert. Hier sind alle Details:
Die Anschaffung
Eine Pelletheizung für ein Einfamilienhaus kostet zwischen 8.000 und 22.000 €, wobei der Preis vor allem von der benötigten Heizleistung der Immobilie abhängt. Aber auch die Heizleistung, die Art des Kessels, die Größe des Pelletlagers und die Technologie des Austragesystems sind entscheidende Preisfaktoren.
Weil die Preise der Pelletheizungen eben oft von der Leistung abhängen, hier nochmal eine Übersicht der Kosten nach Nennwärmeleistung.
Wichtiger Hinweis: Der Wirkungsgrad einer Pelletheizung ist bei voller Auslastung am größten, daher sollten Sie lieber eine etwas kleinere als eine zu große Pelletheizung wählen. So arbeitet die Heizung öfter im optimalen Leistungsbereich und Ihr Wirkungsgrad kann so bis zu 105 % betragen.
Häufig wird die Pelletheizung mit einer Solarthermieanlage kombiniert. Zusammen kann das Haus über das gesamte Jahr mit ausreichend Energie versorgt werden. Gleichzeitig heizen Sie damit vollständig klimaneutral.
Was kostet eine Pelletheizung im Jahr?
Die Betriebskosten einer Pelletheizung sind gleich in zweierlei Hinsicht vorteilhaft:
- Sie liegen mit ca. 8 Cent/kWh deutlich unter Gas und Öl (12 und 17 Cent/kWh)
- und die Preise für Pellets sind über einen langen Zeitraum deutlich stabiler als Öl- und Gaspreise.
Durch den Krieg in der Ukraine sind Anfang 2022 alle Energieträger preislich stark angestiegen. Vor allem Öl, Gas und Strom waren betroffen. Diese Volatilität hat sich aber auch auf die Pelletpreise ausgewirkt, sodass sich diese von 4,5 Cent pro kWh fast verdoppelt haben.
Auch wenn wir bis heute die Nachwirkungen im Energiemarkt spüren, scheinen sich die Pelletpreise wieder stabilisiert zu haben. Ob oder wann die Preise wieder sinken, ist ungewiss. Dafür haben wir jedoch etwas mehr Planungssicherheit und im Vergleich zu anderen Energieträgern günstigere Preise.
Obwohl die Preise im Jahrestrend generell recht stabil sind, lohnt es sich in der Regel das Pelletlager im Sommer zu befüllen, da die Preise aufgrund der geringeren Nachfrage etwas niedriger liegen.
Ein durchschnittliches Einfamilienhaus verbraucht Pellets in Wert von 600 bis 1.000 € (je nach Pelletpreis) jährlich.
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Ist Heizen mit Pellets wirklich günstiger?
Neben den Pellets selbst fallen noch Kosten für Strom, Wartung und den Schornsteinfeger an. Insgesamt belaufen sich die Betriebskosten damit auf 840 bis 1.500 € im Jahr. Die Betriebskosten einer Pelletheizung sind somit rund 40 % niedriger als bei einer Öl- oder Gas-Heizung.
Förderung

Eine Pelletheizung ist mit bis zu 22.000 € deutlich teurer als herkömmliche Heizungen. Durch die Förderung der Bundesregierung wird die Investition jedoch um einiges erschwinglicher.
Die Zuschüsse werden vom Bundesministerium für Energie und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergeben, können aber nur unter Einhaltung bestimmter Kriterien beantragt werden.
Mit Inkrafttreten der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) im Januar 2021 gilt als Voraussetzung, dass von der erzeugten thermischen Energie mindestens 50 % für die Raumheizung oder Warmwassererzeugung bzw. eine Kombination aus beidem genutzt werden sollten.
Sofern Sie diese Voraussetzung erfüllen, profitieren Sie von BAFA-Zuschüssen in Höhe von 35 % der förderfähigen Kosten.
Wer seine Ölheizung in einem Bestandsgebäude durch eine Pelletheizung austauscht, profitiert sogar von der Öl Austauschprämie und kann sich bis zu 45 % der förderfähigen Kosten erstatten lassen.
Zu den förderfähigen Kosten zählen sowohl Anschaffung als auch die Installation…
- der Fördertechnik
- der Wärmespeicher
- der Steuer-, Mess- und Regelungstechnik
- sowie Kosten für notwendige Umfeldmaßnahmen.
Mehr Information zur Förderung von Pelletheizungen lesen Sie hier.
Die Vorteile und Nachteile
Fazit

Unterm Strich gilt die Pelletheizung als ein sehr lohnenswertes Heizsystem, das mit einem niedrigen CO₂-Fußabdruck und einer guten Kostenbilanz einhergeht. Darüber hinaus punktet das Heizsystem bei Liebhabern durch das Gefühl der Gemütlichkeit, das der Ofen im Wohnzimmer mit sich bringt. Der größte Negativpunkt stellt wahrscheinlich der höhere Platzbedarf und die hohen Anschaffungskosten dar.
Kombiniert mit einer Solaranlage können Sie Ihre Immobilie vollständig klimaneutral beheizen.
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