Autorin: Linda Jacobs
Die Messlokation ist der Ort, an dem Strom physisch gemessen wird. Das ist zum Beispiel ein Stromzähler. Sie zeigt, wie viel Energie durch einen bestimmten Punkt im Netz fließt: etwa vom Netz ins Haus, von der PV-Anlage zurück ins Netz oder zur Wärmepumpe. Jede Stelle mit einem eigenen Stromzähler gilt als eigene Messlokation, unabhängig davon, wie die Abrechnung geregelt ist.
Die Messlokation ist die technische Basis für die Strommessung. Sie macht sichtbar, wie viel Strom an einem bestimmten Punkt verbraucht oder eingespeist wird – zum Beispiel im Keller eines Einfamilienhauses, an der Netzübergabestelle einer PV-Anlage oder im Stromkasten eines Mehrfamilienhauses.
Bei Mieterstrom-Setups oder dem Einsatz von Wärmepumpe oder Speicher kann es mehrere Messlokationen geben. Jede ist mit einem eigenen Zählpunkt verknüpft, der den Stromfluss eindeutig erfasst. So lassen sich Energiemengen getrennt erfassen, etwa für einzelne Wohneinheiten oder Anlagen.
Strom lässt sich nur dann korrekt abrechnen und steuern, wenn die Verbrauchs- und Einspeisewerte stimmen. Die Messlokation stellt sicher, dass alle Energiemengen eindeutig erfasst werden.
Das betrifft nicht nur Haushalte, sondern auch Netzbetreiber, Energieversorger und Direktvermarkter. Sie nutzen die Daten der Messlokationen, um Lastgänge zu berechnen, Einspeisung zu prognostizieren oder steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen effizient einzubinden.
Die Messlokation erfasst den Strom, die Marktlokation ordnet ihn einem Haushalt oder Unternehmen zu.
Ein Beispiel: Ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung hat zwei Zähler – einen für jede Wohnung. Das sind zwei Messlokationen. Wenn aber beide Wohneinheiten gemeinsam abgerechnet werden, gibt es nur eine Marktlokation.
Die Messlokation bildet den technischen Teil ab: Sie misst, was passiert. Die Marktlokation hingegen bildet den kaufmännischen Teil ab: Sie legt fest, wem die gemessene Energiemenge zugeordnet wird.
Der Messstellenbetreiber – also derjenige, der den Zähler installiert, betreibt und ausliest – ist für die Einrichtung und Verwaltung der Messlokation zuständig. Er vergibt die sogenannte Zählpunktbezeichnung, die jede Messlokation eindeutig identifiziert.
Diese Bezeichnung bleibt fest mit dem Zählerort verbunden – auch wenn der Stromlieferant wechselt oder die Abrechnung neu aufgesetzt wird. Bei modernen Anlagen, etwa mit Smart Meter, überträgt die Messlokation ihre Daten automatisch – und macht die Stromflüsse im Haus sichtbar und steuerbar.