Wallbox mit 11 oder 22 kW: Welche Ladeleistung ist notwendig?

Aktualisiert:
23.07.2025
Lesezeit:
4 Minuten

Wallbox mit 11 oder 22 kW: Das Wichtigste in Kürze

  • Die Unterschiede zwischen einer Wallbox mit 11 kW und einem Gerät mit 22 kW liegen vor allem in der Ladeleistung, der Anmeldung bzw. Genehmigung und den technischen Voraussetzungen.
  • Die Kosten sind – abgesehen von einigen Premium-Modellen – relativ ähnlich.
  • Wallboxen mit 22 kW laden doppelt so schnell, beanspruchen die Batterie aber viel mehr.
  • Eine 11 kW Wallbox reicht für Privathaushalte komplett aus. Deshalb bietet Enpal nur 11 kW Wallboxen an.

Wer sich eine Wallbox zulegen möchte, steht oft vor der Frage: Reichen 11 kW oder soll es gleich eine 22 kW-Ladestation sein? Die Unterschiede betreffen nicht nur die Ladezeit, sondern auch Kosten, Genehmigungen und technische Voraussetzungen. Entscheidend ist nicht nur die Wallbox selbst, sondern auch, was das E-Auto und das Strom- bzw. Hausnetz leisten können. In diesem Artikel erklären wir, welche Leistung wirklich sinnvoll ist.

Inhaltsverzeichnis

Wallbox mit 11 oder 22 kW: Für wen eignet sich welche Variante?

Eine Wallbox mit 11 kW ist bei Privathaushalten üblich. Hier wird das Fahrzeug meist über Nacht geladen und die Ladeleistung reicht aus. Diese Wallboxen sind auch mit den gängigen E-Autos kompatibel.

22 kW Wallboxen findet man eher bei größeren Fuhrparks von Unternehmen oder bei jenen, die das Auto sehr spontan für lange Strecken benötigen und daher sehr schnell laden müssen.

Insgesamt ist das Laden über eine 11 kW Wallbox aber schonender für die Batterie, die somit eine längere Lebensdauer hat. Mehr dazu hier: Elektroauto-Batterie

Gut zu wissen: Bei der Entscheidung, welche Wallbox es werden soll, spielt auch die Anschlussleistung des Gebäudes eine wichtige Rolle. Für eine 22 kW Wallbox braucht es 32 Ampere, bei 11 kW reichen 16. Die durchschnittliche Anschlussleistung für ein Wohnhaus liegt zwischen 16 und 25 kW.

Was sind die Unterschiede zwischen 11 kW und 22 kW Wallboxen?

Sowohl eine Wallbox mit 11 als auch eine mit 22 kWh eignen sich gut, um das E-Auto zu laden. Dennoch gibt es zwischen den beiden Leistungsgruppen einige Unterschiede. Das sind folgende:

  1. Ladeleistung: Eine Wallbox mit 22 kW lädt das E-Auto doppelt so schnell wie eine 11 kW Wallbox. Mehr dazu hier: Wallbox Ladeleistung
  2. Genehmigung und Meldepflicht: Eine 11 kW Wallbox muss nur beim Netzbetreiber angemeldet werden (Meldepflicht). Bei einer 22 kW braucht es zusätzlich eine Genehmigung vom Netzbetreiber – dieser kann die Installation genehmigen, ablehnen und Anforderungen stellen.
  3. Kosten: Die Anschaffung von 22 kW Wallboxen sind oft etwas teurer als 11 kW-Modelle. Beide Varianten beginnen ab etwa 800 Euro, wobei Premium Modelle mit 22 kW bis zu 5.000 Euro kosten können. Bei 11 kW Wallboxen liegt die Obergrenze bei etwa 3.000 Euro. Die Installation ist hier bereits mit einberechnet. Mehr dazu hier: Wallbox Kosten
  4. Installation: Eine 22 kW Wallbox stellt höhere Anforderungen an die Zuleitung. Auch die Absicherung und Netzanschluss können die Installationskosten deutlich erhöhen. Das liegt aber weniger an der Leistung des Geräts, sondern eher an den Gegebenheiten im Haus und beim Anschluss. Mehr dazu hier: Wallbox installieren
  5. Technische Voraussetzungen: Für 22 kW sind drei Phasen mit je 32 Ampere Absicherung nötig, statt 16 A bei 11 kW. Zudem braucht es ein stärkeres Ladekabel sowie ein Auto, das 22 kW AC-Laden unterstützt – das ist eher bei gewerblichen Fahrzeugen oder höherpreisigen Modellen der Fall.

Welche Kabel brauchen Wallboxen mit 11 oder 22 kW?

Bei einer Wallbox braucht es ein Ladekabel, das Wallbox und E-Auto verbindet, sowie eine Zuleitung, über das die Wallbox am Hausnetz angeschlossen ist.

Ein Ladekabel muss die maximale Wallbox-Ladeleistung ermöglichen. Wird ein Elektroauto mit 22 kW über eine 22 kW Wallbox geladen, muss auch das Ladekabel eine Ladeleistung von mindestens 22 kW aufweisen. Nur so kann die maximale Ladegeschwindigkeit erreicht werden.

Andernfalls wird das Ladekabel zum limitierenden Faktor. Im Fachjargon nennt man das „Schwächstes-Glied-Prinzip“. Die Komponente mit der niedrigsten Ladeleistung bestimmt die maximale Ladeleistung in einer Ladekette.

Besitzt man beispielsweise eine 22 kW Wallbox und ein 22 kW-fähiges Elektroauto, jedoch nur ein 11 kW-Ladekabel, beträgt die maximale Ladeleistung lediglich 11 kW. Die leistungsfähige 22 kW Wallbox hilft in diesem Fall nichts.

Beim Kabel für die Zuleitung gelten folgende Normen:

Leistung Stromstärke Kabelquerschnitt minimum Kabelquerschnitt empfohlen
11 kW 16 Ampere 2,5 mm² 6 mm²
22 kW 32 Ampere 4 mm² 10 mm²

Was ist batterieschonender - 11 oder 22 kW?

11 kW Wallboxen laden langsamer, aber auch batterieschonender. Folglich wählt man bei der Wallboxleistung zwischen folgende Optionen:

  • Laden mit 11 kW Wallbox: Längere Ladezeit, dafür längere Akku-Lebensdauer.
  • Laden mit 22 kW Wallbox: Schnelleres Laden möglich, dafür höhere Beanspruchung des Akkus.

Schnelles Laden spart zwar Zeit, beansprucht die Batterie aber mehr.

Welche Wallbox muss genehmigt werden?

Vor jeder Installation einer Wallbox muss man diese beim Netzbetreiber anmelden. Informationen zum Netzbetreiber findet man auf der Stromabrechnung oder am Zählerkasten. Dies ist notwendig, um den Energieverbrauch abzuschätzen und eine Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden.

Wallboxen über 11 kW müssen außerdem beim Netzbetreiber genehmigt werden. Dafür können Kosten bis zu 500 Euro anfallen.

Unsere Empfehlung: 11 kW Wallbox mit PV-Anlage für Privathaushalte

Für Eigenheimbesitzer reicht die 11 kW Wallbox im Normalfall komplett aus und lässt sich gut mit einer Photovoltaikanlage verbinden. Dadurch wird das E-Auto direkt mit Solarstrom vom eigenen Dach geladen - günstiger geht es nicht. Ob sich das auch für Ihr Haus lohnt, finden Sie hier heraus:

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