Autorin: Linda Jacobs

Zuletzt aktualisiert am:
3.7.2025

Marktprämie

Die Marktprämie ist ein Fördermodell nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Sie unterstützt Betreiber neuer PV- oder Windanlagen dabei, ihren Strom direkt am Markt zu verkaufen – also etwa über die Strombörse oder am OTC-Markt. Das wird auch Direktvermarktung genannt. 

Die Marktprämie gleicht die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Marktpreis für Strom und einem gesetzlich festgelegten Förderwert aus. Ziel ist es, erneuerbaren Strom stärker in den Wettbewerb zu bringen.

Warum gibt es die Marktprämie?

 Betreiber von PV-Anlagen haben die Wahl: entweder eine feste Einspeisevergütung. oder den Strom direkt vermarkten. Dafür gibt es die Marktprämie. Wer Strom einspeist, erhält den aktuellen Börsenpreis. Reicht dieser nicht aus, springt der Netzbetreiber ein und zahlt die Differenz zum sogenannten „anzulegenden Wert“ aus. So bleiben Betreiber vor Preisschwankungen geschützt.

Wie funktioniert die Direktvermarktung?

Anlagenbetreiber schließen einen Vertrag mit einem Direktvermarkter ab. Er verkauft den erzeugten Solarstrom an der Strombörse oder über den außerbörslichen Handel (OTC). Die Erlöse fließen in der Regel zum Großteil an die Betreiber. 

Die Marktprämie belohnt flexibles Verhalten: Wer Strom dann einspeist, wenn die Nachfrage hoch ist, erzielt bessere Preise. Das erhöht die Gesamterlöse. Anlagenbetreiber reagieren dabei direkt auf den Markt. Wer langfristig plant und den Strommarkt im Blick behält, kann die Wirtschaftlichkeit der eigenen Anlage deutlich verbessern. Das geht auch über vollautomatische Energiemanagementsysteme wie Enpal.One+.

Wer bekommt die Marktprämie?

Für neue Photovoltaikanlagen ab 100 Kilowatt installierter Leistung ist die Direktvermarktung verpflichtend – bei Windkraftanlagen ab 1 Megawatt. Projektierer kalkulieren die Wirtschaftlichkeit auf Basis des Marktpreises, der Marktprämie und zusätzlichen Erlösen, zum Beispiel durch Herkunftsnachweise für Grünstrom.

Private Haushalte mit kleineren PV-Anlagen unter 100 kWp haben die Wahl: Sie können sich für die klassische Einspeisevergütung oder für die freiwillige Direktvermarktung mit Marktprämie entscheiden. 

In Mehrfamilienhäusern, bei Mieterstromprojekten oder gewerblichen Anlagen spielt die Marktprämie eine größere Rolle. Ein intelligenter Stromzähler (Smart Meter) hilft dabei, die eingespeiste Strommenge genau zu erfassen. Das ist wichtig, damit der Netzbetreiber die Marktprämie korrekt auszahlt.

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