Diebstahl, Hochwasser, Tiere – Eine Wärmepumpe ist mitunter einigen Gefahren ausgesetzt. Da die Investitionskosten einer Wärmepumpe relativ hoch sind, ist es sinnvoll, das teure Gerät zu versichern. Wie genau das aussehen kann und was eine Wärmepumpenversicherung kostet, erklären wir in diesem Ratgeber.
Im Folgenden haben wir Risiken, denen eine Wärmepumpe ausgesetzt sein kann, zusammengetragen. Wie viel Gefahr von den einzelnen Punkten tatsächlich ausgeht, muss immer im Einzelfall entschieden werden.
Übrigens: Die Wärmepumpe kann auch selbst zur Gefahr werden: Lösen sich z. B. Teile der Verkleidung, die dann durch Wind die Autoscheibe des Nachbarn einschlagen, muss der Wärmepumpenbesitzer für den Schaden aufkommen. Das läuft in der Regel über die private Haftpflichtversicherung. Die Wärmepumpe sollte dem Versicherungsgeber aber auf jeden Fall vorab gemeldet werden.
Im Grunde gibt es drei Möglichkeiten, die Wärmepumpe zu versichern:
Welche Variante die richtige für Sie ist, ist jeweils eine Einzelfallentscheidung je nach Ausgangslage und Abdeckungswunsch. Wenden Sie sich daher an Ihre Wohngebäudeversicherung und/oder vergleichen Sie verschiedene Angebote.
Ist die Wärmepumpe im Haus verbaut oder fest mit dem Haus oder Boden verbunden, greift in der Regel die Wohngebäudeversicherung. Das ist bei der beliebten Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Außengerät, welches meistens im Vorgarten steht, nicht immer eindeutig. Ist das Außengerät fest im Boden verankert oder fest auf einem Fundament verschraubt oder einbetoniert, stehen die Chancen für die Aufnahme in die bestehende Versicherung nicht schlecht. Dies sollte jedoch immer individuell mit der Versicherung abgeklärt werden.
In der Wohngebäudeversicherung ist die Wärmepumpe gegen Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel abgesichert, also Schäden ohne menschliches Zutun. Diebstahl, Vandalismus und Schäden durch Tiere sind in den meisten Standardtarifen nicht enthalten und müssen separat dazu gebucht werden. Dasselbe gilt für Schäden durch Naturkatastrophen. Wer z. B. in einem Hochwassergebiet oder einer Gegend mit viel Schneefall wohnt oder allgemein gegen extreme Wetterereignisse geschützt sein möchte, sollte zusätzlich eine Elementarschadenversicherung abschließen.
In jedem Fall sollte die Versicherung über die Anschaffung der Wärmepumpe informiert werden, damit sie im Schadensfall auch wirklich zahlt. Da eine Wärmepumpe den Wert des Hauses steigert, hat sie mitunter Auswirkungen auf die Höhe des Versicherungsbeitrags.
Ist es nicht möglich, die Wärmepumpe in die bestehende Wohngebäudeversicherung mit aufzunehmen, bieten viele Versicherungen mittlerweile entsprechende Bausteine an, die dazu gebucht werden können. Auch hier ist es essenziell, zu prüfen, ob der Versicherungsbaustein den persönlichen Anforderungen gerecht wird.
Ist auch der zusätzliche Versicherungsbaustein keine Option, kann man eine separate Versicherung für die Wärmepumpe abschließen. Wie bei allen Versicherungen gilt auch hier, genau zu prüfen, was im Versicherungsumfang enthalten ist.
Gut zu wissen: Es ist nicht möglich, die Wärmepumpe über die Hausratversicherung laufen zu lassen. Diese sichert nämlich nur alle beweglichen Dinge der Einrichtung ab. Das sind z. B. Möbel, Elektronik oder auch Kleidung.
Auch wenn sich jede Versicherung im Hinblick auf Umfang und Preis unterscheidet, gibt es einige allgemeingültige Dinge, die es zu beachten gilt:
Ob man seine Wärmepumpe gegen Diebstahl versichern möchte, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Grundsätzlich werden Wärmepumpen eher selten geklaut, da sie recht schwer und in der Regel fest im Boden verankert sind. Mit steigender Beliebtheit werden allerdings auch mehr Entwendungen erwartet.
Man kann einige Maßnahmen vornehmen, die einen Diebstahl der Wärmepumpe erschweren:
Aufstellort: Es wird nicht geklaut, was man nicht sieht. Dementsprechend kann es sinnvoll sein, den Aufstellort der Wärmepumpe – sofern möglich – so zu wählen, sodass sie nicht sofort von außerhalb des Grundstücks sichtbar ist.
Schrauben: Es gibt Schrauben, die diebstahlhemmend wirken. Sie erfordern ein spezielles Werkzeug, sodass sie nicht einfach gelöst werden können.
Verschweißen: Die Schrauben können auch noch zusätzlich mit Schweißpunkten fixiert werden. Dann wird es für Diebe wirklich aufwendig.
Käfig: Es ist möglich, einen Käfig oder eine Verkleidung um die Wärmepumpe zu bauen und so Langfingern das Leben schwer zu machen. Die Umzäunung darf jedoch die Luftzirkulation und Zugänglichkeit nicht beeinträchtigen.
Etwas komplizierter sieht es mit noch nicht verbauten Wärmepumpen auf einer Baustelle aus. Da diese noch nicht fest verankert sind, können sie viel leichter entwendet werden. Dazu ist das Haus noch nicht bewohnt und ein Diebstahl geht ggf. unbemerkt vonstatten. Für den Zeitraum zwischen der Lieferung der Wärmepumpe und ihrem Einbau bietet sich daher eine Bauleistungsversicherung an. Auch hier gilt es aber, genau zu prüfen, was die Versicherung beinhaltet. Manche Bauleistungsversicherungen decken den Diebstahl beweglicher Komponenten nicht ab.
Im Normalfall kostet eine Wärmepumpenversicherung zwischen 70 und 200 € pro Jahr. Wie viel es genau kostet, eine Wärmepumpe versichern zu lassen, ist sehr unterschiedlich und lässt sich kaum pauschal beantworten. Im günstigsten Fall kostet es gar nichts, nämlich dann, wenn die Wärmepumpe einfach in die bestehende Gebäudeversicherung aufgenommen werden kann und auch der Versicherungsbeitrag nicht steigt.
Bucht man einen extra Baustein, ist das preislich laut Stiftung Warentest bereits ab 19 € pro Jahr möglich. Separate Wärmepumpenversicherungen beginnen bei etwa 70 € Jahresbeitrag. Je nach Anforderung und Ausgangslage können die Kosten aber auch mehrere hundert Euro pro Jahr betragen. Es lohnt sich, zu vergleichen.
Ob eine Wärmepumpenversicherung sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt: Eine Wärmepumpe ist ein teures Gerät – ihr Verlust oder ihre Beschädigung wäre also mit hohen Kosten verbunden. Eine Versicherung gegen gängige Schäden wie Feuer, Wasser, Hagel oder Sturm ist sinnvoll. Absicherung gegen Diebstahl, Vandalismus, Naturgewalten und den Ausfall der Wärmepumpe ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Ob das sinnvoll ist, ist stets eine Einzelfallentscheidung.
Im Garantiezeitraum muss der Hersteller die defekte Wärmepumpe reparieren oder ersetzen. Geht die Wärmepumpe nach Ablauf der Garantie kaputt, greift in der Regel die Wohngebäudeversicherung. Dazu muss der Versicherungsgeber aber vorab über die Anschaffung der Wärmepumpe informiert werden.
Hat die Wärmepumpe eine Außeneinheit (häufig der Fall bei Luft-Wasser-Wärmepumpen), ist es sinnvoll, über eine Versicherung nachzudenken. Draußen ist das Gerät anfälliger für Schäden durch Tiere, Witterung oder auch Vandalismus und Diebstahl. Wie viel Gefahr tatsächlich ausgeht, muss stets im Einzelfall entschieden werden.