

Wer über den Umstieg auf eine Wärmepumpe nachdenkt, stößt schnell auf die Vorlauftemperatur. Die Marke von 70 Grad galt lange als kritische Grenze für die Effizienz von Wärmepumpen. Viele ältere Häuser brauchen diese hohe Temperatur, damit klassische Heizkörper an kalten Tagen ausreichend Wärme liefern. Aber ist das wirklich nötig? Dieser Artikel zeigt, wann 70 Grad tatsächlich erforderlich sind, wie sich der Stromverbrauch auswirkt und welche Alternativen es gibt.
Die Vorlauftemperatur beschreibt, wie heiß das Heizwasser aus der Wärmepumpe in die Heizkörper fließt. Je höher diese Temperatur, desto mehr Energie muss die Wärmepumpe aufwenden. Bei einer Vorlauftemperatur von 70 Grad muss das Heizwasser auf dieses Niveau gebracht werden, bevor es durch die Heizkörper zirkuliert und die Räume erwärmt. Das ist deutlich mehr als die 35 bis 45 Grad, mit denen moderne Fußbodenheizungen oder Niedertemperaturheizkörper auskommen.
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Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt direkt vom Unterschied zwischen Außentemperatur und Vorlauftemperatur ab. Je weiter sie auseinander liegen, desto mehr Strom verbraucht die Anlage pro erzeugter Kilowattstunde Wärme. Bei 70 Grad Vorlauftemperatur arbeitet die Wärmepumpe daher weniger effizient als bei niedrigeren Temperaturen. Trotzdem kann sie in bestimmten Fällen eine sinnvolle Lösung sein, um ein älteres Gebäude zu heizen.
Die Enpal-Wärmepumpe arbeitet sogar mit einer Vorlauftemperatur von bis zu 80 Grad. Damit eignet sich ideal für Bestandsbauten, in denen bisher nur Gas- oder Ölheizungen in Frage kamen.
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Eine Vorlauftemperatur von 70 Grad ist vor allem in schlecht gedämmten Altbauten mit sehr kleinen, alten Heizkörpern notwendig. Gebäude, die vor 1980 errichtet wurden und seitdem keine energetische Sanierung erfahren haben, weisen oft hohe Wärmeverluste auf. Große, ungedämmte Fensterflächen, fehlende Fassadendämmung und veraltete Heizkörper führen dazu, dass an kalten Wintertagen nur hohe Vorlauftemperaturen ausreichend Wärme liefern können. Besonders Gussheizkörper aus den 1970er Jahren sind oft zu klein dimensioniert, um mit modernen Niedertemperatursystemen zu arbeiten.
Eine Heizlastberechnung nach DIN EN 12831 gibt Aufschluss darüber, ob tatsächlich 70 Grad erforderlich sind. Diese Berechnung ermittelt den exakten Wärmebedarf jedes Raumes und zeigt, ob die vorhandenen Heizkörper bei niedrigeren Temperaturen ausreichen. In vielen Fällen stellt sich heraus, dass die Vorlauftemperatur mit einem hydraulischen Abgleich oder dem Austausch einzelner zu kleiner Heizkörper auf 50 bis 55 Grad reduziert werden kann. Das spart dauerhaft Stromkosten und steigert die Effizienz der Wärmepumpe erheblich.
Folgende Checkliste hilft bei der Einschätzung:
Wenn mindestens drei dieser Punkte zutreffen, ist eine professionelle Heizlastberechnung empfehlenswert.
Wärmepumpe von Enpal
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Bei 70 Grad Vorlauftemperatur nimmt die Effizienz der Wärmepumpe ab. Die Jahresarbeitszahl (JAZ) sinkt auf 2,5 bis 3,0, während Systeme mit 35 bis 45 Grad JAZ-Werte von 4,0 bis 5,0 erreichen. Die Jahresarbeitszahl gibt an, wie viel Heizenergie die Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt. Eine JAZ von 3,0 bedeutet, dass aus 1 kWh Strom 3 kWh Wärme entstehen.
Zum Vergleich: Eine Gas- oder Ölheizung liefern pro eingesetzter Energieeinheit nur knapp 0,9 bis 0,95 Einheiten Wärme. Damit ist eine Wärmepumpe selbst mit hoher Vorlauftemperatur noch mehr als doppelt so effizient!
Bei 35 Grad erreicht eine moderne Luftwärmepumpe eine JAZ von 4,5 bis 5,0. Bei 50 Grad sinkt dieser Wert auf etwa 3,5 bis 4,0. Erst bei 70 Grad fällt die JAZ auf 2,5 bis 3,0. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe bei hohen Vorlauftemperaturen fast doppelt so viel Strom pro erzeugter Kilowattstunde Wärme verbraucht wie bei niedrigen Temperaturen.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist ein Maß für die Effizienz von Wärmepumpensystemen über ein ganzes Jahr hinweg. Sie wird definiert als das Verhältnis der von der Wärmepumpe über ein Jahr abgegebenen Heizenergie (oder Kühlenergie) zur aufgenommenen elektrischen Energie. Je höher die JAZ, desto höher die Effizienz der Wärmepumpe.
Die JAZ wird von vielen Faktoren beeinflusst, darunter die Art der Wärmepumpe, die Installationsbedingungen, das lokale Klima und die Qualität der Gebäudeisolierung. In der Praxis wird eine JAZ von über 3 als gut angesehen, während hochwertige Wärmepumpen eine JAZ von 4 oder höher erreichen können.
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Die Außentemperatur hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Effizienz. An kalten Tagen sinkt die JAZ zusätzlich, da die Temperaturdifferenz zwischen Außenluft und Vorlauf noch größer wird. Bei einer Außentemperatur von -10 °C und 70 Grad Vorlauf kann die JAZ auf unter 2,5 fallen. In den meisten Regionen gibt es jedoch nur sehr wenige Tage mit solch niedrigen Außentemperaturen. Viele moderne Wärmepumpe schalten dann einen Heizstab zur Unterstützung dazu.
An milden Wintertagen mit Außentemperaturen von +5 °C arbeitet die Wärmepumpe deutlich effizienter. Dann kann selbst bei 70 Grad Vorlauf noch eine JAZ von 2,8 erreicht werden. Im Jahresdurchschnitt pendelt sich die JAZ bei diesem Temperaturniveau aber meist bei 2,5 bis 3,0 ein.
Stromverbrauch und Betriebskosten einer Wärmepumpe bei 70 Grad Vorlauftemperatur könnte für ein durchschnittliches Einfamilienhaus so aussehen:
Das ist deutlich mehr als bei einer Wärmepumpe, die mit 50 Grad Vorlauftemperatur arbeitet. Dort liegt der Stromverbrauch bei gleicher Heizlast nur bei etwa 5.000 kWh, was Kosten von rund 1.050 € entspricht.
Die Berechnung ist einfach: Wärmebedarf geteilt durch JAZ ergibt den Stromverbrauch. Bei 20.000 kWh Wärmebedarf und einer JAZ von 2,8 ergibt das 20.000 ÷ 2,8 = 7.143 kWh. Multipliziert mit dem Strompreis von 21 Cent erhält man die Jahreskosten: 7.143 × 0,21 = 1.500 €.
Bei 50 Grad Vorlauftemperatur sinkt der Stromverbrauch auf etwa 5.000 kWh pro Jahr. Das entspricht einer Ersparnis von rund 450 € jährlich gegenüber der 70-Grad-Variante. Die Investition in größere Heizkörper oder eine verbesserte Dämmung amortisiert sich oft schon nach wenigen Jahren. Eine Gasheizung mit einem Wirkungsgrad von 90 % würde bei einem Gaspreis von 11 Cent pro kWh etwa 2.200 € pro Jahr kosten. Die Wärmepumpe bleibt also selbst bei 70 Grad deutlich günstiger.
Der Vergleich zeigt: Selbst bei höheren Vorlauftemperaturen bleibt die Wärmepumpe wirtschaftlich. Die Ersparnis gegenüber einer Gasheizung liegt bei etwa 700 € pro Jahr. Über eine Laufzeit von 20 Jahren summiert sich das auf 14.000 €.
Mehr dazu hier: Ölheizung umrüsten auf Wärmepumpe und hier: Gasheizung umrüsten auf Wärmepumpe
Mit einer Photovoltaikanlage und einem Pufferspeicher können die Betriebskosten der Wärmepumpe um 30 bis 50 % gesenkt werden. Eine typische 10-kWp-Photovoltaikanlage erzeugt an einem sonnigen Frühjahrs- oder Herbsttag 40 bis 50 kWh Strom. Ein Pufferspeicher speichert die Wärme, die die Wärmepumpe tagsüber mit kostenlosem Solarstrom erzeugt. So kann das Haus abends und nachts beheizt werden, ohne dass Strom aus dem Netz bezogen werden muss.
In der Praxis bedeutet das: Ein Haushalt mit 7.100 kWh Stromverbrauch für die Wärmepumpe kann durch Eigenverbrauch von Solarstrom etwa 2.000 bis 3.500 kWh selbst decken. Der Rest wird über den Wärmepumpenstromtarif bezogen. Die Einsparung liegt bei rund 400 bis 700 € pro Jahr. Mit einem Stromspeicher lässt sich dieser Anteil noch weiter steigern, da auch abends und nachts Solarstrom genutzt werden kann.
Mehr Informationen zur Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik gibt es hier: Wärmepumpe mit Photovoltaik
Die Kosten für eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus inklusive Montage liegen zwischen 28.500 € und 31.000 €. Mit der aktuellen Förderung von bis zu 70 % reduziert sich der Eigenanteil auf 7.800 € bis 9.000 €. Diese Kosten umfassen das Gerät selbst, die Installation und die Inbetriebnahme. Hochtemperatur-Wärmepumpen, die bis zu 80 Grad erreichen, liegen im oberen Preissegment.
Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab. Eine Luftwärmepumpe ist in der Anschaffung günstiger als eine Erdwärmepumpe, aber auch etwas weniger effizient. Die Erschließung einer Wärmequelle wie Erdwärmesonden oder Erdkollektoren verursacht zusätzliche Kosten von 5.000 € bis 12.000 €. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe arbeitet auch bei hohen Vorlauftemperaturen etwas effizienter als eine Luftwärmepumpe.
Folgende Posten sollten bei der Kalkulation ebenfalls berücksichtigt werden:
Insgesamt sollte man mit Investitionskosten zwischen 28.000 € und 40.000 € rechnen.
Die Förderung für Wärmepumpen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beträgt zwischen 30 % und 70 % der Investitionskosten, jedoch maximal 21.000 € pro Wohneinheit. Sie setzt sich aus
Wichtig: Die einzelnen Boni können kombiniert werden, der Gesamtzuschuss ist jedoch auf 70 % gedeckelt.
Ein Beispiel: Eine Familie mit einem Einkommen von 35.000 € ersetzt ihre 25 Jahre alte Gasheizung durch eine Wärmepumpe. Die Investitionskosten betragen 30.000 €. Die Förderung setzt sich zusammen aus 30 % Grundförderung + 20 % Geschwindigkeitsbonus + 20 % Einkommensbonus = 70 %. Das entspricht 21.000 € Zuschuss. Der Eigenanteil beträgt somit nur noch 9.000 €.
Gut zu wissen:
Der Förderantrag muss vor Beginn der Maßnahme über das KfW-Portal gestellt werden. Eine nachträgliche Antragstellung ist nicht möglich.
Oft reicht der Austausch einzelner Heizkörper, eine verbesserte Dämmung oder ein hydraulischer Abgleich aus, um die Vorlauftemperatur auf 50 bis 55 Grad zu reduzieren. Das senkt den Stromverbrauch dauerhaft und verbessert die Effizienz der Wärmepumpe erheblich. Nicht in jedem Raum sind hohe Vorlauftemperaturen nötig. Häufig reicht es, einzelne Heizkörper durch größere Modelle zu ersetzen, während die übrigen Heizkörper erhalten bleiben können.
Eine Heizlastberechnung zeigt genau, welche Räume kritisch sind. Oft stellt sich heraus, dass nur zwei bis drei Heizkörper zu klein sind. Der gezielte Austausch dieser Heizkörper kostet zwischen 1.000 € und 2.000 € und senkt die benötigte Vorlauftemperatur um 10 bis 15 Grad. Das reduziert den Stromverbrauch um etwa 20 % bis 30 % und macht sich bereits nach drei bis fünf Jahren bezahlt.
Eine Kombination aus hydraulischem Abgleich und gezieltem Heizkörpertausch ist oft die wirtschaftlichste Lösung. Für insgesamt 2.000 € bis 3.000 € lässt sich die Vorlauftemperatur von 70 auf 55 Grad senken. Das spart jährlich etwa 400 € Stromkosten und amortisiert sich in fünf bis sieben Jahren.
Mehr Informationen zum Thema Heizkörper im Altbau gibt es hier: Heizkörper für Wärmepumpe im Altbau
Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe ist nur dann sinnvoll, wenn bauliche Maßnahmen wie Dämmung oder Heizkörpertausch unmöglich oder unverhältnismäßig teuer sind. In denkmalgeschützten Gebäuden, sehr kleinen Wohnungen oder bei extrem beengten Platzverhältnissen kann eine Hochtemperatur-Wärmepumpe eine praktikable Lösung sein. Sie erreicht Vorlauftemperaturen von bis zu 100 Grad und funktioniert auch mit sehr kleinen, alten Heizkörpern. Allerdings arbeitet sie weniger effizient als eine Wärmepumpe, die mit niedrigeren Temperaturen auskommt.
Hochtemperatur-Wärmepumpen nutzen oft spezielle Kältemittel wie R290 (Propan) oder arbeiten mit zwei hintereinander geschalteten Verdichtern (Zweistufen-Technik). Dadurch können sie höhere Temperaturen erreichen, verbrauchen aber mehr Strom. Die JAZ liegt meist zwischen 2,5 und 3,0, während moderne Niedertemperatursysteme JAZ-Werte von 4,0 bis 5,0 erreichen. Trotzdem sind sie immer noch effizienter und umweltfreundlicher als eine alte Öl- oder Gasheizung.
Die Anschaffungskosten liegen etwa 10 % bis 20 % über denen einer Standard-Wärmepumpe. Dafür entfallen oft teure Sanierungsmaßnahmen. Ob sich eine Hochtemperatur-Wärmepumpe lohnt, hängt vom Einzelfall ab. Eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung sollte Investitionskosten, Betriebskosten und vermiedene Sanierungskosten gegenüberstellen.
Die Tabelle zeigt: Eine Wärmepumpe mit 70 Grad Vorlauftemperatur ist ein Kompromiss. Sie ermöglicht den Umstieg auf eine umweltfreundliche Heiztechnik, ohne das ganze Haus sanieren zu müssen. Die Betriebskosten sind aber höher als bei Niedertemperatursystemen, wenn auch immer noch deutlich niedriger als bei fossilen Heizungen. Wer die Möglichkeit hat, die Vorlauftemperatur durch Dämmung oder Heizkörpertausch zu senken, sollte das tun.
Eine Vorlauftemperatur von 70 Grad ist in den meisten Fällen nicht nötig. Mit einer professionellen Heizlastberechnung, gezieltem Heizkörpertausch oder verbesserter Dämmung lässt sich die Temperatur oft auf 50 bis 55 Grad senken. Das steigert die Effizienz erheblich und spart dauerhaft Stromkosten. Wo bauliche Maßnahmen unmöglich sind, bietet eine Hochtemperatur-Wärmepumpe eine Alternative zur Öl- oder Gasheizung. Mit einer Photovoltaikanlage und Pufferspeicher können die Betriebskosten einer Wärmepumpe zusätzlich um 30 bis 50 % reduziert werden. Die Kombination aus moderner Wärmepumpentechnik und erneuerbaren Energien macht den Umstieg auch in Altbauten sinnvoll und bezahlbar.
Hier können Sie herausfinden, ob sich eine Wärmepumpe auch für Ihr Haus lohnt:
Nein, nicht jede Wärmepumpe schafft 70 Grad Vorlauftemperatur. Standard-Luftwärmepumpen erreichen meist nur 55 bis 60 Grad. Die Enpal Wärmepumpe erreicht Vorlauftemperaturen von bis zu 80 Grad und eignet sich daher auch für anspruchsvolle Anwendungen. Für noch höhere Temperaturen werden spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpen benötigt, die mit zwei Verdichtern oder speziellen Kältemitteln arbeiten. Diese Modelle sind etwas teurer, aber für Altbauten mit alten Heizkörpern manchmal die einzige Möglichkeit.
Bei 70 Grad Vorlauftemperatur verbraucht eine Wärmepumpe etwa 40 % mehr Strom als bei 50 Grad. Ein Einfamilienhaus mit 20.000 kWh Wärmebedarf benötigt bei 50 Grad rund 5.000 kWh Strom, bei 70 Grad sind es 7.100 kWh. Das entspricht jährlichen Mehrkosten von etwa 440 € bei einem Wärmepumpenstromtarif von 21 Cent pro kWh. Trotzdem bleibt die Wärmepumpe günstiger als eine Gasheizung.
Ja, eine Wärmepumpe lohnt sich selbst bei 70 Grad Vorlauftemperatur. Die Betriebskosten liegen bei etwa 1.500 € pro Jahr und damit rund 700 € unter denen einer Gasheizung. Mit der Förderung von bis zu 70 % reduziert sich der Eigenanteil auf 7.800 € bis 9.000 €. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage sinken die Betriebskosten um weitere 30 bis 50 %. Über eine Laufzeit von 20 Jahren ergibt sich trotz höherer Vorlauftemperatur eine deutliche Ersparnis gegenüber fossilen Heizungen.
Die wirksamsten Maßnahmen sind Dämmung, hydraulischer Abgleich und der Austausch einzelner Heizkörper. Eine Dachdämmung senkt die benötigte Vorlauftemperatur um 10 bis 15 Grad, ein hydraulischer Abgleich um 3 bis 5 Grad. Oft reicht es schon, zwei bis drei zu kleine Heizkörper durch größere Modelle oder Niedertemperaturheizkörper zu ersetzen. Das kostet zwischen 1.000 € und 2.000 € und reduziert die Vorlauftemperatur um 5 bis 10 Grad. Eine Kombination dieser Maßnahmen bringt die Vorlauftemperatur oft von 70 auf 50 bis 55 Grad.
Nein, eine Fußbodenheizung ist nicht zwingend notwendig, um die Vorlauftemperatur zu senken. Niedertemperaturheizkörper erreichen bei 50 bis 55 Grad die gleiche Heizleistung wie alte Heizkörper bei 70 Grad. In vielen Fällen ist der gezielte Tausch einzelner Heizkörper bereits ausreichend. Eine Fußbodenheizung lohnt sich vor allem bei ohnehin geplanten Renovierungen oder Neubauten.
Moderne Wärmepumpen arbeiten auch bei tiefen Außentemperaturen zuverlässig. Bei extremer Kälte kann jedoch ein elektrischer Heizstab automatisch zugeschaltet werden, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Dieser sollte nur an wenigen sehr kalten Tagen im Jahr laufen, maximal 10 bis 15 Tage. Die zusätzlichen Stromkosten liegen dann bei etwa 100 € bis 150 € pro Jahr. Wichtig ist, dass die Wärmepumpe richtig dimensioniert wird, damit der Heizstab nur in Ausnahmefällen benötigt wird.
Ja, die Kombination aus Gasheizung und Wärmepumpe ist möglich und wird als Hybridheizung bezeichnet. Richtig sinnvoll ist das aber meist nicht. Das doppelte System beudeutet auch doppelte Kosten. Die positiven Effekte sind zudem nur minimal. Mehr Informationen dazu hier: Gasheizung und Wärmepumpe kombinieren
Ja, selbst bei 70 Grad Vorlauftemperatur ist eine Wärmepumpe deutlich umweltfreundlicher als eine Gas- oder Ölheizung. Eine JAZ von 2,8 bedeutet, dass 72 % der erzeugten Wärme aus der Umgebungsluft stammen und nur 28 % aus Strom. Bei einem steigenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix sinkt der CO₂-Ausstoß weiter. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage arbeitet die Wärmepumpe nahezu klimaneutral. Eine Gasheizung hingegen verbrennt fossile Energie und emittiert direkt CO₂.