iSFP

Aktualisiert:
31.07.2025
Lesezeit:
2 Minuten

Ein iSFP ist ein individueller Sanierungsfahrplan für Wohngebäude. Er zeigt, wie sich ein Haus energetisch modernisieren lässt – entweder schrittweise oder in einem einzigen Sanierungsschritt.

Grundlage ist eine Energieberatung, bei der Fachleute den baulichen Zustand analysieren und konkrete Modernisierungsvorschläge erarbeiten. 

Der iSFP besteht aus zwei Teilen: dem Fahrplandokument „Mein Sanierungsfahrplan“ und der „Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen“. Er dient als Entscheidungshilfe und ist Voraussetzung für bestimmte Fördermittel.

Zwei Wege zur energetischen Sanierung

Im iSFP werden zwei Sanierungsstrategien unterschieden: 

  1. Schritt-für Schritt-Sanierung: Hier wird das Gebäude über einen längeren Zeitraum saniert. Dabei gilt das sogenannte „Bestmöglich-Prinzip“: Jede Maßnahme soll den Energieverbrauch spürbar senken und die CO₂-Emissionen reduzieren.
  2. Gesamtsanierung: Führt direkt zu einem Effizienzhaus-Standard wie er in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) definiert ist.

Beide Varianten beinhalten konkrete Vorschläge zur Dämmung von Dach, Außenwänden oder Kellerdecke sowie zur Heiztechnik, etwa mit einer Wärmepumpe.

Wichtig dabei: Mindestens 65 Prozent der eingesetzten Energie für Heizung und Warmwasser müssen aus erneuerbaren Quellen stammen. Diese Anforderung gilt unabhängig davon, ob die Umsetzung unmittelbar geplant ist. Mehr dazu hier: Heizungsgesetz

Was ist im iSFP enthalten?

Damit ein Sanierungsfahrplan förderfähig ist, muss er bestimmte Inhalte und Anforderungen erfüllen. Dazu gehören:

  • eine umfassende Bestandsaufnahme der Gebäudehülle und Anlagentechnik
  • eine energetische Bewertung mit Angaben zu End- und Primärenergiebedarf, CO₂-Ausstoß und Energiekosten
  • ein Maßnahmenkonzept – wahlweise schrittweise oder als Gesamtsanierung
  • Investitions- und Betriebskosten der vorgeschlagenen Maßnahmen
  • Hinweise zu passenden Förderprogrammen, etwa BEG oder Steuerermäßigungen für energetische Maßnahmen bei zu eigenen Wohnzwecken genutzten Gebäuden nach § 35c EStG

Alle Maßnahmen müssen technisch sinnvoll, wirtschaftlich vertretbar und produktneutral formuliert sein. Konkrete Hersteller oder Dienstleister dürfen nicht genannt werden.

Warum lohnt sich ein iSFP?

Der iSFP betrachtet auch Photovoltaik, Speicher und Wärmepumpen – vor allem, wenn sie zur Senkung des Energieverbrauchs beitragen oder fossile Heizsysteme ersetzen. 

Liegt der Anteil erneuerbarer Energie an der Wärmeerzeugung noch unter 65 Prozent, werden im iSFP Maßnahmen vorgeschlagen, um diesen Zielwert zu erreichen. Dazu zählen beispielsweise der Einbau einer Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik.

Besonders bei älteren Heizsystemen oder unsanierten Gebäudeteilen empfiehlt der iSFP konkrete Schritte. Oft lohnt es sich, etwa die neue Heizung mit einer besseren Dämmung oder neuen Fenstern zu kombinieren. Auch Maßnahmen wie ein hydraulischer Abgleich oder intelligente Regelungstechnik sind Teil des Fahrplans. Bei PV-Anlagen fließen unter anderem Angaben zur Modulfläche, zur Speichergröße oder zur geplanten Leistung in die Bewertung ein.

Förderung und Umsetzung

Wer einzelne Maßnahmen später umsetzt, erhält unter bestimmten Voraussetzungen einen zusätzlichen Zuschuss: den iSFP-Bonus im Rahmen der BEG. Voraussetzung ist, dass die Maßnahme dem zuvor erstellten Sanierungsfahrplan entspricht. Auch die Baubegleitung durch qualifizierte Fachleute lässt sich fördern.

Erstellt wird der iSFP mithilfe einer speziell zertifizierten Software. Er bleibt über Jahre hinweg gültig und kann bei Bedarf aktualisiert werden. So behalten Hausbesitzer den Überblick und können die energetische Sanierung Schritt für Schritt, wirtschaftlich und gut gefördert umsetzen.

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