Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass warmes Wasser gleichmäßig durch alle Heizkörper fließt. Dadurch heizt die Anlage effizienter und spart Energie. Dadurch werden überhitzte oder unterversorgte Räume vermieden.
Beim hydraulischen Abgleich wird die Wassermenge, die zu jedem Heizkörper fließt, so eingestellt, dass sie genau dem Wärmebedarf des jeweiligen Raumes entspricht. Dadurch verteilt sich die Wärme gleichmäßig im Haus, die Energiekosten sinken und das Raumklima verbessert sich. Der hydraulische Abgleich ist also eine Optimierung der Heizungsanlage.
Der hydraulische Abgleich muss von Fachpersonal durchgeführt werden. Dieses ermittelt, wie viel Wärme jeder Raum benötigt und stellt anschließend die Thermostate so ein, dass jeder Heizkörper genau die passende Menge Warmwasser erhält. Das Ganze dauert zwischen sechs und sieben Stunden. Manchmal müssen in dem Zuge Bauteile erneuert oder hinzugefügt werden, wie etwa Thermostatventile, die sich einstellen lassen.
Seit Oktober 2024 ist der hydraulische Abgleich in größeren Gebäuden ab sechs Wohnungen Pflicht, wenn eine neue Heizungsanlage eingebaut wird. Das gilt aber nur für jene Heizungen, die mit Wasser als Wärmeträger arbeiten. Bis zum 31.10.2020 wurde der Abgleich sowohl im Rahmen der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) als auch durch die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB/C) gefordert. Das gilt nun weiterhin mit dem Inkrafttreten des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Wer staatliche Fördermittel für eine Heizungsoptimierung in Anspruch nehmen möchte, muss die Anlage ohnehin hydraulisch abgleichen lassen.
Der hydraulische Abgleich erfolgt, sobald etwas am Gebäude umgebaut wird. Also zum Beispiel eine neue Dämmung, neue Raumaufteilungen, neue Fenster oder Ähnliches, was den Energiebedarf eines Hauses verändert. Auch bei Neubauten wird ein hydraulischer Abgleich durchgeführt. Er erfolgt immer erst, wenn die Baumaßnahmen abgeschlossen sind.