Autorin: Linda Jacobs
Autarkie bezeichnet im Energiesektor die Unabhängigkeit vom Stromnetz. Wird also Strom aus eigenen Quellen wie zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen geschöpft, so steigt der Grad der Autarkie.
Der Nutzen einer Solaranlage kann u. a. anhand des Autarkiegrades beurteilt werden. Dieser sagt aus, wie viel Prozent des jährlichen Strombedarfs ausschließlich durch die Solaranlage abgedeckt werden kann. Damit kann abgeschätzt werden, wie viel Reststrom aus dem Netz benötigt wird.
Die Autarkiequote beschreibt den prozentualen Unabhängigkeitsgrad, der erreicht werden kann. In der Regel kann mit einer reinen PV-Anlage ohne Speicher eine Autarkie von 30 - 35 Prozent erreicht werden. Bei geringem Stromverbrauch kann auch eine Autarkie von 40 % erreicht werden. Weiterhin kann die Autarkie auch stark durch einen angepassten Verbrauch optimiert werden. Wer zum Beispiel statt abends tagsüber die Waschmaschine anstellt, steigert direkt die Autarkie und spart Geld. Mit einer Erweiterung um einen Energiespeicher kann dieser Wert schnell auf 70 - 80 Prozent oder sogar mehr gesteigert werden.
Mit der Eigenverbrauchsrate wird angegeben, wie viel Prozent des selbst produzierten Solarstroms auch direkt im eigenen Haushalt verbraucht wird. Wird der Solarstrom direkt nach der Produktion gespeichert oder im Haushalt benötigt z. B. für die Nutzung elektrischer Geräte, wird der Eigenverbrauch gesteigert. Andernfalls wird der produzierte Strom ins Stromnetz eingespeist und gemäß des EEGs vergütet.
Mit einer kleinen Solarstromanlage lassen sich hohe Eigenverbrauchswerte erzielen. Sie produziert nur wenige Kilowattstunden Strom, daher kann durch den Einsatz weniger elektrischer Geräte schon ein großer Anteil des generierten Stroms genutzt werden. Die Eigenverbrauchsrate ist hoch, der Autarkiegrad und damit die Unabhängigkeit vom Stromnetz ist jedoch weiterhin niedrig.