Dunkelflaute

Aktualisiert:
31.07.2025
Lesezeit:
2 Minuten

Eine Dunkelflaute ist eine Wetterlage, in der weder Wind weht noch Sonne scheint. Während einer Dunkelflaute produzieren Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen fast keinen Strom.

Das ist vor allem im Winter kritisch: Heizlüfter, Wärmepumpen und Licht erhöhen den Strombedarf, während Windkraft- und Solaranlagen kaum etwas beitragen.

In solchen Situationen kann die wetterabhängige Stromerzeugung fast vollständig ausfallen – mit Folgen für Netzbetrieb und Versorgungssicherheit.

Wie oft treten Dunkelflauten auf?

Dunkelflauten treten in Deutschland laut Studien durchschnittlich zwei- bis fünfmal pro Jahr auf – vor allem zwischen November und Februar, wenn die Tage kurz sind und es häufiger zu stabilen Hochdrucklagen kommt. Meist dauern solche Phasen zwischen zwei und acht Tagen. 

Besonders angespannt wird die Lage, wenn die Dunkelflaute mit einer Kältewelle zusammenfällt. Dann steigt der Stromverbrauch noch einmal deutlich an, während das Angebot auf einem Minimum bleibt. Fachleute sprechen in diesem Fall von einer kalten Dunkelflaute.

Wie wirken sich Dunkelflauten auf die Strompreise aus?

Fällt die wetterabhängige Stromproduktion weg, springen konventionelle Kraftwerke ein – vor allem Gas- und Kohlekraftwerke. Sie sichern die Grundversorgung, während Wind- und Solarstrom fast vollständig fehlen. 

Für Netzbetreiber bedeutet das: Sie müssen große Strommengen schnell und sicher über weite Strecken transportieren, ohne dass einzelne Netzteile überlastet werden. Dafür braucht es eine robuste Netzinfrastruktur.

Wenn das Angebot knapp wird, steigen auch die Preise an der Strombörse. Im Dezember 2024 lag der Tages-Höchstpreis an einem Tag bei 936,28 Euro pro Megawattstunde – während der Jahresdurchschnitt bei rund 78,51 Euro pro Megawattstunde lag.

Für Haushalte mit festen Stromverträgen ändert sich dadurch kurzfristig meist nichts. 

Für Unternehmen, die ihren Strom direkt an der Börse einkaufen, sind die Auswirkungen größer: Sie reagieren oft mit Lastverschiebung, also einer zeitlichen Verlagerung ihres Stromverbrauchs, oder drosseln ihre Produktion.

Welche Lösungen helfen bei Dunkelflauten?

Um Dunkelflauten wirksam zu überstehen, gibt es verschiedene Lösungen. Dazu gehören unter anderem:

  • Stromspeicher, die flexibel genutzt werden können
  • Flexibilisierung von Erzeugern und Verbrauchern (Stichwort: Virtuelles Kraftwerk)
  • Netzausbau und europäischer Stromhandel

Wie kann der Stromverbrauch angepasst werden?

Mit flexiblen Stromtarifen und digitaler Steuerung lässt sich der Energieverbrauch gezielt steuern. Haushalte und Betriebe können ihren Stromverbrauch zeitlich verschieben. Zum Beispiel, indem Wärmepumpen oder Stromspeicher automatisch dann laufen, wenn besonders viel Wind- oder Sonnenstrom zur Verfügung steht.

Auch Elektrofahrzeuge könnten künftig eine Rolle spielen: Beim bidirektionalen Laden speichern sie Strom und geben ihn bei Bedarf wieder ans Netz zurück. So werden sie zu mobilen Pufferspeichern, die aktiv zur Netzstabilität beitragen – auch während einer Dunkelflaute.

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