Autorin: Linda Jacobs
Die Leistungstoleranz beschreibt die akzeptablen, vom Industriestandard abweichenden Leistungsschwankungen. Die Leistungstoleranz wird in Prozent angegeben und drückt aus, wie viel Abweichung von der Nennleistung des Geräts sich vorbehalten wird, um weiterhin den Anforderungen zu entsprechen. Toleranzen ergeben sich aus dem automatisierten, aber nicht perfekten Fertigungsprozess und aus Messungsungenauigkeiten durch variierende Messbedingungen. In der Photovoltaik geht es bei der Leistungstoleranz meist um die Module.
Anhand der Leistungstoleranz lässt sich also die Qualität eines Produktes beurteilen. Photovoltaikmodule haben in der Regel 3 Prozent Minder- und Mehrleistung. Ein Modul, dessen Leistungstoleranz deutlich über diesem Wert liegt, sollte eher gemieden werden. Allerdings sind Module mit Minderleistung mittlerweile eher selten - bei hochwertigen Solarmodulen streben die Hersteller meist eine Überschreitung der Nennleistung, also eine Mehrleistung, an. Auch wenn drei Prozent nicht viel erscheinen, summiert sich dies über mindestens 20 Jahre Nutzungsdauer.
Ein Modul mit einer Nennleistung von 200 Watt behält sich bei +/- 3 % Leistungstoleranz folgende Werte vor:
→ 194 Watt Mindestleistung
→ 206 Watt Maximalleistung
Das Modul ist also funktionstüchtig und befindet innerhalb des akzeptablen Rahmens, solange es zwischen 194 und 206 Watt Leistung erbringt.